Freitag, 28. Oktober 2011

Gästeseifen

Gestern habe ich mich ausgiebig mit dem Schneiden von Seife befasst.
Es ist gar nicht so einfach, wenn einem ein professioneller Seifenschneider fehlt, aber mit einer selbstgebastelten Schablone und sicherer Hand ist es mir gelungen, dass die Schwankungsbreite nur maximal 5 Gramm beträgt. Ich bin damit ganz zufrieden.
Das Leben ist kein Wunschkonzert und manche Anschaffungen müssen eben zurückgestellt werden.

Duft: African Tea, gefärbt mit roter Tonerde

Probestempeln auf den Reststücken
Mir gefällt diese Seife in ihrer Schlichtheit und Unaufdringlichkeit recht gut.
Gefärbt ist sie teilweise mit roter Tonerde und beduftet wurde sie mit African Tea von Behawe. Ein sehr warmer, angenehmer Duft, der mich an Vanille und Roibuschtee erinnert, und der sich als Weihnachtsseifenduft qualifiziert.

Ich wollte mal etwas machen, das von den üblichen Weihnachtsduftklassikern abweicht, weil ich letztes Jahr im Herbst zig Weihnachtsseifen in klassischen Weihnachtsdüften gesiedet hatte, die dann ab Januar nicht mehr gefragt waren.
Da ich - wie 2% der Bevölkerung Mitteleuropas - gegen Zimtaldehyd mit einer heftigen Allergie reagiere (bei mir endet es mit Atemnot), fallen für mich ohnehin diverse Düfte aus der typischen Weihnachtsduftpalette heraus. Selbst wenn ich so einen Duft durch die Sicherheitsbewertung im Labor genehmigt bekäme, hätte ich doch ein sehr ungutes Gefühl, so ein Produkt dann auf die Menschheit loszulassen. Es weiß nun mal nicht jeder, ob er allergisch ist oder auf welchen Stoff er reagiert, und insofern nützt in so einem Fall auch die ordnungsgemäße Deklaration nur sehr begrenzt.

Den weihnachtlichen Hauch von Luxus bekommt diese Seife durch die Zugabe von Seidenpulver und einen üppigen Anteil Mandelöl in der Rezeptur.
Und beim Abwaschen der Blockform konnte ich schon deutlich erkennen, wie schön diese Seife mit viel cremigem Schaum verwöhnt.

Als nächstes plane ich eine Seife mit Schoko-Pfefferminzduft, die ich dann auch wieder hier vorstellen werde.

Außerdem habe ich gestern diverse Seifen gestempelt und an den Kanten entgratet. Die angefallenen Schnipsel werde ich noch weiter zerkleinern und dann werden meine beiden Jungs und ich Seifenbälle kneten und daraus "Seife am Seil" machen. So haben sie auch das Gefühl, nicht von meinen Aktivitäten ausgeschlossen zu sein, und dürfen das Erfolgserlebnis genießen, "selbstgemachte" Seife zu Weihnachten zu verschenken. Beim Zweijährigen wird es wahrscheinlich einfach nur fröhliches Herummatschen und Anarchie in der Küche werden, aber mein Vierjähriger wird sehr viel Spaß dabei haben und bestimmt ansehnliche Ergebnisse erzielen.

Er kann so ausdauernd sein, wenn er was wirklich mit aller Hingabe erreichen will.
Beim Filzworkshop bei der Konfirmandenfreizeit hat er auch mitgewerkelt und ich war erstaunt, mit welcher Ausdauer und Geschicklichkeit mein Vierjähriges Kind zwischen all den Teenagern saß und gefilzt hat.
Es war übrigens nicht mein Sohn, der dann nach der Hälfte der Arbeitszeit gefragt hat, ob es denn noch lange dauere...insofern war jener Filzworkshop die Mühe und den Aufwand schon dafür wert, dass ich eine neue Erkenntnis über mein Kind bekommen habe.

Neben all den Grundwerten, die man seinen Kindern mitgeben sollte in dieser Welt, gehört die Erfahrung des Selbermachens unter Anleitung und später auch in Eigenregie ebenfalls zu den ganz wichtigen Schlüsselreizen.
Mir persönlich haben meine kreativen Aktivitäten und die daraus erwachsende Anerkennung in meiner Jugend sehr geholfen, die nötige Resilienz zu entwickeln, um das Mobbing in der Schule zu überstehen. Wer etwas Schönes werkeln kann, der kann nicht so mies sein, wie das Umfeld einem vielleicht weismachen möchte!

Und darum möchte ich meinen Kindern genau diese innere Kraft und Rettungsinsel weitergeben. Durch Erziehung und ein liebevolles Elternhaus, aber auch durch solche kreativen Erfolgserlebnisse.

Bastelt doch mal wieder mit Euren Kindern, Enkeln, Nichten, Neffen, Nachbarskiddies...die Herbstzeit mit den Laternen und die kommende Weihnachtszeit bietet wunderbare Anlässe für schöne gemeinsame Nachmittage! Und ihr macht sie stark und lösungsorientiert für diese Welt, auf die sie losgelassen werden.

Alles Liebe,
Postpanamamaxi

7 Kommentare:

  1. wunderschöne Seifen hast du gemacht, Farbe, Duft und Stempel harmonieren gut miteinander find ich.
    Übrigens ist Heute Abend bei uns Helloween Basteln da macht mein Kind (21J.) auch immer noch mit.
    LG Rapunzel

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  2. macht aber doch Spaß, an den Seifen zu schnippeln, ich vergesse dabei alles andere. Die Stempel sind toll!

    liebe Grüße
    Dörte

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  3. Also.. ich find die unaufdringliche Variante ja auch mal sehr schön! Den African-Tea duft kenne ich noch gar nicht, steht aber auf der "wenn ich in 100 Jahren wieder PÖ's bestelle"-Liste. Deiner Beschreibung nach hört er sich auf jeden Fall lecker an!

    Bei mir wird es übrigens auch keine typischen Weihnachtsdüfte geben dieses Jahr. Die meisten sind mir persönlich zu aufdringlich und außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass Seifengeschenke zu Weihnachten mit "neutralerem" Duft eher Verwendung finden als klassische Weihnachtsdüfte. Die Beschenkten wollen ihr Geschenk nicht direkt nach Weihnachten anbrechen, sondern es lieber noch etwas auf dem Gabentisch oder sonstwo liegen lassen und ansehen. Und nach Neujahr mag dann keiner mehr die Weihnachtsdüfte haben und die Seifen landen im Schrank und werden vergessen...
    Von daher werde ich ein paar Lieblingsdüfte versieden und wer dann nicht zufrieden ist, hat eben mal einmal Pech gehabt ;)

    Lg und einen guten Start ins Wochenende,
    fyo

    P.S: Deine Bastel-Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich bin auch in einem kreativen Bastelhaushalt großgeworden. Meine Mama hat diverse kreative Hobbies und mit drei Mädels war das natürlich ideal, da wurde ständig gewerkelt und ausprobiert. Und mein Papa ist ein Typ der Kategorie "ich kann das auch selbst reparieren bzw. da muss es doch auch eine Selbstbau-Möglichkeit geben" (finanzielle Gründe waren dabei wohl ganz weit vorne..Handwerker ist er nämlich keiner, aber ausprobieren tut er trotzdem alles). Und als älteste Tochter muss man da natürlich mit ran. Basteln und kreativ sein heißt nicht immer, mit Schere und Papier am Küchentisch zu sitzen =)

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  4. Oh wow, was ne Arbeit, soviele Stück per Hand zu schneiden... Ich konnte und kann das ja nie gleichmässig, deswegen: Respekt, liebe Frau Postpanamamaxi!

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  5. "Wer kein Brot mit der Hand schneiden kann, kann auch nicht heiraten!" das sagte unsere alte Großtante, ob es bei Seife auch so ist, wer weiß?
    Ich wäre auf jeden Fall nicht verheiratet und es hat sich auch noch nicht verbessert. Meine Seifenstücke haben oft auch eine recht dynamisch gestaltete Oberfläche.
    Mit den Keativen Erfolgserlebnissen sprichst du mir aus dem Herzen. Kinder müssen unsere Welt im Sinne des Wortes "begreifen" und das kann man am besten wenn man Sand, Kastanien, Wolle,Papier, Knete und, und,und auch anfassen und entdecken kann.
    LG
    Andrea

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  6. Die Seifen mit den Stempeln sind wuuuunderschön...

    und ja, basteln mit Kindern macht großen Spaß. An meiner mehrmals jährlich stattfindenden privaten Bastelstunde mit Schwester und Freundinnen ist meine Nichte immer mit Feuereifer mit dabei. Aber frag mal meinen Neffen, da erhälst Du höchstens ein "bääääh" zur Antwort. Aber stundenlang den Fußball monoton in ein Tor ballern, das macht dem jungen Herrn Spaß ...

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  7. Die Seifen sind Klasse! Mir gefällt die teilweise Färbung mit Tonerde sehr gut, und der Duft - genau meins. Muß ich mal ausprobieren. Ich steh ja eigentlich nicht so auf PÖ´s. Z.B.von Pear bekomme ich Kopfschmerzen. Aber einige sind wirklich lecker. Die Stempel sind allerliebst. Übrigends: ich sterbe ja für Zimt:-)))
    LG Petra

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