Mittwoch, 29. Juni 2011

Tutorial: Wie näht man ein Brautkleid II. Teil

Das Kleid ist jetzt soweit fertig, dass ich morgen bei einer befreundeten Schneiderin die Anprobe machen kann. Ich habe die Seitennähte geschlossen: Zuerst beim Futterstoff, dann beim Oberstoff und dann beim Tüll.

Somit ist das Kleid jetzt soweit fertig, dass ich es zum ersten Mal anziehen konnte. Und da ich nicht möchte, dass mein Partner es an mir zu sehen bekommt, musste mein Vierjähriger den Reißverschluss zumachen.
Kein Problem für den patenten Jungen. Und sein Gesichtsausdruck, als er mich in dem Kleid betrachtete, war alle Mühe wert gewesen! "Meine wunderschöne Schmusi-Mami!"
Etwas dick aufgetragen, aber mitten aus dem Kinderherzen gesprochen.

Das Problem beim Selbernähen der eigenen Garderobe ist, dass man sein Kleid nicht abstecken kann, wenn man gerade zur Anprobe drinsteckt.
Wir werden morgen also zuerst die letzten Passformkorrekturen machen, und wenn diese erfolgt sind, können wir die Länge des Kleides festlegen und abstecken. Den Saum zu nähen wird dann relativ einfach sein.

Wichtig für alle Anproben von Kleidern, egal ob Abend-, Brautkleid oder Kostüm:
Man muss das anziehen, was man später auch zu dem Kleidungsstück tragen will.
Also sollte man die entsprechenden Schuhe (für die Absatzhöhe!) und auch die geplante Unterwäsche dabeihaben. Man glaubt nicht, wieviel Unterschied zwischen zwei BHs liegen kann.

Darum sollte man zum Kleiderkauf auch nicht in Alltagsschuhen und im weichen Lieblings-BH gehen, wenn man später Pumps mit Absätzen und einen besser stützenden BH mit geteilten Cups und Bügeln tragen will. Und wer eine Corsage unterziehen will, nimmt diese zur Anprobe mit!

Leider läuft es meistens genau andersherum beim Brautkleidkauf, die Leute kaufen erst das Kleid und versuchend dann verzweifelt, einen dazu passenden BH zu kaufen.

Da bin ich mit dem Selbstnähen eindeutig im Vorteil. Ich mach mir alles passend!

Abschließend bleibt mir noch die Aufgabe, zu entscheiden, wie und womit ich das Kleid noch garniere. Die Borte auf dem Foto wollte ich am unteren Saum der Tüll-Lage anbringen, damit es einen hübschen Abschluss gibt und schön fällt. Ob ich auch noch Perlen aufsticken will, muss ich bei Tageslicht entscheiden.

Die kleine Süßwasserperlenkette wird wohl der Schmuck sein, den ich zum Kleid tragen werde.


Übrigens habt mein Vierjähriger mir fest versprochen, seinem Papa nichts über das Kleid zu verraten. Großes Mutter-Sohn-Geheimnis!
"Und wenn Papa fragt, wie das Kleid aussieht und welche Farbe es hat, was sagst du dann?"
- "Dann sag ich Papa, das ist ein Geheimis!"
- "Und wenn Papa sagt, dass du sein allerbester Kumpel bist und er dir ein Eis spendiert, wenn du es ihm verrätst?"
- "Dann sag ich Papa wieder, dass das ein Geheimnis ist und eine Überraschung!"

Natürlich haben wir ihn getestet.
Papa: "Und, magst du mir verraten, wie Mamas Kleid aussieht?"
- "Das sieht klasse aus, Papa!"

Ich bin sehr stolz auf meinen kleinen Geheimnisträger!

Viele Grüße,
Postpanamamaxi

U-Bootjagd im Planschbecken

Gestern nachmittag haben meine Jungs und Fräulein Lilalo (2) im Planschbecken herumgetobt.
Wir haben einen Familypool mit einem Innendurchmesser von 200 x 150cm - da lässt es sich herrlich drin herumplanschen.

Weil unsere Solaranlage ohnehin schon kurz davor war, wegen Überhitzung den Betrieb einzustellen, haben wir uns den Luxus erlaubt und ein paar Gießkannen voller fast kochend heißem Wasser in den frisch gefüllten Pool gegossen. So hatten die Kinder angenehme Badetemperaturen und durften etwas länger im Wasser verweilen, ohne gleich auszukühlen.

Nach der ersten ausgiebigen Planschrunde haben die Kinder geschaukelt und Obstpause gemacht, dann ging es nochmal zum Abkühlen ins Wasser.

Den Umstand mit den Badehosen haben wir uns gespart. Erstens nützen die gar nichts, und zweitens finde ich den Anblick kleiner im Wasser herumtobender Nackedeis einfach herzerwärmend. Sie sind ja erst 2 Jahre jung und wir haben hier einen komplett privaten Garten, wo niemand Einsicht nehmen kann.

Weniger herzerwärmend war dann der kleine Zwischenfall, dem unserer kleinen Freundin passiert ist: Sie musste mal. Aber nicht Pipi. Nein, wenn Fräulein Lilalo mal muss, dann richtig. Also Groß.

Und so mussten dann erst die Kinder und dann die U-Boote aus dem Planschbecken gefischt werden. Anschließend stand dann ein Wasseraustausch und eine Generalreinigung des Pools an.

Unsere Pflanzen haben sich am heißesten Tag des Jahres gefreut, reichlich lauwarmes Gießwasser bekommen zu haben. Wir haben nämlich um die 40 Gießkannen voll Wasser im gesamten Garten verteilt.

Anschließend habe ich den Pool geschrubbt und neu befüllt, so dass heute der Badespaß für alle weitergehen konnte.

Aber diesmal mit Schwimmwindel!

Liebe Grüße,
Postpanamamaxi

PS: Habt Ihr Kinder und am 10.7. Zeit für einen spannenden Ausflug?

Die Sendung mit der Maus wird 40 Jahre jung und feiert dies mit der "Türen auf-Aktion".
Aus diesem Anlass veranstalten viele Institutionen und Firmen einen Tag der offenen Tür, der sich besonders den Interessen der Kinder widmet.

Wir haben uns gerade für die kostenlose Besichtigung der Lufthansa-Werft angemeldet. Für meine drei Männer (und auch für mich neugierige Nase) wird das bestimmt spannend werden.

Dienstag, 28. Juni 2011

Tutorial: Wie näht man ein Brautkleid


Gleich vorneweg eine Spoilerwarnung: 
Wer sich vom fertigen Kleid überraschen lassen will, guckt bei diesem Post lieber aus dem Fenster!

Dies sind die vier Schnittmusterteile, die ich aus kräftigem Transparentpapier zugeschnitten habe. Im Bild oben die rückwärtige Mittelbahn und die Seitenbahn, unten dann die vordere Mittelbahn und die vordere Seitenbahn. Die Letztere ist daran sehr gut erkennbar, dass die Nahtlinie wesentlich stärker gewölbt ist als beim rückwärtigen Seitenteil.



Und hier das vordere Seitenteil nochmal in Großaufnahme.

Da ich 1,85m groß bin, musste ich es um rund 7cm verlängern. In vielen Schnittmustern sind bereits Verlängerungslinien eingezeichnet, an denen man den Papierschnitt einfach durchschneidet, ein entsprechend breites Papierstück unterlegt und dann zusammenklebt. Die meisten Schnitte kalkulieren mit einer Durchschnittsgröße von 1,68m bei Damen. Ich liege also satte 17cm über der Norm und muss die entsprechend in meinem Schnitt verteilen.
Es würde übrigens nicht reichen, einfach den Rock unten länger zuzuschneiden, denn dann würde das Kleid im Oberkörperbereich nicht richtig sitzen. Bei mir ist eben alles ein bisschen länger geraden.
Idealerweise wird ein Schnitt also an mindestens 2 oder sogar 3 Stellen verlängert: Oben im Trägerbereich (hier habe ich darauf verzichtet), zwischen Brustpunkthöhe und Taillenlinie und im Rockteil.

Dann ist auf diesem Papierschnittmuster auch noch zu erkennen, dass ich vorne einen Keil eingesetzt habe.
Ich bin nämlich nicht nur etwas lang geraten, sondern auch noch stark "vorderlastig" und mit einer üppigen Oberweite bedacht worden.

Und da beginnt die Sache knifflig zu werden. Im Rückenteil würde mir eine 46 reichen, im Vorderteil bräuchte ich wegen der großen Cups rein auf den Umfang bezogen fast eine 52.

Eine normale 52 im Vorderteil wäre aber wiederum nicht tief genug und zu breit für mich. Man erkennt dies bei fertigen Kleidern immer daran, dass man unter den Achseln den BH sehen kann und dass da irgendwie zuviel Stoff ist, der dann hässlich absteht.

Würde ich jetzt einfach die gesamte Oberweite nehmen und danach das Schnittmuster wählen, würde es im Rücken und den Schultern zu breit werden und vorne trotzdem noch zu klein wirken. Und ich würde den Stoff, der hinten zuviel ist, unter den Achseln nach vorn ziehen, um vorn die Brust zu bedecken.

Dies ist auch der Grund, weshalb mir gekaufte Kleider eigentlich nie richtig gut passen können. Die meisten Schnitte in der Konfektion und auch die Fertigschnitte für Hobbyschneider gehen maximal von einem C-Cup aus, und alle die mit mehr beglückt wurden, bekommen Passformprobleme.

Ich habe also den Papierschnitt genommen und im am weitesten vorn liegenden Punkt der Kurve waagerecht bis kurz vor den Rand aufgeschnitten. Dann habe ich diesen Schnitt aufgezogen, Papier untergelegt und festgeklebt. Die neue Kurve harmonisch abgerundet und somit eine neue Brustlinie geschaffen, die steiler ist und mir entsprechend mehr Länge im Vorderteil, aber auch Raum nach vorne bietet.

Dadurch ist natürlich auf der Seite, die später die Seitennaht des Kleides darstellen wird, ein flacher "Einzug" entstanden. Diesen habe ich ebenfalls nochmal ausgeglichen und begradigt. Dies hat mir nochmal ein bisschen mehr Platz in der Oberweite des fertigen Kleides gegeben.

Habe ich mich einigermaßen verständlich ausgedrückt? Ansonsten bitte Rückfrage per Mail. Ich weiß, wie man mit einer großen Oberweite verzweifeln kann und bin selig, diese Lösung für mich gefunden zu haben. Da teile ich dies Wissen gern mit anderen!


Dies sind die ersten beiden Teile, die ich zugeschnitten habe. Das vordere Mittelteil im Stoffbruch, damit ich keine Naht in der Mitte bekomme, und nach meiner Erklärung jetzt eindeutig identifizierbar: das vordere Seitenteil.

Da das Kleid sowohl im Futterstoff als auch im Oberstoff aus Dupionseide besteht, muss ich jedes Teil (außer der vorderen Mittelbahn) insgesamt zweimal ausschneiden.


Beim Zuschnitt des Spitzenstoffs bin ich dann etwas bequem und nehme einfach den Oberstoff als Schnittmuster. Vorteil: So sind alle drei Lagen exakt gleich.


Und dieses kleine Häufchen Stoff wird nun mein Brautkleid werden. Man sieht es diesem Häufchen nicht an, aber es sind 13 Meter Seide und Stickereitüll!
Später wird sich zeigen, wieviel Volumen dieselbe Menge Stoff einnehmen wird, wenn sie erstmal zusammengenäht ist. Dann bauscht es sich gewaltig und ich bekomme zeitweilig den Eindruck, eher ein Zelt als ein Kleid zu nähen.

Aber noch bin ich am Anfang und das Gebausche wird erst mit fortschreitendem Werdegang des Kleides zunehmen.

Ich nähe jeweils die seitlichen Vorderteile an die entsprechenden mittleren Vorderteile. Diesen Vorgang mache ich beim Spitzenstoff, beim Oberstoff und beim Futterstoff. An die hinteren Mittelteile nähe ich auch die jeweilige Seitenbahnen an.

Ganz wichtig hierbei: Die Mittelnaht, die die beiden Bahnen des rückwärtigen Mittelteils verbindet, darf jetzt noch nicht genäht werden. Warum, erkläre ich Euch später.

Nun muss ich den Spitzen- und Oberstoff gemeinsam an der Schulter rechts auf rechts zusammennähen. Damit sind die beiden halben Rückenteile und das Vorderteil miteinander verbunden. Dasselbe mache ich mit dem Futterstoff.

Nun werden beide "Kleider" rechts auf rechts am Ausschnitt und an den Achseln zusammengesteckt. Die Tüllschicht, die später die oberste Stofflage sein soll, landet in der Mitte. Nach dem Zusammennähen an diesen drei Nähten sind die Träger praktisch fertig und kann ich das Kleid wenden. Hierzu ziehe ich jeweils ein halbes Rückenteil durch den Träger. Praktisch ist es in jedem Fall, die Nahtzugaben vor dem Wenden bis kurz vor die Naht einzuschneiden, so legen sie sich später besser flach und die Nähte lassen sich schöner ausbügeln.

Dieses Wenden in einem Rutsch klappt aber nur, wenn die beiden Hälften des rückwärtigen Kleides noch nicht miteinander verbunden sind!


Hier bekommt man schon einen Eindruck, wie das fertige Kleid später mal wirken wird.

Erst jetzt verschließe ich die rückwärtige Mittelnaht, lasse aber 40cm oben offen, um den Reißverschluss dort einsetzen zu können.

Nun kommt meine Lieblingsaufgabe (gleich nach dem Auftrennen *hüstel*): Stecken und Bügeln. Und zwar, um den Reißverschluss möglichst unsichtbar einsetzen zu können. Ich habe leider kein gutes Händchen für nahtfeine Reißverschlüsse, aber auch ein normaler Reißverschluss kann ordentlich eingesetzt werden und gut aussehen.


Tja, und dann wollte ich das Kleid zum ersten Mal auf die Schneiderpuppe aufstecken. Ich habe eine größenverstellbare. Aber auch da wieder das Problem, dass niemand Schneiderpuppen mit einem H-Cup baut. Die hat höchstens ein übersichtliches C...also improvisieren.

Meinem Zukünftigen sind fast die Augen rausgefallen, als ich begann, mit Klebeband und Frotteehandtuch eine üppige Oberweite für die Schneiderpuppe zu modellieren!

Aber es passt jetzt zumindest etwas besser als vorher.


Und dies ist jetzt der Stand von gestern abend, als ich Feierabend gemacht habe.
Es fehlen noch die Seitennähte, letzte Feinkorrekturen beim Sitz, die korrekte Länge mit Saum und die Garnierung des Kleides.

Donnerstagfrüh habe ich bei einer alten Bekannten, die gelernte Herrenschneiderin ist, einen Termin zum Ablängen des Kleides. Das kann ich nämlich nicht selbst machen und bei so kostbarem Material und solcher Stofffülle möchte ich dann doch gern einen Profi hinzuziehen.
Wir kennen uns schon seit 17 Jahren und können stundenlang in Stoffen schwelgen, fachsimpeln oder über Alltägliches klönen. Und das Schönste ist, sie traut mir einfach zu, auch als Ungelernte was Ordentliches nähen zu können. Balsam für meine Seele!

Dann werden wir auch gemeinsam austüfteln, wie ich das Kleid garnieren soll.

So, und nun kommt erstmal mein Nachmittagsbesuch. Wir werden im Pool planschen, ich habe ihn heute früh geschrubbt und neu befüllt.

Alles Liebe,
Postpanamamaxi

Montag, 27. Juni 2011

Begrüntes Vogelhaus

Auch Vögel legen Wert auf ein gepflegtes Ambiente. Man beachte bitte den Rasen im Vorgarten des Vogelfutterhauses!

Ich muss gestehen, dass ich unseren Vögeln im Garten eine Handvoll Körner im neuen Vogelhäuschen spendieren wollte. Doch das wurde nicht so recht angenommen. Ob ihnen die Farben zu knallig sind oder ob sie im Moment einfach frisches selbstgefangenes Futter vorziehen?

Dann regnete es und ich muss gestehen, dass ich es nicht schaffte, die Körner zu entfernen.

Und weil offenbar auch die Vögel in unserem Garten momentan Sprossen vermeiden, sprießt jetzt das junge Getreide im Vorgarten ihres Futterhauses. Diesen Anblick wollte ich gern mit Euch teilen.

Viele Grüße,
Postpanamamaxi

Wiedergefunden!

So, ich kann jetzt loslegen mit dem Kleid.

Ich habe den Stoff fürs Brautkleid in meinem Stoffschrank wiedergefunden!

Stoffschrank: 2,40m hoch, 2,50m breit, 5 Türen und dahinter Regale voll mit Stoffen aller Art...DA kann einem schon mal so eine Kleinigkeit wie ein Brautkleidstoff verloren gehen.

Kind 2 ist mit seinem Papa auf Omabesuch, Kind 1 hat unter Bestechung durch ein Eis den Teppich von Lego befreit und wird gleich im Garten spielen. Wunderbar.

Bis denn,
ich melde mich mit einem Zwischenbericht zurück.

Postpanamamaxi

Sonntag, 26. Juni 2011

Noch 12 Tage bis zur Hochzeit

Der Countdown läuft. Noch 12 Tage bis zur Hochzeit.
Das Kleid ist immer noch nicht genäht. Hat ja auch noch Zeit.

Tisch"karten" sind fertig, Foto folgt in Kürze.

Morgen Vorbesprechung mit dem Standesbeamten, der die Trauung vornehmen soll. Sozusagen ein Kennenlerngespräch.

Damit es nicht so langweilig wird, hier einige der abgelehnten Ideen für die Hochzeit:

Bollywood-Style:
Alle 5 Minuten springt die gesamte Hochzeitsgesellschaft vom Kleinkind bis zur hochbetagten Oma auf und fängt an, in Formation zu singen und zu tanzen.

Kinderfreundliche Nachmittagshochzeit:
Trauungstermin wird so spät datiert, dass alle Kinder ihren Mittagsschlaf von selbst beendet haben: 17 Uhr.
Hüpfburg und Ballonclown werden engagiert, dazu Zuckerwatte und Softeis. Hochzeitstorte wird mit Gummibärchen und Smarties verziert.
Hochzeit wird beendet, wenn die ersten Kinder müde werden und beginnen, zu quengeln: 19 Uhr.

Oldtimerhochzeit:
Braut und Bräutigam erscheinen verspätet zur Trauung, weil sie sich mit jeweils 1,85m zu zweit auf den Rücksitz eines VW-Käfers gequetscht haben. Nach dem Aussteigen sieht die Braut in ihrem zerknautschtem Kleid aus wie eine Fledermaus nach dem Schleuderwaschgang bei 1600 Umdrehungen pro Minute, nur in weiß statt in fledermausfarben.
Nach der Trauung dauert es 15 Minuten, bis Braut und Bräutigam sich wieder ins Auto gepuzzelt haben. Die Kinder des Brautpaares kommen übrigens in dieses kleine Gepäckfach hinter der Rückbank.

Viel Spaß,
Postpanamamaxi

PS: Nervös werde ich später.

Freitag, 24. Juni 2011

häuslicher Fleißanfall

Ich habe Marmelade gekocht - gemeinsam mit meinem Vierjährigen!
Eigentlich habe ich im Moment genügend anderes auf dem Arbeitszettel, aber bei wunderbaren Erdbeeren mit einem Kilopreis von 1,39 Euro musste ich einfach zugreifen. 

Ergebnis: 20 Gläser Erdbeermarmelade in drei Varianten!

Erdbeermarmelade mit
- einem Schuss selbstgemachtem Holundersirup
- einem Schuss tschechischem Rum
- Bourbon-Vanille

Und weil es mir immer Leid tut, eine ausgekratzte Vanilleschote wegzuwerfen, haben wir dann noch gemeinsam Vanillepudding gekocht und das Letzte aus der Schote rausgeholt.

Eine andere Zweitverwendung wäre es, die ausgekratzte Vanilleschote einfach mit Zucker in einem luftdichten Gefäß zu verpacken und diese Mischung ein paar Wochen ziehen zu lassen. Dieser aromatisierte Zucker schmeckt nicht nur im Kuchen, sondern auch im Kaffee oder Tee hervorragend!

Morgen darf mein Vierjähriger dann seine Etiketten selbst bemalen, damit wir "seine" Gläser dann dekorieren können. Er wil seine beiden Omas damit beglücken.

Viele Grüße,
Postpanamamaxi

Dienstag, 21. Juni 2011

mit mir, statt über mich zu reden

Ich hatte gedacht, ich wäre mittlerweile abgebrühter vom Leben und meinen Mitmenschen. Genug davon erlebt habe ich eigentlich.

Aber es stimmt nicht. Es erwischt einen immer von der Seite am härtesten, wo man sich sicher fühlte und meinte, wenigstens hier keine Deckung zu benötigen. Falsch gedacht.

Das tut weh. Immer wieder. Man gewöhnt sich nicht daran, egal wie oft es einem widerfährt.

Um es abzukürzen: Es wäre sehr nett, wenn Menschen, die ich für meine Freunde gehalten habe (und deren Freundschaft mir sehr wichtig ist), zuerst mit mir reden würden, anstatt mit anderen über mich zu reden.

Oder wirke ich so furchterregend und einschüchternd, dass ein direktes Gespräch nicht möglich erscheint?

Schade.

Vielleicht ist das, was jetzt gerade passiert, auch einfach nur ein Stresstest vor der Hochzeit. Einmal kollektives Abdrehen, bevor alle wieder normal werden und eitel Sonnenschein herrschen kann. Ich glaub's nur nicht so recht.

Eventuell war es auch einfach der Fingerzeig zur Wahl des richtigen Trauspruchs. Ich habe neulich schon gesagt, der richtige wird uns finden und nicht wir ihn.
Denn eigentlich hatte ich ihn schon gefunden, zauderte aber aus Rücksichtnahme, ihn zu nehmen.

"Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gute."

Kind 1 wurde 2007 geboren und bekam die 2007er Jahreslosung, Kind 2 wurde 2009 geboren und bekam dann auch die 2009er Jahreslosung. Weil diese beiden so gut zu den Lebensgefühlen passten, die uns in den jeweiligen Schwangerschaften begleiteten.

Die 2011er Jahreslosung passt gut zu unserer Lebenseinstellung. Man muss nicht jede Dummheit mit Grobheit beantworten, weil der Streit sonst nie enden wird. Wir sind Menschen, die sich aus dieser immer höher schraubenden Spirale bewusst verabschiedet haben.

Aber ich wollte diesen Spruch nicht als Trauspruch nehmen, weil ich fürchtete, er könnte als kleiner spitzzüngiger Seitenhieb gedacht sein.

Jetzt will ich diesen Spruch trotzdem. Wer ihn als Seitenhieb auf sich selbst betrachten will, darf es gern tun. Mein zukünftiger Gatte schert sich wahrscheinlich ohnehin nicht um irgendwelche Subtexte oder Botschaften zwischen den Zeilen. Der ist da wunderbar-männlich geradlinig. Beneidenswert.

Für mich hat sich heute gezeigt, dass dieser Spruch kein Seitenhieb ist, sondern einfach nur die Wahrheit. Weisheit. Und letztendlich Liebe. Und das muss gelebt werden. Ohne falsche Rücksichtnahme.

Am Ende kann nur das Gute das Böse überwinden. Es darf nicht anders enden. Das ist das, was wirklich zählt. Fangen wir also damit an.

So denn!

Mal sehen, was mein Partner zu diesem Trauspruchvorschlag sagen wird.

Nachtrag: Ich sitze gerade vor meinem Laptop und weine. Weil Ihr mir solchen Mut zu mir selbst macht. Zum Recht auf meine Wahrheit.
Und weil ich gerade "Both Sides Now" von Joni Mitchell höre, weil sie da mit soviel innerem Abstand und doch ganz nah dran von dem Leben und der Liebe singt. Sie hat dieses Lied schon als ganz junge Frau geschrieben, was ich sehr bewundere.

Ich habe bereits mit meinem Schatz telefoniert, er steht zu mir. Und die Kette, die sich gestern so eng um meinen Hals zu schließen schien, um meine kleine reale Welt noch begrenzter zu machen, wird wieder etwas lockerer.

Eigentlich bin ich immer die Extrovertierte in unserer Partnerschaft. Diejenige, die die Dinge auskämpft und Unfassbares in Worte fasst. Und die auch schon mal richtig böse funkeln kann, wenn ihm jemand was Gemeines sagt oder antut. Ich wirke oft deswegen als die starke Hälfte.
Aber dann ist er es mit seiner Geduld und seiner Ruhe, von der ich nicht weiß, woher er sie nimmt. Denn wenn jemand mich auffangen kann und nicht beiseite springt, wenn ich falle - dann ist dieser Mensch doch mindestens genauso stark wie ich! Augenhöhe und gegenseitige Anerkennung, auch wenn die auf völlig unterschiedlichen Fundamenten beruht.

Und ob dieser Mensch dann braune Schuhe zum Anzug trägt oder nicht, ist eigentlich ziemlich unwichtig. Genauso, wie es ihm unwichtig ist, ob ich durch meinen momentanen Verlust an Bewegungsfreiheit etwas Kummerspeck draufgelegt habe oder nicht. Wir sind einander gut, so wie wir sind. Und das hat nichts mit oberflächlich wegblickendem Laisser-faire zu tun, sondern mit gegenseitigem Erkennen durch besonders genaues Hinsehen.

Wir verlieren zuviel Zeit damit, zu mutmaßen, was andere über uns denken mögen, und vergessen darüber, dass es viel wichtiger ist, was wir über uns denken.

Sonntag, 19. Juni 2011

Junggesellinnenabschied

Liebe Mädels,
lasst uns, wenn wir nochmal vor der Hochzeit gemeinsam losziehen wollen, doch einfach gemütlich Essen gehen und hinterher ein bisschen in der Kneipe sitzen und einen netten Abend genießen. Darüber würde ich mich wirklich freuen. Und einen Abend lang gemeinsam mit Euch rauszukommen, das wäre wirklich toll. Nochmal abschalten, bevor der Hochzeitsstress losgeht.

Solltet Ihr allerdings auf die Idee verfallen, mich als Cindy aus Marzahn zu verkleiden, ein Krönchen auf den Kopf zu stülpen und mich dann angetrunken mit leichter Schlagseite und Bauchladen durch die nächste Fußgängerzone zu treiben, damit ich dann Kondome und Schnäpschen verkaufe - dann sage ich die Hochzeit ab!

Ich brauche auch keinen Stripper, der frisch vom Affentoaster für mich tanzt.

Karaoke hingegen würde mir einen Riesenspaß machen. Es ist nur fraglich, ob Ihr auch Spaß daran hättet, wenn ich spontan lossinge.

Ach, wir werden sehen.

Auf jeden Fall war die Hochzeit unserer Freunde richtig schön. Das Wetter hat genau im richtigen Moment mitgespielt, die Stimmung war herrlich und mein Probekleid hat seine Testrunde bestanden. Für das Brautkleid muss ich nur noch minimale Modifizierungen vornehmen, die aber kein Problem sind.

Ich könnte und sollte daher schnell mal loslegen, denn mir bleiben noch 19 Tage bis zur Hochzeit und am Kleid ist noch kein Handschlag getan! Zum Glück bin ich eine Speednäherin.
Ab nächster Woche hat mein Zukünftiger Urlaub, dann werde ich mir zwei kinderfreie Tage gönnen und das Kleid fertigmachen.

Und ich muss unbedingt entscheiden, was ich denn nun mit meinen Haaren anstellen soll. Straßenköterblond, fein, weich, schulterlang - einfach nur föhnen und hängenlassen? Oder doch hochstecken? Für eine Hochsteckfrisur bräuchte ich aber einen Friseurbesuch. Und die Zeit dafür habe ich eigentlich nicht.

Ich kenne nämlich meine drei Männer. Wenn ich die nicht mit Hochdruck in die Klamotten zwinge und alles zurechtlege von Unterwäsche und Socken bis hin zur Oberbekleidung, dann gibt das eine Katastrophe! Und weil die immer trödeln bis zum Gehtnichtmehr und ich wie der Drill Instructor Captain Jack hinter ihnen herjage, bleiben mir dann nach 2 Stunden Endlosdiskussion und Klamottenranschleppen noch 10 Minuten, um mich selbst fertigzumachen. Grauenhaft.

Am liebsten wäre es mir, wenn ich mich in meinem Elternhaus fertigmachen könnte und mein Zukünftiger sich und die Jungs allein fertigmacht. Weil das da eigentlich nur ums Duschen und Anziehen geht und nicht noch um lebenswichtige Themen wie Wimperntusche und Frisur. Es wäre auch bestimmt beeindruckend für meine drei, wenn sie dann bei meinen Eltern klingeln und ich dann fertig aufgerüscht aus der Tür trete.

Auf jeden Fall schöner als die Altenrative, mich hier gestresst und wie einen wildgewordenen Handfeger mit Lockenwicklern im Haar und halbfertig angekleidet "under construction" durchs Haus hetzen zu sehen. Und ich möchte mich auch nicht als allererste fertigmachen und dann zwei Stunden lang im Brautkleid herumrennen, um meine Jungs in ihre Klamotten zu treiben.

Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob ich das wirklich riskieren will, meinem Bräutigam das Ankleiden ohne meine Oberaufsicht zuzutrauen. Das klingt jetzt ziemlich gemein, aber ich habe meine Gründe.

Wenn ich nicht aufpasse, zieht er trotz bereitgelegter Klamotten doch irgendwelche hellen Sportsocken zum Anzug an. Oder ein schwarzes T-Shirt unterm weißen Hemd. Oder die Krawatte wird extrem kurz oder viel zu lang gebunden.

Alles schon erlebt.

Oder er überlistet mich, wie neulich zur goldenen Hochzeit seines Onkels, und zieht zum (von mir sorgfältig zurechtgelegten) feinen Outfit obenherum dann die ollen beigefarbenen Alltagstreter an. Das habe ich aber erst auf der Feier gemerkt, dass er die von mir leidenschaftlich gehassten ollen Latschen mit runtergetretenen Hacken angezogen hat. Wir waren alle wie aus dem Ei gepellt, unsere Jungs so süß mit ihren weißen Hemden und Westen mit Fliege und Krawatte - und er mit seinen ollen Alltagstretern. Zum Glück war es seine Familie, die sind also solche Stilbrüche bei ihm gewohnt.

Es war wohl ein Fehler, zu erwarten, dass er von allein auf die Idee kommt, dass zu Hemd, Krawatte, Sakko und schwarzer Jeans die schwarzen Lederschuhe angezogen werden sollten. AAAAAAARRRRRGHHHH!

Ich hatte schlicht und ergreifend vergessen, die schwarzen Schuhe bereitzulegen. Aber ich fürchte, er hätte sie auch ignoriert, wenn ich sie ihm direkt vor die Nase gestellt hätte. Vielleicht sollte ich, wenn wir uns tatsächlich getrennt umziehen sollten, einfach seine ollen Alltagstreter verstecken? Und am besten die Arbeitsschuhe und die Korklatschen gleich mit, damit er gar nicht erst auf komische Gedanken kommt (die sind nämlich auch schwarz, würden also zumindest farblich zum Anzug passen und bequem wären sie auch noch...aaaarrrrgh!).

Mein Schatz ist wirklich ein Lieber, sonst würde ich ihn auch nicht heiraten wollen. Aber klamottentechnisch ist er noch reichlich ausbaufähig und es ist ganz gewiss nicht seine Stilsicherheit oder seine elegante Erscheinung, die mich von ihm überzeugten.

Ich tröste mich damit, dass er mich auch genommen hat, obwohl meine hausfraulichen Aktivitäten im Bereich Fensterputzen/Aufräumen durchaus Verbesserungspotenzial haben. Wir haben nun mal alle unsere kleinen und großen Macken. Und ein klamottentechnisches Stildesaster zu sein oder ein hausfraulicher Fensterputzmuffel, das sind keine wirklichen Charakterschwächen.

Ob ich es schaffe, vor der Hochzeit noch die Fenster zu putzen...?
 Liebe Grüße,
Postpanamamaxi

Donnerstag, 16. Juni 2011

Fix und fast fertig!

Das war wohl nichts mit der Mondfinsternis.
Streichen wir den Mond und belassen wir es bei der Finsternis, das trifft das Szenario von heute Abend wesentlich genauer.
Schade, dass es so bewölkt war. Ich hätte mir das Spektakel gern angesehen.

Die nächste Mondfinsternis, die wir in Europa beobachten können, findet am 10.12.2011 statt.
Sonnenuntergang wird an dem Tag um 16:01 Uhr sein, Mondaufgang um 15:57 Uhr. Die maximale Verfinsterung soll aber schon gegen 15:32 Uhr stattfinden - wir werden also nur noch die Endphase beobachten können und auch das nur dort, wo nichts den Horizont und den Blick auf den gerade aufgehenden verfinsterten Mond verstellt.

Falls Ihr Euch wundert, warum ich im Moment so wenig blogge: Ich bin hier fleißig am Schaffen für die Hochzeit.

Gerade eben ist das Probekleid für das Brautkleid fertig geworden. Um den Schnitt und die vorgenommenen Änderungen zu testen, habe ich kurzerhand ein Abendkleid aus messing-goldfarbenem Seidensatin und einer feinen schwarzen Spitzenborte genäht.
Ich habe nämlich einen Schrank voll mit nichts anzuziehen und soll am Freitag zu Freunden auf deren Hochzeitsfeier. Da kommt mir das Probekleid gerade recht.

Es ist sagenhaft, wie toll sich dieses Material anfühlt und welchen eleganten Schimmer echter Seidensatin hat. Kein Vergleich mit Polyestersatin. Dazwischen liegen Welten. Und ich stelle fest, dass dieses Material optimal für eine sommerliche Veranstaltung ist.

Entsprechende Fotos folgen nach, ich bin heute abend nur zu unlustig gewesen, das Kleid noch auf der Schneiderpuppe zu drapieren.

Und im Zimmer nebenan steht die Vase mit dem Knopfbrautstrauß für die kirchliche Trauung, dem nur noch die Manschette fehlt, um auch vollständig fertig zu sein. Ich habe keine Ahnung, wieviele "Blüten" es sind, aber im Bastelladen ist der Silberdraht mit 0,8mm Durchmesser komplett ausverkauft und ich habe wohl um die 50 Meter Draht allein in diesem Bukett verbaut!

Zeigen möchte ich diesen Strauß aber erst, wenn ich die Manschette fertiggemacht habe. Und die wollte ich stimmigerweise aus demselben Stoff machen, aus dem auch das Brautkleid bestehen wird.

Auch hier folgen die Fotos, sobald alles fertig ist.

Und wenn ich schon dabei bin, Euch neugierig zu machen:
Ich plane im Juli ein Honeymoon-Blogcandy anlässlich der Hochzeit. Und werde einen kleinen feinen Knopfstrauß sowie zwei weitere tolle Preise unter allen Teilnehmern verlosen.

Guckt also immer mal wieder hier herein, damit Ihr die Chance bekommt, dieses tolle Teil zu schnappen!

Und anders als beim klassischen Brautstraußwerfen dürfen hier nicht nur unverheiratete Damen mitmachen, sondern alle, die Freude daran haben. Egal ob Mann oder Frau, alt oder jung, verheiratet, ledig, geschieden, Knopftauscher oder stiller Mitleser.

Weitere Informationen und die genauen Teilnahmeregeln folgen beizeiten.

Viele Grüße,
Postpanamamaxi
die sich jetzt mit zerstochenen Fingern und rechtschaffen müde ins Bett packen wird.

Mittwoch, 15. Juni 2011

fast Vollmond






So sieht gerade der Südhimmel aus. Es ist fast Vollmond.

Morgen ist Vollmond und eine totale Mondfinsternis.
Ab 19:53 Uhr sollte dieses seltene Himmelsereignis für uns mit bloßem Auge sichtbar werden, denn dann ist der Mond weit genug in den Halbschatten der Erde eingetaucht, dass seine Oberfläche einen Kupferton annimmt.

Um 22:13 Uhr ist dann der Kernschatten der Erde genau über dem Mond und wir haben eine totale Mondfinsternis. Jetzt kann man auch die Sterne wahrnehmen, die so nah beim Mond zu stehen scheinen, dass sein helles Licht sie normalerweise überstrahlt.
Der Mond wird übrigens nicht vollkommen unsichtbar, weil es trotz des Kernschattens der Erde noch genügend Streulicht im All gibt, das immerhin noch für einen bräunlichen Schein ausreicht.

Wer noch länger aufbleiben will, kann dann beobachten, wie sich die Farbe des Mondes wieder verändert, je weiter er aus dem Kern- in den Halbschatten der Erde wandert, um dann in den Stunden nach Mitternacht wieder hell zu leuchten.

Übrigens sind Mondfinsternisse viel seltener als Sonnenfinsternisse, auch wenn man das als Laie eher umgekehrt vermuten würde.
Der Grund ist, dass eine Mondfinsternis auf der gesamten Nachtseite der Erde zu beobachten.
Der Korridor hingegen, von dem aus man eine Sonnenfinsternis beobachten kann, ist sehr eng.

Darum nehmen wir subjektiv die Mondfinsternis als das häufigere Ereignis wahr. Wir Menschen neigen dazu, solche Ereignisse auf unseren lokalen Standort bezogen zu bewerten. Auf die gesamte Erde gerechnet sind tatsächlich die Sonnenfinsternisse das häufiger vorkommende Ereignis.

Schon mal vormerken: Die nächste totale Sonnenfinsternis für Deutschland, Österreich und die Schweiz ist am 3.12.2081.

Viel Spaß beim Blick zum Mond!
Postpanamamaxi

Montag, 6. Juni 2011

Herz an Herz: der Standesamtsstrauß!

Vor einigen Monaten hatte ich beim Internetsurfen Brautsträuße aus Knöpfen entdeckt.
Da ich begeisterte Bastlerin bin, habe ich mir gesagt, dass kriege ich auch hin. Außerdem passen Knöpfe perfekt zu mir, weil ich seit meinem 6. Lebensjahr schneidere.

Also habe ich Anfang Februar zum Knopftausch gegen Seife aufgerufen und nicht geahnt, was für eine Lawine ich damit lostreten würde.

Täglich erreichten mich Umschläge und Päckchen mit Knöpfen, und als ich bei zwei Blog-Candys bei Rosabella und Seifenmanufaktur Freudenberger "Vintage" gewann, schickten mir die netten Damen auch noch Knopfschätze.

Und dann war da noch das Kuvert mit den Knöpfen von BriMa, über das ich mich sehr gefreut habe. Da ich früher auch mal getöpfert habe, weiß ich, was das für eine Arbeit war, diese kleinen Kostbarkeiten herzustellen.

Mir war von Anfang an klar, dass diese Knöpfe etwas Besonderes sind und eine besondere Umsetzung des Knopfstrauß-Themas verlangten.
Heute war dann der richtige Tag zum Werkeln.
Nach 2 Stunden intensiver Arbeit war er inclusive der Manschette fertig.




Auch wenn Eigenlob stinkt, aber in den Strauß bin ich gerade sehr verliebt und ein bisschen stolz.

Und um eventuellen Spekulationen gleich vorzubeugen: Dieser Strauß wird NICHT geworfen! Der kommt in meine Vitrine im Wohnzimmer.

Für den traditionellen Brautstraußwurf werde ich eine kleines handliches flugtaugliches Sträußchen binden lassen mit frischen Blumen und einer kleinen Knopfblüte darin.

Liebe BriMa, ich danke Dir von Herzen für die Knöpfe und hoffe, Dir gefällt die Umsetzung unseres Gemeinschaftswerkes genausogut wie mir.

Liebe Grüße,
Postpanamamaxi

PS: Danke für Euer Feedback wegen des Blogs. Ich werde jetzt aufhören, dran herumzufummeln und Euch mit immer neuen Varianten zu nerven.

Nächster Versuch

Ich habe jetzt das Rosa aus dem Rosenmotiv komplett rausgenommen und durch Sepia ersetzt, außerdem habe ich das Hintergrundbild nochmal kontrastärmer gestaltet.
Es sollte jetzt auch nicht mehr beim Scollen mitlaufen, sondern im Hintergrund stehenbleiben.

Auf meinem Bildschirm ist es auch über die gesamte Breite seitenfüllend, wie sieht es bei Euch aus?

Die Anregung, das mittlere Textfeld breiter zu gestalten, habe ich aufgegriffen. Außerdem habe ich nur noch den Blogtitel mit einer besonderen Schrift gestaltet und den Rest mit Arial, um das Blog nicht optisch zu überfrachten.

Ich hoffe, dass der Text dadurch angenehmer lesbar wird. Und weil Ihr Euch immer durch meine Vielschreibertexte tapfer hindurchkämpft, will ich wenigstens das Lesen für Euch augenfreundlich gestalten.





Und da jeder Bildschirm eine etwas abweichende Darstellung von Farbe und Schriftgrad hat, ist mir Euer Feedback sehr wichtig.


Und so sah die Rose im Original aus. Das Rosa fällt in diesem Jahr wirklich extrem stark aus, eigentlich sollte sie nur cremeweiß mit zartrosa angehauchten Blütenblättern sein. Aber was ist in diesem Frühjahr schon normal?!

Ansonsten habe ich heute das Nähzimmer aufgeräumt. Was für eine blöde Arbeit. Aber ich sage mir, das Schneidern des Probekleides und des Brautkleides wird mir besser von der Hand gehen, wenn ich freien Raum zum Schaffen habe. Im Moment versuche ich gerade, mich irgendwie zu motivieren, was mir aber sehr schwer fällt.

Falls jemand ein bisschen Motivation für mich herumliegen hat, bitte her damit!

Viele Grüße,
Postpanamamaxi

Sonntag, 5. Juni 2011

Kokosfett-Haul und Ölrausch

 
Samstag waren mein Partner und ich gemeinsam zum Großeinkauf:
540 Liter Blumenerde, 18 Flaschen Korn, 1 Kiste Weizenbier mit Grapefruit und 6,5kg Kokosfett sowie 6 Flaschen Olivenöl.

Ja, richtig gelesen!

Die Blumenerde ist in die Pflanzkästen gewandert, mit denen wir unsere Terrasse ein bisschen verschönert haben. So langsam bekommen wir dort ein grünes Außenwohnzimmer für den Sommer!

Der Korn ist für die Hochzeitsfeier.
Wir versuchen, möglichst viel von den Getränken über Sonderangebote zu beschaffen, damit die Feier nicht ganz so teuer wird. Da wir bei dem Saal kein Catering haben und uns um alles selbst kümmern müssen, können wir die Getränke natürlich auch selbst besorgen und zahlen somit nur Supermarktpreise statt der hohen Sätze aus der Gastronomie.

Wahrscheinlich werden wir nach der Feier auf mindestens 12 Flaschen Korn hocken bleiben und noch bis zur Silberhochzeit mit dem Kram herumhüten, aber notfalls kann ich damit auch Ansatzliköre zubereiten.

Das Weizenbier mit Grapefruit ist ein mutiger Selbstversuch gewesen. Falls es heiß wird bei der Feier, könnte diese niedrigprozentige Variante bei unseren Gästen die willkommene Alternative werden. In der letzten Zeit ist mir aufgefallen, dass immer weniger Alkohol auf den Feiern getrunken wird und ich finde das ganz angenehm.

Meinetwegen würde auch alkoholfreier Sekt und Bier reichen, aber das kann ich meinen Gästen nicht einfach so vorschreiben.

Das Kokosfett war der Rest der Winterware, die dann komplett in meinen Einkaufswagen gewandert ist.
Den konsternierten Blick meines Partners habe ich dann damit beantwortet, dass diese Würfel mit 0,69€ eine echte Alternative zu den gewohnten Fetttafeln seien. Die kosten jetzt nämlich nach der letzten Preisrunde bis zu 1,39€!
Angesicht von fast 50% Ersparnis war mein Kokosfett-Haul dann auch in Ordnung. Mal sehen, ob ich damit auskommen werde, bis es die Würfel wieder als Winterware im Sortiment gibt.

Zum Glück hatte ich die Kühltasche mitsamt Kühlakkus dabei, denn im Auto hatten wir 35Grad und als einzige Kühlmöglichkeit das Schiebedach. Klimaanlage? Nur was für Sissys!
Daheim habe ich dann erstmal Kühlschrank-Tetris gespielt und meine Fettschätze sorgfältig kaltgestellt.

Und dann waren da noch die 6 Flaschen Olivenöl, die beim Discounter im Angebot waren und an denen ich nicht vorbeigehen konnte. Also gab es dann noch einen Ölrausch bei uns...

Und weil die Kokosfettberge und Olivenölseen nicht wirklich hübsch sind, zeige ich Euch lieber die neuesten Fotos aus meinem Garten.


Und dann gab es noch eine ganz tolle Überraschung für mich.
Ich habe nämlich bei Salinas Soapspace ein Blogcandy gewonnen. Und damit hatte ich so gar nicht zu rechnen gewagt, weil mir klar war, dass sich da eine gefühlte Million anderer SeifensiederInnen draufstürzen würde.

Umso mehr habe ich mich darüber gefreut. Und nun warte ich natürlich ungeduldig auf das ersehnte Päckchen mit meiner neuen Form.

Bislang habe ich nur einen Divider von ihr, den mir mein Schatz zu Weihnachten geschenkt hat. Aber den möchte ich nicht mehr missen, weil er so toll ist (trifft auf beide zu, auf meinen Schatz und meinen Divi).
Der Divider ist exakt gearbeitet, ist auch bei dünnem Seifenleim absolut dicht und lässt sich mit angemessenem Kraftaufwand zusammen- und auseinanderbauen.
Und nebenbei ist die nette Beratung vor dem Kauf ein wichtiges Argument. Das gibt es woanders nicht immer.

Für alle, die schon lange mit einem Dividor oder eine Blockform liebäugeln und denen die Anschaffung bisher immer etwas zu kostspielig erschien: So teuer ist das gar nicht, guckt mal in Salinas Preisliste.

Ich könnte mich heute noch ärgern, dass ich damals in meiner Anfangszeit für 2 Blockformen aus Siebdruckplatte satte 50,- Euro bezahlt habe und diese dann auch noch mit Folie auskleiden musste, damit sie nicht von der Seife angefressen werden. Und dann sind sie nur von Hand zu spülen. Für den Anfang waren sie okay, aber heute bin ich schlauer geworden.

Salinas Formen kann man nach dem Sieden einfach in den Geschirrspüler stellen. Das kommt mir natürlich sehr entgegen, weil Abwaschen nun nicht gerade zu meinen Lieblingshobbys gehört.
Und umständliches Auskleiden mit irgendwelchen Folien, Backpapier oder sonstigen Hilfsmitteln (die hinterher ohnehin irgendwo Falten in der Seife hinterlassen) ist auch nicht notwendig, nur beim Dividor lege ich unten immer einen aufgeschnittenen Gefrierbeutel rein.

Hallo Salina, diese Blume ist für Dich als Dankeschön:


Meine Stammleser werden sicherlich bemerkt haben, dass mein Blog ein neues Design hat. 

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie sich diese Rose verhält. Als Knospe lässt sie eine gelblich-elfenbeinfarbene Blüte erwarten, beim Aufblühen wird sie dann cremeweiß mit rosa Blütenrändern und im voll aufgeblühten Stadium sieht sie von vorn richtig kräftig rosa aus. Die Blüten sind dann von bis zu 12cm Durchmesser und richtig üppig.

Leider sind die Köpfe so schwer, dass die Stiele sie nicht immer tragen können. Darum muss sie recht kurz und an vielen Stellen am Spalier angebunden werden.
Ich hoffe, das Gewitter wird ihr nichts ausmachen. Immerhin habe ich die Hoffnung, ein paar dieser Rosenblüten für die Hochzeitstischdeko zu verwenden. Aus diesem Grund habe ich meinen Rosen auch schon Dünger und regelmäßig Wasser spendiert. Hoffen wir, dass sie es mir danken.

Zum neuen Design: Was haltet Ihr davon? Bitte gebt mir Eure konstruktive Kritik, damit ich dieses Blog auch weiterhin optisch und inhaltlich ansprechend für Euch gestalte. Wie steht es vor allem mit der Übersichtlichkeit und Lesbarkeit?

Rosa ist ein schwieriger Hintergrund, habe ich festgestellt, und eigentlich sieht nur Weiß oder Anthrazit als Schriftfarbe richtig gut darauf aus.
Also habe ich das Foto dahingehend bearbeitet, dass ich die Farbsättigung runtergesetzt und die Helligkeitswerte hochgezogen habe. Jetzt sollte der Text angenehmer zu lesen sein und die zarteren Farben werden wahrscheinlich weniger mit den Fotos im Blog konkurrieren.

Und was meint Ihr zum Schrifttyp? Ich fand die Druckbuchstaben ganz passend für mich, es erinnert mich an meine Ausbildungszeit.

Viele Grüße,
Postpanamamaxi

PS: Morgen kaufe ich den Witzki und den Sekt, ich habe die Angebotszettel gründlich studiert.
Macht bestimmt einen tollen Eindruck, den Vierjährigen an der Hand, den Einjährigen im Kindersitz und kistenweise Alkohol im Einkaufswagen. Wahrscheinlich begegnen mir dann wieder unzählige Leute, die mich jahrelang nicht getroffen haben.

Vielleicht sollte ich dazu Flodderstyle anziehen...Kittelschürze, Perlonkniestrümpfe, Gummistiefel, strähniges Haar und die Zigarre im Mundwinkel.

Mittwoch, 1. Juni 2011

Frau Amsel geht duschen

Heute war ein regnerischer Tag.
Wunderbar. Ab Mittag fiel ein wunderbarer, sanfter Landregen vom Himmel.

Die Kinder standen am Fenster und bestaunten das Naturschauspiel, das in diesem Frühjahr viel zu selten stattgefunden hat.
Während wir in den sattgrünen Garten blickten, haben wir gemeinsam Frau Amsel beobachtet, wie sie auf dem Zaun zum Nachbargrundstück ein ausgiebiges Duschbad genossen hat.
Sie hat fast 20 Minuten dort gehockt und immer wieder ihr Gefieder geplustert, die Flügel gespreizt, sich mit dem Schnabel geputzt und zwischendurch einfach immer wieder genüsslich vom Regen aufs Gefieder pladdern lassen.
Frau Amsel beim Duschen - ohne Seife!
Ein besseres Bild hat die Kamera nicht hergegeben, aber ich wollte Euch Frau Amsels Lebensfreude nicht vorenthalten.

Abends klarte es dann von Westen kommend wieder auf. Wir hatten ein wunderschönes Abendrot, das ich aus dem Badezimmerfenster fotografieren konnte. Bei solch einem Himmelspanorama beneide ich die Leute, die am Ortsrand wohnen, hemmungslos um ihre besseren Aussichten (die haben dann statt Nachbars Bäumen die Windmühlen im Blickfeld, auch nicht viel besser).



Besonders die von unten angestrahlten Schäfchenwolkenfelder mit ihrer wattigen Struktur finde ich faszinierend. Irgendwie schien der ganze Garten von einem merkwürdigen Licht erfüllt zu sein, das von den Wolken in auf die Erde geworfen wurde.

Und dann habe ich heute noch fleißig gebastelt und ein Geburtstagsgeschenk für meine Schwägerin fertiggemacht. Da wir jetzt schon den 1. Juni haben, kann ich es hier mal herzeigen (vielleicht auch als Anregung für den Erntedankwichtelthread im NSF und für alle anderen Bastelwütigen).

Meine Schwägerin liebt Shabby Chic und dekoriert ihre Kommode in der Wohnküche regelmäßig neu.


Als Erstes habe ich also eine kleine weiße Lattenkiste mit verdünnter weißer Farbe lasiert und das herzförmige Griffloch anschließend mit einem Hauch von Karminrot akzentuiert.

Anschließend habe ich in der Stoffrestekiste gewühlt und mit der Zackenschere runde Deckchen zugeschnitten. Sowas funktioniert übrigens nicht mit den Zackenscheren, die man für das Papierbasteln kennt, sondern nur mit einer Zackenschere aus dem Schneiderbedarf.

Beim Festbinden der Deckchen auf den verschiedenen Marmeladengläsern brauchte ich Hilfe. Es ist sinnvoll, Gläser mit einer "Schulter" zu wählen, wenn man sowas plant. Der Versuch, so ein Deckchen auf einem Sturzglas anzubringen, könnte einen zur Verzweiflung treiben!

Die Etiketten lagen in einem Rezeptbuch als Beilage, sie kamen mir wunderbar gelegen. Ich habe sie nur noch mit einem Füller beschriftet und aufgeklebt - entweder auf dem Deckchen oder direkt auf dem Glas.

Als ich damit fertig war, habe ich ein Leporello angefertigt und mit ausgeschnittenen Dekopapieren und Spruchstempeln verziert, um es anschließend mit den Rezepten zu den Marmeladen zu beschriften. Die Papiere habe ich farblich passend zur Kiste gewählt.

Nun habe ich mich an den Herd gestellt und Schokolade geschmolzen. So ein Induktionsherd mit Warmhaltestufe ist eine wunderbare Angelegenheit, denn er eignet sich auch zum perfekten schonenden Schmelzen von Schokolade ohne den mühseligen Einsatz eines Wasserbads oder Simmertopfs.

Die Schokolade habe ich dann mit verschiedenen Zutaten garniert und in Silikonförmchen gefüllt, die ich mir neulich von Rosenmaid aus dem NSF ertauscht habe (Dankeschön!).
Anschließend habe ich kleine Holzlöffel hineingesteckt.

Mit dieser Schokolade am Stiel (eigentlich ja eher "am Löffel") kann man wunderbar leckere Trinkschokolade zubereiten. Einfach eine große Tasse mit 300ml heißer Milch füllen, die Schokolade am Stiel hineingeben, umrühren, ab und zu mal genüsslich abschlecken...ideal für verregnete Nachmittage und Schokoladenjunkies wie mich.

Für Neugierige: Die Portionen wiegen ca. 35-40 Gramm.
Für kleinere Tassenportionen kann man Silikoneiswürfelförmchen nehmen.

Und natürlich gehört zur Geschenkkiste auch noch ein neues Seifchen aus meiner Siedeküche. Beduftet ist sie mit naturidentischem Rosenöl von Behawe, das natürlich wie erwartet trotz kalter und flotter Verarbeitung sofort losgrießte und andickte. Gefärbt wurde sie mit Rosenrot und Brilliantrosa.

Inhaltlich hat sie dieselbe Rezeptur wie die kürzlich vorgestellte Malachit-Seife und die Norddeicher-Sommertraumseife, also reichlich Raps- und Mandelöl, dazu Ringelblumenauszug und -aufguss.

Jetzt bin ich gespannt, wie meine verrückte Kiste ankommen wird.

Alles Liebe, Geburtstagskind!

Postpanamamaxi

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