Montag, 31. Januar 2011

Zwei Seifenworkshops bei der FBS Heide am 5.2. + 12.03.

Da der Seifenworkshop letztes Jahr so guten Anklang gefunden hat, biete ich dieses Jahr zwei zusätzliche Seifensiedekurse in den Räumen der Familienbildungsstätte Heide an.
Da wir uns nachträglich dazu entschlossen haben, sind sie leider nicht im allgemeinen Kursangebotsheft verzeichnet und werden aktuell nur per Flyer bzw. Zeitung beworben:


Termine: 5. Februar und 12. März 2011

Beginn 14:00 Uhr, Dauer bis ca. 17:30 Uhr
maximale Teilnehmerzahl: 8 Personen
Mindestalter: 18 Jahre
mitzubringen: langärmliger Kittel oder Schürze und langärmliges Oberteil, gut abschließende Schutzbrille, Gummihandschuhe

Um Anmeldung per Mail oder Telefon wird gebeten:
Familienbildungsstätte Heide
Feldstraße 19 • 25746 Heide
Tel. 0481-64144 • Fax 0481-62002
info@fbs-heide.de


Wusstet Ihr, dass die Familienbildungsstätten einen wichtigen allgemeinbildenden Auftrag in der Gesellschaft wahrnehmen?

Schwerpunktmäßig widmen die FBS ihre Kurse Eltern und Kindern, aber auch Senioren und Singles. Von den bekannten Kursen für PEKIP und Babymassage über Kleinkinder- und Mehrlingstreffs bis hin zu Kursen rund um Kreativität, Gesundheit, Ernährung ist alles im Angebot vertreten. Die FBS verstehen sich als Serviceangebot für alle.
Übrigens gibt es die Möglichkeit einer Kursgebührenermäßigung für Einkommensschwache, damit auch sie teilnehmen können.

Unglücklicherweise unterliegen auch die Familienbildungsstätten den allgemein um sich greifenden Mittelkürzungen. So fehlt immer häufiger das Geld, um sozial sehr wichtige, aber eventuell unterbelegte Kurse zu erhalten oder um neue Kurse am Bildungsmarkt zu etablieren.

Warum ich die FBS unterstütze:
Viele FBS bieten unter dem Stichwort "WELLCOME" auch wichtige Unterstützung für den Familienalltag an. In einer Gesellschaft, wo es kaum noch Großfamilien gibt, in denen man sich untereinander hilft, schließen die ehrenamtlichen Helfer der Wellcome-Projekte diese Lücke und leisten tatkräftige Hilfe ohne erhobenen Zeigefinger.

Wellcome ist ein Angebot ohne irgendeine Hemmschwelle, sie in Anspruch zu nehmen.

Und darum ist es wichtig, dass die Familienbildungsstätten unterstützt werden. Weil sie nicht ihrem Selbstzweck dienen, sondern uns allen. Und weil ich hoffe, dass Wellcome dazu beiträgt, Familien zu entlasten, bevor aus Überlastung eine Eskalation entsteht.

Übrigens bleibt mein Kurshonorar als Dozentin für meinen Workshop dasselbe, ob wir nun zu fünft oder zu acht sieden...aber aus diesen vorgenannten Gründen ist es mir natürlich viel lieber, einen vollen Kurs zu haben, auch wenn es für mich mehr Arbeit bedeutet.


Also: Bringt eine Freundin mit zum Kurs! Oder Euren Bruder, Eure Schwester, Eure Mutter, Eure Nachbarn...und ich verspreche Euch, wir werden einen lehrreichen und fröhlichen Nachmittag haben.

Viele Grüße
Postpanamamaxi

Sonntag, 30. Januar 2011

große Schritte für kleine Menschen

Meine beiden Jungs haben mich vergangene Woche erstaunt:
Der Einjährige hat endlich den Mut gefunden, mit 18 Monaten dann doch mal seinen Schiebewagen loszulassen und frei zu laufen. Ich dachte schon, dass er wohl noch zur Hochzeit mit seinem "Rollator" durch die Kirche schieben würde, wenn weiterhin kein Risiko wagen wollte.
Das war Dienstag.

Donnerstag ist er dann angefangen, zu klettern. Ratzfatz stand er auf der Rückenlehne meines Sofas, balancierte sich beinahe um Kopf und Kragen und krähte stolz etwas, das wahrscheinlich "ich bin der König der Welt" bedeuten sollte. Ich habe ihm nicht gesagt, dass die Titanic damals gesunken ist.

Mittlerweile rennt er begeistert und immer schneller durch das gesamte Erdgeschoss unseres Hauses. Er macht nicht den Eindruck, als hätte er erst vor wenigen Tagen mit dem freien Laufen angefangen.
Außerdem macht es große Freude, zu erleben, wie die Gehirnkapazitäten, die bislang fürs Laufenlernen beansprucht wurden, jetzt für den Spracherwerb freigeschaltet sind.

"Ba-hl, Mama. Ba-hhl!" Er übt jetzt also, gleichzeitig zu laufen und zu sprechen
Und ich überlege, ob das wirklich so klug ist, ihm das Reden beizubringen, denn mein Großer plappert den ganzen Tag vom Aufstehen bis zum Schlafengehen, und zwar ohne Punkt, Komma oder Atempause.

Und unser Vierjähriger hat sich ENDLICH entschlossen, trocken zu werden. Gepriesen sei der Herr, ich hatte schon nicht mehr so richtig zu hoffen gewagt, das noch vor meiner Verrentung zu erleben. Im Geiste sah ich ihn schon mit Windeln bei der Einschulung, bei der Feuerwehr, beim Abitur, bei Überreichung des Master-Zertifikats, bei seiner Hochzeit...und immer das vertraute Rascheln der Windeln im Hintergrundrauschen. Manchmal muss man sich zur Gelassenheit zwingen und es gelingt nur bedingt.

Ich wusste genau, der Junge KANN trocken bleiben und die Blase kontrolleren. Der WILL nur nicht.
Und was tut man also als Mutter eines Feuerwehrfreaks? Man zieht dem Kind nur einen Slip unter der geliebten Feuerwehrhose an und sagt ihm, mit Reinpinkeln ruiniert er sich die Lieblingshose (und schadet dem Ansehen der Feuerwehr!).

Dienstag hatten wir 3,5 Stunden Streit deswegen. Er schmiss mir die Unterhose an den Kopf und rannte mit blankem Po und wehender Fahne herum, hockte stundenlang auf dem Potty und brüllte, heulte und zeterte von 10 bis 13:30 Uhr. Er tat mir wirklich Leid, dass er meinen Vorschlag als solche Zumutung empfand, aber ich sagte mir auch, dass ich nicht nach 2 Stunden Geheul und Krokodilstränen nachgeben darf, denn dann macht er es immer wieder und das bereits ertragene Geschrei wäre völlig vergebens.

Dann kam er runter ins Erdgeschoss, setzte sich an den Küchentisch und war so wie immer. Nur dass er untenrum Slip und Feuerwehrhose trug. Er war wie ausgewandelt. Irgendwann hat er wohl kapiert, dass ich noch sturer sein kann als er. Und dass seine Heulnummer nicht mehr funktioniert.

Und seitdem braucht er tagsüber keine Windel mehr. Er sagt zwar nicht Bescheid, aber das macht nichts, denn er kriegt es tatsächlich hin, rechtzeitig und ganz allein auf das WC zu gehen. Mittlerweile können wir sogar wagen, kurz zur Oma oder zum Lebensmitteleinkaufen zu fahren. Wir hatten nur einmal ein kleines Malheur, ansonsten habe ich hier einen sehr stolzen und ehrgeizigen Jungen, der sich gerade vom Kleinkind zum Vorschulkind wandelt.

Nach dem mühsam erkämpften ersten Schritt macht er jetzt also gleich mehrere auf einmal.

Ich bin schon ziemlich stolz und verliebt in meine beiden ach schon so großen kleinen Jungs.

Postpanamamaxi

Freitag, 28. Januar 2011

Gott antwortet nicht: Nachtgedanken einer Mutter

Ein Mann hat Ärger im Beruf. Was niemand ahnt: Er ist wie ein Dampfkessel ohne Druck mit einem defekten Ventil.
Wenn normale Menschen Ärger haben, verschaffen sie sich Luft. Gehen Joggen. Holzhacken. Sprechen sich mit dem besten Freund oder der Partnerin aus. Heulen auf dem Klo. Hauptsache, der Druck wird weniger.

Andere mit schlechteren Affektkontrollen pöbeln die nächste Verkäuferin grundlos an. Oder sie besaufen sich sinnlos, verprügeln ihre Frau (Prinzip Blitzableiter, Agressionen werden in der Hackordnung nach unten weitergegeben - was für widerliche Schwächlinge zu so einer Maßnahme greifen!).

Manchmal endet sowas ganz tragisch, mancher tut sich im schlimmsten Fall (man denkt, es ist das schlimmstmögliche Szenario) selbst etwas an.
Als wenn ein Job und ein tobender Chef so wichtig wären, dass man so einen Schritt erwägt!

Einer hat anders reagiert.
Er suchte sich ein Opfer.
Nahm sich ein Kind, das wehrlos und ohne Arg war.
Und entfachte für einen kleinen Jungen das schlimmstmögliche Szenario, das man sich ausmalen kann. Und tötete ihn dann.

Nur um den aufgestauten Druck, den Hass, die Agressionen nach unten an einem Schwächeren auszuleben.  Mein Gehirn weigert sich, es sich allzugenau auszumalen. Es kann nicht so krank und so bösartig denken, verweigert lieber die Arbeit.

Ich bin Mutter zweier Jungs von 1 und 4 Jahren. Bildhübscher, fröhlicher und unschuldiger Jungen.
Und die eiskalte Hand der Angst greift nach meinem Herzen, und mein Verstand kann nichts dagegen tun.
Kein Selbstbehauptungstraining für Kindergartenkinder kann verhindern, dass solche Dinge jederzeit wieder geschehen können.

Der Täter, so sagt man, soll selbst traumatisiert gewesen sein. Aber kein Trauma dieser Welt gibt einem die Erlaubnis oder auch nur Milderung, wenn man dermaßen bösartig wird.

Jesus sagte "halte auch noch die andere Wange hin!"
Er wollte damit die Spirale aus Gewalt und Gegengewalt, die sich immer höher schraubt, durchbrechen.
Das alttestamentarische "Auge um Auge", das Gesetz der Rache sollte nicht mehr gelten.

Ich glaube, ich würde als Mutter im ersten Moment laut "Rache" schreien und diesem Menschen die Hölle auf Erden bereiten wollen.

Aber dann denke ich, dass ich zwei Kinder habe und dass ich in so einem Fall tatsächlich die Wange hinhalten würde, um das zweite Kind zu schützen. Eine Mutter darf nicht für Rache ins Gefängnis gehen, sie muss für ihre restliche Familie dasein. Väter übrigens genauso. Die Restfamilie muss zusammenhalten.

Mein Mitgefühl gilt den Eltern, und ich hoffe für den armen Jungen, dass wenigstens seine Seele Frieden finden konnte. Und dass sie, dort wie sie jetzt sein mag, die Kraft zur Vergebung aufbringen kann. Denn ich weiß nicht, ob es auf Erden Vergebung für solch eine monströse Untat geben kann.
Ich denke auch an die Ehefrau und die drei Kinder, die erfahren haben, dass ihr Ehemann und Vater ein Mörder ist, der Monströses getan hat.Wie soll man danach weiterleben, jemals wieder einen normalen Lebensalltag mit einer Prise Lebensfreude finden?

Was soll man tun?
Ich hoffe, der Mörder hat ein langes Leben, das er hinter Gittern verbringen darf. Damit er seine irdische Schuld ableisten kann, indem er jeden Tag seines restlichen Lebens erlebt, wie es ist, wenn einem das geliebte Leben und die Selbstbestimmung genommen wird.
Und vielleicht wird ihm in der Ewigkeit ja tatsächlich vergeben werden.

Und meine Jungs? Ich weiß nicht, wie ich sie schützen soll vor solchen Kreaturen. Ich stehe neben ihren Betten, beobachte sie beim Schlafen, ihre zarte Haut und ihre weichen Kinderhaare, ihre kleinen Hände und ihre weichen Lippen, die so herrlich nasse Kinderküsse großzügig verschenken.

Und ich danke Gott, dass ich sie habe, und ich bitte ihn, sie zu behüten. Aber das hat die Mutter jenes Jungen auch getan, und Gott hat den Mord mit seiner vielzitierten Allmacht nicht verhindert.

Ich frage nicht, wo Gott war, als der kleine Junge diesem Mörder in die Hände fiel. Ich frage auch nicht nach dem Warum. Gott würde mir jetzt keine Antwort geben. Und mir fällt keine ein. Nicht mal ansatzweise.
Alle Empathie, Intelligenz und Eloquenz verlassen mich in dem Moment.

Ich kann Gott nicht herbeierklären, hat unsere Pastorin neulich gepredigt, und heute verstehe ich, wie sie das meint.
Manchmal ist es ein Scheißjob als Seelenhirte, wenn ein guter Mensch einen schlimmen Tod findet, anstatt alt und friedlich zu entschlafen.

Es gibt Momente, da gibt es keine Antwort. Da kann man Gottes Plan nicht erklären, nicht mal vermuten.
Er entzieht ihn uns und unserer Einsicht.

Vielleicht gibt er die Antworten nur von Angesicht zu Angesicht, in der Ewigkeit.
Dort, wo hoffentlich Frieden für alle herrscht.

Schlaft gut, Ihr Kinder, im Himmel und auf Erden. Und schlaft gut, Ihr Eltern.

Postpanamamaxi

Mittwoch, 26. Januar 2011

ein kleines Nähprojekt für zwischendurch



Heute möchte ich Euch etwas vorstellen, das mit Seifensiederei auf den ersten Blick recht wenig zu tun hat.
Es handelt sich um Gästehandtücher 30x50cm aus dickem weißen Edelfrottee, die ich mit hübschen Webbändern aufgepeppt habe. 
Die Webbänder mit den Zwergen und den Vögeln ("Lovechirp") gibts bei Luzina-Pimpinella (und da grüble ich darüber, ob mein Name vielleicht zu abgefahren sein könnte...), das mit den Autos ist von Janeas World. Die Zwergenhandtücher sind übrigens bereits reserviert für Ratetmalwen.

Diese Handtücher sind nicht nur ein nettes Begleitaccessoire zu Seifen und anderen Wellnessprodukten, sie sind auch ein tolles Geschenk zur Geburt eines Babys oder zum Kindergeburtstag. Ich mag Dinge, die nicht nur nützlich, sondern auch noch schön sind.

Angesichts der großen Auswahl an wunderschönen Webbändern, Aufnähern und Kinderstoffen überfällt mich manchmal die leise Sehnsucht nach einer Tochter, mit der ich das Nähhobby teilen könnte und der ich die allerabgefahrensten Kindersachen nähen könnte. Aber zwei gesunde fröhliche Jungs, die begeistert mit Papa Autoschrauben und meine selbstgenähten Wikingerklamotten tragen - das ist auch toll. Mehr zu wünschen wäre doch Vermessenheit!
Und wer weiß, vielleicht setzt sich einer der Jungs später dann doch begeistert an meine Nähmaschine und lernt Nähen?

Ich bin damals als Sechsjährige auf Muttis Schoß mit dem Maschinennähen angefangen, ab 8 Jahren saß ich allein an ihrer wertvollen Nähmaschine und genoss das Vertrauen, das mit dieser Erlaubnis ausgesprochen wurde. Meine eigene Nähmaschine ist auch schon 20 Jahre alt und ich bin wirklich froh darüber, dass meine Mutter mir damals ihr Hobby nahegebracht hat.
 
Man kann seinen Kindern nichts Besseres tun, als ihnen ein schönes Hobby zu ermöglichen und ihnen zu erlauben, sich zu erproben. Traut Euren Kindern etwas zu, gebt ihnen Möglichkeiten und Ermutigung. Ihr werdet staunen, wie sie daran wachsen und aufblühen.

Viele Grüße
Postpanamamaxi

Sicherheitsdatenblätter, der vierte Anlauf

Ich habe es getan.
Ich habe zum vierten Mal die Sicherheitsdatenblätter und Analysezertifikate für meine Seifenzutaten angefordert.
Es will sich meinem begrenzten Verstand einfach nicht erschließen, warum ein Shop einerseits in der Lage ist, binnen eines Tages zu liefern, warum es aber nicht gelingt, die entsprechenden Unterlagen nach einer Anforderung bereitzustellen. Oder nach zwei Anforderungen, oder nach dreien...vielleicht klappt es jetzt nach der vierten schriftlichen Anforderung.

Spaß macht das nicht mehr. Es nervt.

Alternativ könnte ich bei einem Versand kaufen, wo die Düfte nicht in Wirkung und Verhalten beschrieben werden und wo man nur gegen Vorlage eines Gewerbescheines die entsprechenden Informationen bekommt - etwas, was mich sehr stört.

Ich finde es ungerecht, wenn Private schlechter behandelt werden als Gewerbliche.

Und es treibt mich, auch vor dem Hintergrund, dass ich auf bestimmte Duftbestandteile allergisch reagiere, zu den Händlern, die die entsprechenden Daten für alle Nutzer zum unkomplizierten Download anbieten, weil ich dort direkt und vor dem Kauf sehen kann, ob ich den Artikel vertrage oder nicht.

Und die Lieferung aus UK dauert nicht mal 2 Wochen, dann habe ich alles beisammen: Duft und MSDS. Wenn ich gesiedet habe, kann ich sofort alles in meine Chargenverwaltung eintragen und abheften.
Und ich kaufe nie wieder versehentlich einen Duft mit Zimtaldehyd und bekomme davon erstickungsähnliche Hustenkrämpfe, eine Erfahrung, auf die ich zukünftig gern verzichten möchte.

Was nützt mir eine schnelle Lieferung eines Duftes, wenn ich dann wochenlang hinter den Papieren hinterhermailen muss?
Ich weiß, Verwaltung und Papierkram sind bei mir Dinge, die ich sofort erledigen muss, weil ich es hasse, zwangsweise über Wochen hinweg Liegengebliebenes aufzuarbeiten. Außerdem macht es bei einer Prüfung keinen guten Eindruck, wenn ich meine Papiere nicht aktuell und vollständig habe.

Doch es gibt auch gute Nachrichten:
Das Telefonat mit meinem Prüfer war überwiegend positiv, er möchte nur gern einmal bei einem Siedevorgang dabeisein und sich dabei die Küche und meinen Papierkram ansehen. Das wird zu bewerkstelligen sein.

Was er von meinen Produktionsumständen und Vorgehensweisen erwartet, deckt sich weitestgehend mit dem, was ich ohnehin schon seit einem Jahr praktiziere. Das gibt mir das ermutigende Gefühl, dass nur noch überwindbare Hindernisse vor mir liegen.

Und der Kühlschrank, der mir bislang noch bei der Einrichtung der Siedeküche fehlte, ist mir heute quasi "in den Schoß gefallen". Damit ist wieder ein großer Kostenfaktor erledigt.

Jetzt kommt noch das Thema Sicherheitsbewertung und Rahmenrezeptur auf mich zu, außerdem die Gewerbeanmeldung. Aber auch da sind erste Kontakte geknüpft und ich bin ganz zuversichtlich, dieses Thema in den nächsten Wochen geregelt zu bekommen.

Übrigens war mein Prüfer sehr glücklich, von mir zu hören, dass ich keine technischen Fette in meinen Seifen verklappe...das wäre sonst ja auch noch ein hübscher illegaler Weg gewesen, Dioxin billig zu entsorgen. Aber dafür reichen meine Produktionsmengen auch gar nicht aus, um sich daran zu bereichern und später vor der Strafverfolgung ins Ausland abzusetzen.

Mal davon abgesehen, dass ich es für eine Riesengemeinheit halte, solchen Dreck in die Nahrungskette einzubringen und wissentlich in Kauf zu nehmen, dass Menschen und Tiere unter solchen Profitmaximierungsmaßnahmen leiden müssen.

Diese Seife kennen aufmerksame Leser aus dem NSF bereits aus der Seifengalerie. Ich habe sie im August gesiedet, Chargennummer 20100809-1, 11% ÜF und mit üppig Jojoba, Mandel- und Reiskeimöl.

Aber ich fand, meine Green Tea extragiftig passt gerade so schön in den Kontext!

Viele Grüße
Postpanamamaxi

Sonntag, 23. Januar 2011

immer in Alarmbereitschaft

Mein Großer ist ein Feuerwehr-Hottie.

Seit Donnerstag ist er stolzer Besitzer einer neuen Feuerwehreinsatzkleidung inclusive eines gebrauchten Originalhelmes.
Seitdem steigt er morgens nach dem Aufstehen in seine Dienstbekleidung und legt sie erst abends vorm Schlafengehen wieder ab. Und stapelt seine Kleidung und Ausrüstung fein säuberlich neben seiner Zimmertür auf dem Boden.

Nachdem ich nachts zweimal über den Klamottenhaufen gestolpert bin, habe ich meinen Junior gefragt, warum der ausgerechnet da mitten im Weg herumliegen muss.

"Aber Mama, wenn Alarm ist, habe ich so alles griffbereit auf einem Haufen und kann mich blitzschnell anziehen und helfen."

Ich habe ihm jetzt gesagt, Montags ist Feuerwehrfrei, damit die Klamotten mal gewaschen werden, bevor sie von allein Richtung Waschmaschine laufen können.

Er ist wirklich süß. Wir üben jetzt das Notruf-Absetzen.

"Krümel, stell dir vor, da ist ein Unfall passiert und ich liege auf dem Boden und bin nicht ansprechbar. Ich bin doch mal die Treppe runtergefallen, da hast du mir auch ganz toll geholfen. Stell dir vor, ich fall wieder runter und bin dieses Mal bewusstlos und kann dir nicht sagen, was du tun sollst, um mir zu helfen. Was tust du in so einem Fall?"
- "Ich rufe den Notruf mit dem Telefon."
- "Richtig. Sehr gut. Welche Nummer hat der Notruf?"
- "1-2-3-4..."
- "Nee, nicht ganz, das ist 112. Wir üben das morgen am Spielzeugtelefon, denn mit dem richtigen dürfen wir das nicht probieren, dann werden die sauer. Nur im Notfall darfst du mit dem echten Telefon die 112 anrufen."
Pause.
"Komm, Krümel, wir probieren das nochmal. Du hast jetzt die 112 angerufen, und die Einsatzleitzentrale geht ran.
Hier Einsatzleitzentrale, hallo! Wer spricht da bitte?"
- "Ich."
- "Junge, sag mir deinen Namen."
Er nennt seinen Vornamen.
"Gut gemacht, und wo wohnst du?"
- "Zuhause."
- "Und wo ist Zuhause?"
- "Bei Mama und Papa."

Okay, hoffen wir mal inständig, dass er zumindest in der näheren Zukunft nicht in die Situation kommt, einen Notruf absetzen zu müssen. So groß und verständig er oft wirken mag - im Grunde ist er halt ein Junge, der gerade vier geworden ist und noch vieles lernen muss. Er wird es lernen.

Viele Grüße
Postpanamamaxi

Freitag, 21. Januar 2011

Wasser marsch!

Gestern hatte mein Großer Geburtstag, er ist jetzt vier Jahre alt und misst 1,18cm.
Von Perzentilenkurven haben wir uns schon vor 2 Jahren verabschiedet, da hat er die obere 97er Kurve durchbrochen und seitdem folgt er seinem eigenen Tempo, was das Wachstum betrifft.

Vorgestern abend, als die Jungs endlich im Bett lagen, habe ich die Kommode im Flur dekoriert. Das ist unser traditioneller Geburtstagstisch. Eine Orchideenblüte, eine Kerze im Glas und drumherum die Geschenke und Karten. Es sieht immer schön aus, wenn sich die Kinder diesem Platz nähern, fast ehrfürchtig ob der wundersamen Dinge, die sich da in den Paketen verbergen mögen.

Mein Vierjähriger packte also das erste Paket aus und fand...eine neue Feuerwehruniform! Im nächsten Paket waren dann noch passende Handschuhe und ein Koppel mit Zweidornschließe und Karabinerhaken sowie das entsprechende Feuerwehrbeil. Natürlich wurde alles angezogen und das Auspacken der weiteren Pakete ging mit Pyjamahose unten und voller Ausrüstung incl. Handschuhen obenrum weiter.

Die Pakete vom Vortag kamen dran, Rapunzels Sohn hatte ein paar Kostbarkeiten aus dem Feuerwehralltag eingepackt und seinem Kameraden eine unglaublich tolle Karte geschrieben, die ich mit dickem Kloß im Hals meinem stolzen Jungfeuerwehrmann vorgelesen habe. Das Anschlussstück vom Schlauch liegt jetzt auf dem Nachttisch und ich konnte nur knapp verhindern, dass der Junge den ganzen Tag mit der Goldmedaille herumläuft.

Dann öffnete er - immer noch mit Handschuhen - das Paket von Aromaharmonie, das genau das Buch enthielt, was in unserer Büchersammlung noch fehlt. Wieso, weshalb, warum - die Feuerwehr.
Wir haben also neues Vorlesenachschub und der Junge war ganz glückselig.

Dann klingelte es und die Postbotin brachte ein Paket von meiner Freundin aus Wuppertal. Und was war darin? Ein Feuerwehrfahrzeug mit Drehleiter, das zweierlei Geräusche macht, blinkt und sogar Wasser verspritzen kann. Mein Sohn war selig.

Dann kam Onkel (das ist der Name, den er für meinen Bruder nimmt, sozusagen Anrede und Ehrentitel gleichermaßen) mit einem gebrauchten echten Feuerwehrhelm an. Ehrfürchtiges Staunen beim Kind.

Abends erschien dann noch unverhoffterweise sein heißgeliebter Papa, der sich extra einen Tag freigenommen hatte, um zum Geburtstag dabeizusein. Das allein war schon ein wunderbares Geschenk für mein großes Papakind, aber dass er dann auch noch ein Paket dabeihatte...Drehleiter mit Korb, das neue Modell von Lego Duplo. Unsere Jungs sind Lego-Junkies.

Das Moorhexenpaket haben wir uns dann bis zum Abend aufbewahrt, ich wollte das Auspacken ein bisschen einteilen. Die Badepralinen konnte ich gerade noch davor bewahren, versehentlich aufgegessen zu werden, und mein Sohn ist jetzt stolzer Besitzer zweier Seifenschalen an seinem Kinderwaschbecken (unserem Bidet!). Man merkt, die Mama ist Seifensieder und von lieben Seifensiedern umgeben, denn auf dem Bidet liegt jetzt links "Drechwechseife" und rechts "Katzenwäsche".

Zwischendurch waren dann unsere Kindergeburtstagsgäste da, wir haben gemeinsam Kaffee getrunken (ja, die Cupcakes waren tatsächlich NICHT aus Seife, erstaunlich!). Mein Krümel kannte das Wort Cupcakes noch nicht und meinte immer, sie würden KACKcakes heißen. Es waren übrigens Schokoladen-Cupcakes, vielleicht kam diese Fehlannahme auch daher?

Nach dem Kaffeetrinken haben wir die Meute mit Topfschlagen bespaßt.
Ich bin kein großer Freund von diesen ausufernden Naschtüten und teuren Mitgebselbeuteln für Gästekinder.

Später, wenn sie älter sind, freue ich mich schon auf Basteln und Schnitzeljagden, aber noch müssen wir uns mit Topfschlagen begnügen. Die Kleinen bekamen jeder ein Pixibüchlein ("Max geht niemals mit Fremden mit") und statt Naschis für die Kinder gab es für die Mamas jeweils eine selbstgemachte schäumende Rosen-Badekugel, dekoriert mit getrockneten Rosenknospen und beduftet mit English Rose von Gi. Hübsch verpackt in Zellglasbeutel und mit Bast verschlossen waren das sehr willkommene Mitgebsel.

Nach der Feier waren wir Mütter nämlich kaputter als die Kinder. Es geht mir dabei auch nicht darum, irgendwen zu überbieten. Es geht mir darum, dass diese blöde Naschtütenmitgebselschlacht gar nicht erst ausbricht in unserem Bekanntenkreis und darum, Alternativen zu zeigen, die wirklich sinnvoll sind. Die Jahre werden zeigen, wie es weitergehen wird.

Ich möchte allen danken, die dazu beigetragen haben, dass mein Sohn einen wundervollen Geburtstag erleben durfte. Er war nicht nur zufrieden, er war überglücklich.
Und ich danke meinem Kleinen, der gestern so pflegeleicht und tolerant zurückgesteckt hat, um seinem Bruder einen schönen Geburtstag zu bescheren. Zum Glück war ja Onkel zum Kuscheln und Herumgetragenwerden da, das war sehr gut.

Abends, als wir in seinem Bett kuschelten und uns über den vergangenen Tag unterhielten, entspann sich dieser Dialog:
"Na Krümel, bist du zufrieden mit deinem Geburtstag"
- "Ja, Mama, der war toll und soviele Geschenke...klasse."
- "Hast du denn auch alles bekommen, was du dir gewünscht hast, oder fehlt da noch ein Wunsch?"
- "Mama, ich möchte gern eine Astrid."

Warten auf Astrid. Noch ist sie weit entfernt, wenn sie denn überhaupt jemals zu uns kommen wird.
Wir müssen warten, habe ich dem Jungen geantwortet, und in der Wartezeit wollen wir nicht traurig oder ungeduldig sein, sondern hübsch lustig das Leben genießen. Und dann habe ich ihm erzählt, was ich vor vier Jahren am Abend seines Geburtstages gemacht habe (Futtern wie ein Scheunendrescher, immer wieder verliebt zum schlafenden Neugeborenen ins Bettchen schauen und einfach glücklich sein). Eingehüllt in mein flüsterndes Erzählen und meine Körperwärme ist der Junge dann endlich eingeschlafen, um heute früh schon wieder voll aufgerüstet in Uniform durchs Haus zu toben.

Ich habe meine Jungs so lieb!

Viele Grüße
Postpanamamaxi

Mittwoch, 19. Januar 2011

eine Idee ist im Werden

Nachdem mir hier von gleich mehreren Leserinnen angeboten wurde, Knöpfe für das selbstgebastelte Brautbukett zu senden, reift eine Idee in mir.

Ich werde mir Gedanken über ein Rezept und eine passende Aufmachung machen und eine schnuckelige Hochzeitsseife sieden. Möglichst hell, duftig, vielleicht einen Hauch grün (für die Hoffnung) darin.

Und die könnt Ihr dann ertauschen gegen cremefarbene und weiße Knöpfe in allen Größen und Formen. Matt, perlmuttschimmernd, glänzend, stoffbezogen, bestickt, bemalt, durchsichtig, gläsern, milchig, auch gern glitzernd, dann aber lieber gold als silbern.

Ich möchte nur die Knöpfe, die bei Euch in der Nähschublade herumkullern oder die Euch beim nächsten Einkauf förmlich anspringen und sagen "nimm mich mit, ich will in den Strauß!".
Es sollen also keine Umwege oder aufwendige Extraanschaffungen dafür gemacht werden, damit es letztendlich ein Spaß bleibt und sich niemand überfordert fühlt.

Und dann tauschen wir: Meine Hochzeitsseife gegen Eure Knöpfe. Wie wärs?

So hätte ich von jeder, die mitmacht, ein winziges beigesteuertes Stückchen bei der Hochzeit dabei.

Ich werde, wenn ich soweit bin, eine extra Rubrik im Blog einrichten und dort die Tauschseife vorstellen und die Regeln nochmals genau benennen. Knöpfe sortieren dürft Ihr also ganz in Ruhe...und ich halte Euch fotografisch auf dem Laufenden, was den aktuellen Stand der Sammlung betrifft.

Die ersten Knöpfe sind übrigens schon angekommen, Dank an Astrid! Du hattest ja wahre Schätze in Deinem Kramkasten aufgetan. Die Perlmuttschnalle wird wahrscheinlich eine dicke Satinschleife halten, die den fertigen Strauß von unten zusammenfassen wird. Und der Knopf mit dem Sternchen wird ganz gewiss seinen Ehrenplatz bekommen. Über ihn habe ich mich besonders gefreut und ich glaube, ich habe da eine Idee, welche Seele ihn in Deiner Schublade versteckt hat, damit er dort gefunden wird.


Übrigens sind hier drei Päckchen für meinen Sohn zugestellt worden und ich kann nicht sagen, wer von uns beiden kribbeliger und neugieriger ist.

Ist den Müttern unter Euch auch schon mal die Idee gekommen, für den Küchenfußboden einen Spaltenfußboden wie im Stall einbauen zu lassen? Ich kann hier viermal täglich fegen, saugen, wischen - immer klebt und knirscht es dank meiner beiden grobmotorischen Krümelmonster.

Also habe ich zwei Tage lang gestreikt und nur gefegt, was zur Folge hatte, dass mein Kleiner theoretisch unterm Tisch hätte satt werden können, soviel war darunter gefallen. Nach 1 Stunde Schrubberei kann ich jetzt die Farbe meiner Fußbodenfliesen im Erdgeschoss wieder erkennen: 80qm Fliesen sind wieder sauber. Aber gleich ist Abendessen, dann ändert sich das bestimmt wieder.


Liebe Grüße
Postpanamamaxi
die heute erfolgreich den Saal, die Kirche und die Pastorin terminlich an einem Tag zusammengebracht hat:
8.7.2011

Dienstag, 18. Januar 2011

Gute-Besserungs-Pakete und sonstige Nettigkeiten

 Hallo Ihr Lieben,

das Foto des Tages geht an den Zwerg vom Zwerg, der meinem Großen als Gesundmach- und Vorgeburtstagspaket diverse tolle Spielsachen vererbt hat. Und sogar noch Kekse gebacken und eine schöne Aquarellkarte gemalt und geschrieben hat.

Wir haben mehr als einmal recht fassungslos geguckt, als wir eine tolle Überraschung nach der anderen aus dem Paket holten. Vor allem das Auto war natürlich der Kracher, es parkt jetzt auf dem Nachttisch des Großen.

Bei den Meerestieren waren wir dann gleich beim Thema, warum Wale und Delphine keine Fische sind, obwohl sie doch so aussehen. Ich glaube, wir müssen demnächst mal ins Multimar Wattforum nach Tönning, Fische gucken und durch das riesige echte Walskelett spazieren. Eine nette Aktion gerade im Winter.

Die Drech-Wech-Seife ist gleich in die Seifenschale am Bidet gewandert (das nur als Kinderwaschbecken genutzt wird und schon deswegen eine gute Einrichtung ist). Sehr passend, da merkt man die erfahrene Jungsmama als Siederin...und die Luxusschnitte, ach ja, die wanderte dann in meine Seifenschale am großen Waschbecken. Sie war auch gerade leer geworden, das passte also gut.

Mein Großer rief beim Cupcake begeistert "Oh Mama, das ist ein Badeeis! Oder ist es eine Eisseife?"

Und als wir dann das Wikingerbuch aus dem Karton zogen, da war ich richtig fassungslos. Das ist ja eins a Lehrmaterial, um den Kindern die Thematik spielerisch beizubringen. Super, damit habt Ihr nicht nur meinem Großen, sondern auch allen anderen Miniwikingern in unserer Gruppe eine große Freude gemacht, denn davon werden alle profitieren. Ich als Erklärmami übrigens auch.

Und ich sag Dir eines: Wenn meine Jungs mal so gut werden wie Deiner, dann will ich sehr zufrieden sein! Lieber Zwerg und lieber Zwerg vom Zwerg, wir danken Euch von Herzen für diese gelungene Überraschung. Und der Junge ist schon wieder erstaunlich fit, ich bin auch darüber sehr glücklich.

Dank auch an Willesauchversuchen aus dem NSF für das tolle Päckchen. Mein Großer war dermaßen stolz über eigene Post. Und unsere Postbotin hat sich nicht nehmen lassen, extra zu klingeln und den Umschlag persönlich zuzustellen, obwohl er in den Briefkasten gepasst hätte.

Noch einen Gruß habe ich an Aromaharmonie aus dem NSF, meine Jungs haben heute Schaumparty mit Deiner Badeschaumkugel gefeiert. Das ist der reine Wahnsinn, wie lange der Schaum stehenbleibt. Die beiden hatten jedenfalls eine Menge Spaß und ich bekam sie nur aus der Wanne, indem ich mit dem zwischendurch eingetroffenen Zwergenpaket lockte.


Neues wg. der Sammelbestellung: Sie kam heute an, ein riesiger Karton, der zu 2/3 mit Polstermaterial gefüllt war. Nachdem wir die Ware ausgegraben hatten, kam das nächste Entsetzen: Die haben beim Kommissionieren der PÖs der Einfachheit halber aus 2 x 50ml eine 100ml-Flasche gemacht. Preislich ergab das für uns keinen Vorteil, aber der Händler hat natürlich nur eine Flasche statt zweier zu bezahlen.

Und ich steh nun da und kann erstmal umfüllen. Zum Glück habe ich genügend gebrauchte, leere Braunglasflaschen, die ich jetzt gründlich abwaschen und ausduften lasse und zum Aufteilen benutzen kann. Da bei uns gerade Geburtstags- und dementsprechend Chaoswoche ist, bitte ich um etwas Geduld, um alles auseinanderzuharken.
 

Und hier noch etwas Positives: Obiges Foto zeigt meine beiden neuesten Milchseifen.

Die Lotusblüte ist mit Vollmilchjoghurt-Wasser-Mix 2:1 angerührt und enthält neben den Grundzutaten Palm, Raps und Kokos noch reichlich Reiskeimöl, Mandelöl, Kakaobutter und Bienenwachs. 7% Überfettung sind auch ein guter Kompromiss zwischen Haltbarkeit und Pflege. Sie duftet betörend nach Chèvrefeuille (Geißblatt) vom schnellen Shop (wo ich immer noch auf Datenblätter warte...).

Resting Woman ist wieder mit tiefgefrorener Ziegenmilch 3%Fett angerührt und ansonsten ähnlich wie die vorherige Seife komponiert. Beduftet ist sie mit Vanilla Bean von Gracefruit und ich bin begeistert, einen nichtfärbenden Vanilleduft gefunden zu haben. Überfettung 7%

Mein Haus riecht wie eine Jahrmarktszuckerbude, so betörend-sinnlich sind beide Düfte.

Die weiße Kuvertüre habe ich einfach mitfotografiert, damit man einen Eindruck bekommt, wie hell die Seifen geblieben sind.
Auch diesmal habe ich eine Gelphase vermeiden können, allerdings machte sich das tatsächlich bemerkbar, dass ich diesmal die Ziegenmilch in etwas kleinere Stückchen gehackt hatte, als ich die Laugenperlen löffelweise zugab. Sie wurde deutlich wärmer als beim letzten Mal, als ich nur ganz  große Eisbrocken hatte, und ist einen Hauch dunkler.

Es lohnt sich also tatsächlich, besonders geduldig zu sein mit dem Anrühren der Lauge in Milch bzw. Milchmischprodukten.

Und das verirrte Weihnachtshäschen...in der zweiten Januarwoche bin ich über eine Palette mit buntgefärbten hartgekochten Eiern gestolpert, als ich mich mit dem Einkaufswagen am Sonderangeboteständer mit den nichtverkauften Weihnachtsrestbeständen vorbeischlängeln wollte.

Sorry, liebe Verkaufsmanager, aber tickt Ihr noch sauber? So macht das keinen Spaß, man fühlt sich als Konsument dermaßen entmündigt und abgefüttert...und liebe Konsumenten, müsst Ihr tatsächlich im Januar schon bunte Ostereier essen? Die stellen das Zeug nur deswegen palettenweise in die Läden, weil es offenbar genügend Leute gibt, die das dann auch kaufen.

Es ist wie mit dieser Zeitung, die angeblich keiner liest, aber wo doch alle wissen, was drinsteht.

nachweihnachtliche vorösterliche Grüße
Postpanamamaxi

Kleider machen Bräute!

Ich habe es getan. Bin in den überregional bekannten Hochzeits- und Festmodenfachladen mitten in der Pampa gefahren und habe Brautkleider anprobiert.
Eigentlich sollte ich ja, Muttis Rat zufolge, ein nettes cremefarbenes Kostüm oder ein Etuikleid mit Jacke kaufen. Das kann man wenigstens mal wieder anziehen und außerdem ist es ja meine zweite Hochzeit, da feiert man nicht mehr so groß...

Das Dumme ist nur, dass ich keine Kostüme mag. Auch keine "netten".
Als erstes fliegt bei mir immer die Jacke weg, weil mich sowas einengt, und dann steh ich da in Rock und Bluse und komme mir total verkleidet vor.
Ich bin der Typ für Hosenanzüge mit Shirt darunter, wenn ich zu Anlässen soll, und zu einer kirchlichen Trauung ist mir ein Hosenanzug dann doch zu schlicht. Und ich habe keinen Job und will mir keinen für mich vorstellen, wo man ein Hochzeitskostüm nochmal recyceln kann.

Mal davon abgesehen, dass ich für Kostüm und alles Drumherum auch eine ziemliche Stange Geld hätte bezahlen müssen, wenn ich überhaupt was in meiner Größe 48-50 und Überlänge gefunden hätte. Es sieht nämlich blöd aus, wenn die Taille unter der Brust klemmt und die Handgelenke 10cm aus dem Ärmel heraushängen.

Spätestens nach dem Heiratsantrag meines Großen war mir klar, nur Kleider machen Bräute.

Und was heißt schon, beim zweiten Mal feiert man kleiner? Mutti kann ja, wenn sie kleiner feiern will, meinetwegen im Kostüm statt im Abendkleid erscheinen. Aber sie soll es nicht von mir verlangen.

Ich bin glücklich, ich habe endlich den Richtigen gefunden und bin mir sicher, dass es diesmal funktionieren wird. Dieses Mal wird es eine richtige Trauung sein, mit Ja-Wort und Ringetausch in der Kirche. Damals wurde meinem ersten Mann und mir nur ein Gottesdienst anlässlich einer Eheschließung gewährt, weil nur ich in der Kirche war.

Dummerweise erfuhren wir diese kurzfristige Umentscheidung des Kirchenvorstandes erst 46 Stunden vor der Trauung und konnten nichts mehr umorganisieren. Es war eine absolute Farce und es tat mir furchtbar weh, so abgekanzelt zu werden. Wir durften nämlich nicht mal ein einfaches Ja sagen und auch keine Ringe tauschen. Es gab einen Segen und es fühlte sich an wie ein Tritt in den Hintern. Christ und Kirchenmitglied zweiter Klasse. Ich kam mir die ganze Zeit vor wie Schauspielerin in einem schlechten Theaterstück. Und was danach kam, war dann auch eine Schmierenkomödie und die schlimmste Zeit meines Lebens.

Und diesmal möchte ich eigentlich auch gern ein Kleid haben, in dem ich mich wohlfühle und nicht verkleidet bin - und das mir nicht wieder wie bei der ersten Hochzeit nur Ärger macht.
Damals ist mir das Kleid leider zu eng gemacht worden, als ich es eine Woche vor Termin ändern ließ. Dummerweise hatte ich am Morgen des Abholtages einen schweren Verkehrsunfall und hatte drei blockierte Wirbel, eine Halskrause und einen Schock. Da merkt man nicht, wenn ein Kleid nicht sitzt. Außerdem hat die Schneiderin ihren Beruf gelernt, ich nähe nur als Hobby.

Und man hatte mir das Kleid zu lang gemacht. Es sollte durch eine 8cm-Borte um 4cm verlängert werden, und die Schneiderin hatte sich einfach die Mühe gespart und das Kleid nicht entsprechend umgesäumt, um die Differenz auszugleichen. 4cm sind extrem viel.

Am Ende platzte mir das Kleid um 22 Uhr am Reißverschluss auf, ich konnte nicht tanzen, weil mir ständig jeder auf den Saum trat und ich wollte schon eine Freundin mit einem Taxi zu uns nach Hause schicken, damit sie mir einfach mein altes Abendkleid holt, damit ich auf meiner eigenen Hochzeit mitfeiern konnte. Es war der totale Horror, wenn ich es jetzt nochmal Revue passieren lasse.

Und mit einem neuen, diesmal besseren Kleid möchte ich mir und meiner Umwelt auch zeigen, dass es diesmal besser ist und besser werden wird. Außerdem finde ich es meinem Partner gegenüber ungerecht, dass er mich als abgehübschte Braut bekommen soll, nur weil er mein zweiter Ehemann wird.

Und was ich auf keinen Fall wieder will: Ein sauteures Brautkleid. Das hatte ich einmal und das war einfach nur eine Katastrophe - dieses Mal wird es schlichter, besser passen und deutlich preiswerter sein.

Also bleiben mir für diese neue, glücklichere Hochzeit drei Optionen:
1. ein reduziertes Brautkleid aus der vorherigen Saison günstig kaufen und abändern lassen
2. ein gebrauchtes Brautkleid in der Auktionsbucht ersteigern und abändern
3. Stoff kaufen, Schnitt kaufen als Grundlage, alles modifizieren und überdesignen und selbst nähen

Am billigsten ist sicherlich der Kauf eines gebrauchten Kleides. Leider kann ich nur eines kaufen, wo die Vorbesitzerin auch so groß war wie ich, damit es nicht zu kurz ist. Außerdem sind die Größenbeschreibungen immer ziemlich ungenau und man weiß nie, ob so ein Verkäufer auch ehrlich alle Macken angibt oder nicht.

Bevor ich also womöglich einen Fehlkauf im Internet tätige und hinterher ein Kleid weiterversteigern muss, habe ich mich für Option 1 entschieden und habe das Angebot an reduzierten Brautkleidern getestet.
Fazit: Designer haben keine Ahnung, was Frauen mit Größe 48 und größer wirklich brauchen.
Warum sonst gibt es (auch bei den teureren aktuellen Modellen und bis Größe 60 rauf) überwiegend ärmellose Kleider, die meistens auch noch so ungünstig geschnitten sind, dass man keinen vernünftigen BH darunter tragen kann?
Und warum positionieren sie den Brustpunkt so hoch, dass man sich die Brüste fast bis unter das Kinn schnallen muss? Toll war auch der Rat der Verkäuferin "Nehmen Sie doch eine Corsage!" - "Wie soll eine trägerlose Corsage das höher halten, was ein BH mit Trägern nicht trägt? Aber ich lasse mich gern überzeugen, bringen Sie mir doch mal eine in 85H und wir probieren es aus."
Wie sich ergab, führte das Geschäft nichts in dieser Größe. Welch Überraschung.

Ich hatte am Ende 6 Kleider anprobiert und sah in keinem auch nur annähernd akzeptabel aus.
Dafür wusste ich jetzt, dass mein Budget (300 Euro aller-alleroberste Grenze) zu niedrig angesetzt war für diesen Laden und dass ich ja viel mehr Auswahl hätte, würde ich doch nur 38 statt 48 tragen.
Ach nee.
Wahrscheinlich war die Verkäuferin auch nur frustriert, dass ich so genau wusste, was ich wollte bzw. was ich nicht wollte.

Mein Einjähriger wollte auch nicht. Er hatte prompt beschlossen, ein Brautmodengeschäft sei für Männer gleich welchen Alters pauschal die Vorhölle und fing dann an, lautstark zu brüllen und literweise Krokodilstränen zu vergießen. Er tat mir ja auch Leid, genau wie mir die Verkäuferin Leid tat, die dann irgendwann recht angestrengt und bemüht lächelte.

Aber ich hatte keine Chance gehabt, ihn irgendwo abzugeben. Expedition Brautladen konnte nur an diesem Tag und ohne irgendwelche Hilfen durch Eltern oder Freundinnen stattfinden, außerdem sollte es ja nur eine kurze Sondierung zwecks Entscheidung über das weitere Vorgehen sein.

Ich wollte einfach wissen, ob es sich lohnen würde, mit meinen Mädels loszuziehen und Kleider anzuprobieren...und nachdem ich da sechsmal wie eine verkleidete unförmige Witzfigur aus der Kabine raustrat, hatte ich für mich beschlossen, dass ich mir und meinen Mädels den klassischen Brautkleidshoppingtrip ersparen würde. Punkt 1 Brautladen, und Punkt 2 Auktionsbucht sind hiermit erledigt.

Ich habe meine obige Liste um eine vierte Option erweitert und jetzt zwei Brautkleider (reduziert, natürlich!) im Internet bestellt. Im schlimmsten Fall setze ich einmal 10 Euro Porto in den Sand, wenn die beiden ausgewählten Modelle auch nicht passen sollten.
Zugestellt wird das Paket sicherheitshalber an meine Freundin, die ich vielleicht noch vorwarnen sollte...und der es nichts ausmacht, wenn mein Zwerg brüllt, während ich ein Kleid anprobiere. Außerdem ist sie meine Stilikone und Kulturministerin und wird mir sagen, ob mir was steht oder nicht. Und zwar ehrlich.

Sollte das jetzt auch nicht klappen, werde ich wohl oder übel Dupionseide im Internet bestellen und mir ein Kleid nähen.
Kostenvoranschlag für ein selbstgenähtes Kleid (wer hat eigentlich gesagt, das sei billiger als zu kaufen???):

- 5m cremefarbener Dupionseide 80,-€
- 5m cremefarbenes Seifenfutter 40,- €
- 5m bronzefarbener Dupionseide 80,-€
- 2 Rollen Garn in creme und bronze 10,-€
- 1 Reißverschluss 40cm creme 4,70 €
- 1,5m Petticoatstoff 10,- €
- Schnittmuster 11,50 €
Und zum Verzieren wollte ich einen Gürtel nähen und diesen mit Perlmuttknöpfen benähen, um das Knopfthema vom Brautstrauß wieder aufzunehmen, außerdem aus Stoffresten und Einlage (liegt hier ohnehin herum) eine kleine Clutch nähen und ebenfalls mit Knöpfen dicht an dicht besetzen.

Ohne Knöpfe bleibe ich bei meinen Berechnungen und günstigem Seideneinkauf knapp unter 250,- Euro Gesamtkosten, rein für das Material. An Arbeitszeit rechne ich locker mit 20 Stunden.

Dafür hätte ich dann ein absolutes Designerstück und maßgefertigtes Unikat. Und den Brustpunkt dort, wo meine Brust ist.
Und ich brauche weder teure Spezial-BHs noch neue Schuhe zu kaufen. Friseur und Kosmetikerin erspare ich mir auch, ich lege einfach meinen turnusmäßigen Nachschnitttermin entsprechend in die Woche davor.

Wie sieht es aus, hättet Ihr Interesse daran, wenn ich in diesem Blog die Fortschritte beim Nähen und Basteln dokumentiere? Denn irgendwie sagt mir mein Bauchgefühl, dass ich wohl doch wieder an der Nähmaschine enden werde...

Liebe Grüße
Postpanamamaxi

Samstag, 15. Januar 2011

Serendipity


Habt Ihr schon mal einen Hochzeitsstrauß aus Knöpfen gesehen? Er besteht aus Hunderten von Knöpfen in unterschiedlichsten Größen und Weißtönen.

Da ich neben Seifensieden auch seit meinem 6. Lebensjahr schneidere, fasziniert mich die Idee, so einen prachtvollen Strauß bei meiner Hochzeit zu tragen. Es passt irgendwie zu mir.
Knöpfe können derart phantasievolle kleine Kunstwerke sein, dass mit ihnen das Gesamtdesign eines Kleidungsstücks steht oder fällt. Das schlichteste Gewand wird durch die richtigen Knöpfe zum eleganten Kleidungsstück.

Vielleicht habe ich mich deswegen auch in diese außergewöhnlichen, extravaganten Brautsträuße aus Knöpfen verliebt. Ihr bekommt diese extravaganten unvergänglichen Kreationen hier:
http://www.etsy.com/people/letters4lilly?ref=ls_profile

Leider sind sie nicht gerade billig (um die 185 Euro und höher), kommen aus Australien und haben bis zu 40 Wochen Lieferzeit.

Was für mich bedeutet, dass ich selbst basteln und tüfteln muss, um so ein extravagantes Stück zu bekommen. Als Obergrenze für Materialkosten habe ich mir 35 Euro gesetzt, jetzt mache ich mich auf Knopfjagd und werde mein eigener Designer. So schwer kann das doch gar nicht sein. Mein Ergebnis präsentiere ich dann hier!

Ich habe einfach keine Lust, einen Brautstrauß um die 50 bis 80 Euro zu kaufen und den dann nach vergeblichen Trocknungsversuchen doch zu entsorgen. Ich vermute sowieso, dass die Floristen selbst beim Normalstrauß sofort die Preise verdoppeln, sobald sie "Hochzeit" hören. Klar, die müssen auch leben und ein Brautstrauß ist schon aufwendiger als ein normaler Strauß, aber irgendwie gucke ich mir das da nicht heraus.

Für einen einmalig zu benutzenden Artikel ist mir das einfach zuviel Geld. Wenn ich bedenke, wieviel Siedezutaten ich dafür bekommen würde...also will ich das Projekt "alternativer Brautstrauß" angehen. Wenn ich den Knopfstrauß eines Tages nicht mehr sehen mag, dann kann ich den immer noch auseinandernehmen und habe dann ausreichend weiße und cremefarbene Designerknöpfe in allen Größen für den Rest meiner aktiven Nähzeit.

Und wenn es mit dem Knopfstrauß doch wider Erwarten schiefgeht, dann habe ich immer noch meine wunderschönen cremefarbenen altenglischen Kletterrosen, die dann hoffentlich gerade in Blüte stehen werden und die ich dann üppig plündern werde.

*Nachtrag: Das obige Foto beweist: Ich habe es letztendlich geschafft. Dank der Hilfe von rund 30 Frauen, die mit mir auf Knopfjagd gegangen sind und bei einer unglaublichen Tauschaktion mitgemacht haben. Danke für einen unvergesslichen Brautstrauß. Es lohnt sich, die Geschichte weiterzuverfolgen, denn sie hat noch weite Kreise gezogen - bis sich der Brautstrauß eines Tages sogar in einer Ausstellung im Landesmuseum Meldorf wiederfand!*

@Ursula:
Danke. Die Post kam an, mein Partner staunte nur noch darüber, dass es solche Menschen gibt (dabei ist er selbst so eine herzensgute hilfsbereite Seele) und mein Großer war selig, Post zu bekommen.
Wobei unsere Postbotin auch eine ganz Süße ist und sich den Spaß erlaubte, zu klingeln und den Brief direkt an den Jungen zuzustellen, der sich daraufhin natürlich hochwichtig vorkam. Dabei wäre der Postkasten groß genug gewesen...

Ihr seid das Salz der Erde.

Alles Liebe (was denn auch sonst?)
Postpanamamaxi

@Hellcat:
Ja, ich habe Deine Adresse noch. Ich habe jetzt auch alle Adressen meiner drei Blogcandy-Gewinnerinnen zusammen. Eure Gewinne gehen Anfang Februar auf die Reise, bis dahin dürfen sie noch ein bisschen reifen. Es muss ja alles seine Ordnung haben!

Donnerstag, 13. Januar 2011

Fortschritte und ein Heiratsantrag

Mein großer tapferer kleiner Bursche hat heute endlich etwas Nahrung zu sich genommen. Sagenhafte 3 Laugenkastanien, ein halbes Ü-Ei und reichlich Kirschschorle hat er weggeputzt.
Und er hat vehement darauf bestanden, in Sweatshirt und Strumpfhosen unten auf dem Sofa zu kampieren, statt im Pyjama im Bett zu liegen (wie ähnlich er mir da doch ist!). Er hat sogar ein paar Minuten mit seinem Opa gespielt, aber dann wurde er doch wieder sehr schlapp und kuschelte sich auf dem Teppich in seine Babydecke, um seinem Opa beim Legobauen zuzusehen. Unser Angebot, aufs Sofa umzuziehen, lehnte er ab. Schließlich war er "nur noch ein bisschen kaputt und nicht mehr so ganz total", um seine Worte zu zitieren.

Ein zarter Silberstreif am Horiont über dem Krankenbett meines Kindes...und ich will, dass dahinter die Dämmerung und neues Licht wartet.

Abends, beim Zubettbringen, gab es wieder ein paar Geschichten aus der Kinderbibel. Die Geschichte, wie Jesus getauft wurde. "Du bist mein Sohn, an dir habe ich meine Freude gefunden" soll Gott gesprochen haben. Ich weiß nicht, ob er es wirklich getan hat. Wenn heute jemand behauptet, er höre Gottes Stimme, steckt man ihn höchstens in die Psychiatrie.

Ich machte das Buch zu, strich meinem Sohn über die blonden Haare und flüsterte ihm zu: "Du bist mein Sohn, an dir habe ich meine Freude gefunden." Und aus seinem Blick las ich Zufriedenheit, Geborgenheit, Vertrauen. Mama ist da, und wo Mama ist, kann es so gar schlimm nicht mehr sein.

Heute abend hatten wir noch eine kleine Mutter-Sohn- Unterhaltung. Und er küsste mich, umarmte mich und flüsterte dann "heirate mich, Mama!"
- "Aber du bist doch mein Kind, und ich will doch im Sommer Papa heiraten."
- "Nein, du sollst mich heiraten, damit du mich immer tröstest und damit ich mit dir kuscheln kann, so viel ich will."
- "Hmm. Das kannst du auch als mein Kind und ich als deine Mama. Aber wenn du willst, dann heirate ich im Sommer nicht nur Papa, sondern auch dich. Und deinen Bruder. Ja, ich will dich auch heiraten!
Und ich verspreche euch allen, dass ich euch für immer liebhabe, in guten und schlechten Zeiten, in Gesundheit und Krankheit und auch dann, wenn du und dein Bruder mal ganz großen Blödsinn angestellt habt. Einverstanden?"
- "Einverstanden, Mama. Ich mache mich auch schick mit meinem guten Hemd und dem Schlips. Und mein Bruder Puffi auch." (Krümel sieht aus wie ein Immobilienmakler, wenn er sich mit weißem Hemd, Krawatte und Weste feingemacht hat, er steht total auf Schickmachen zu großen Anlässen!)
- "Dann kriege ich die beiden allertollsten Blumenstreukinder der Welt. Super!"

Wahrscheinlich wird mein leicht lauffauler Eineinhalbjähriger, der dann fast zwei Jahre alt sein wird, immer noch mit seinem Schiebewagen vom Möbelschweden durch die Kirche rollen und Blumen aufsammeln statt streuen. Ich kenne meinen Puffi, diesen kleinen Chaoten. Der hat übrigens heute gelernt, über das Bettgitter zu klettern und dabei eine fürchterliche Bruchlandung hinzulegen. Aber er kommt jetzt aus dem Bett raus. Alarmstufe rot. Ohne Schlafsack kommt der nicht mehr ins Bett!

Tja, jetzt ist es also heraus. Ich heirate im Sommer nicht nur den Vater meiner Jungs, sondern auch Krümel und Puffi. Na, das wird eine Trauung werden! Ich bin sicher, unsere Pastorin wird einen Weg finden, wie sich unsere Jungs auch "geheiratet" fühlen werden. Wenn es die Kleinen glücklich macht..."Du bist mein Sohn, an dir habe ich meine Freude gefunden."

Übrigens habe ich das mit dem Heiratsantrag meines Großen gleich seinem Papa am Telefon erzählt. "Wieso kriege ich eigentlich den einzigen Heiratsantrag von unseren Sohn und nicht von dir?"
- "..."
- "Ja, ich weiß, aber ich nehme dich auch ohne Heiratsantrag. Ich bin zu lange mit dir zusammen, um noch großartige Romantik von dir zu erwarten. Aber lass man, mir ist eine Lampe in der Siedeküche auch wertvoller als ein Blumenstrauß, der schnell verwelkt. Ich habe dich lieb, so wie du bist."

So wie du bist. Die ultimative Bestätigung, angenommen zu werden um seiner selbst willen.
Das passt doch wunderbar zu "Du bist mein Sohn, an dir habe ich meine Freude gefunden."

Genug philosophiert!

Alles Liebe
Postpanamamaxi

Mittwoch, 12. Januar 2011

Nette Post und neue Seifen

Was Ihr hier seht, ist das Paket, das Stefanie mir als "Jahresanfangsmotivationspaket" schickte.
Da waren neben einer lieben Karte mit einem Foto ihrer kleinen Maus (guckt ganz schön keck, die Kleine!) eine ganze Menge wunderbarer Schätzchen enthalten:
- Sprudelbad für Kinder (da steig ich aber zu den Kleinen in die Wanne!)
- Buttercup für die Wanne
- Badepulver aus Salz aus dem Toten Meer mit leckerem Duft nach französischem Sekt (mein, ich schreib das Ch-Wort nicht mehr!)
- eine selbstgebastelte Goldtüte mit einer megaschäumenden Badekugel
- einen Massagebar für meine wintertrockene Haut (lecker, lecker!)
- Büromaterial: Register und Folien für all den Papierkram, der mit der gewerblichen Siederei auf mich zukommen wird.

Ich habe mich total über das Paket gefreut, all die schönen Badesachen und die Überraschung, ein Paket zu bekommen - aber ich muss gestehen, dass ich mich noch nie DERMASSEN über Büromaterial gefreut habe wie in diesem Moment!

Danke. Gerade weil Papierkram immer so ein Angang für mich ist. Ich liebe Ordnung und Übersichtlichkeit, aber ich bin immer dankbar für etwas Motivation, es auch umzusetzen.
Die habe ich jetzt!

Obiges Bild zeigt meine "Schneeheide-Seife", die ich zwischen Weihnachten und Silvester gesiedet habe. Und dieses Mal klappte die Marmorierung zumindest einigermaßen.
Beduftet ist die Seife mit PÖ "Heather" von SensoryPerfection und die Lauge wurde mit abgekochtem Schneewasser angerührt.
Die berühmte schottische Heide blüht im Spätsommer, aber die Schneeheide blüht schon im Vorfrühling und ist eine wichtige Bienenweide. Diese Seife wird also genau dann reif sein, wenn die Schneeheide ihrem Namen alle Ehre macht und weißlich-hellrosa-violette Blüten durch den Schnee leuchten. Ich mag diese Pflanze, die den Widrigkeiten der Witterung trotzt und vom nahenden Frühling kündet.

Inhalt:
Rapsöl, Reisöl, Palmfett, Kokosfett, Olive, Rizinusöl, Bienenwachs, dazu NaOH, Schneewasser und 2% PÖ "Heather", Farben: Ultramarinviolett, Brilliantrosa, Überfettung: 6%
Andickverhalten: für ein blumiges PÖ erstaunlich moderate Beschleunigungswirkung.

Erstes Testergebnis: Küsschentest bestens, und schon beim Abwaschen des Dividers machte sie einen herrlichen Schaum! Dieses PÖ und dieses Rezept mache ich bestimmt mal wieder.
Und dies hier ist meine allererste Ziegenmilchseife in Kryotechnik.
Inhaltsstoffe:
Palmöl, Rapsöl, Reiskeimöl, Kokosfett, Mandelöl, Rizinusöl, Bienenwachs, NaOh, Ziegenmilch, 2% PÖ Scentsationals "französischer Sekt-Erdbeere von Behawe.

Die Laugenperlen habe ich, einem Tipp aus dem NSF folgend, nur portionsweise zur gefrorenen Ziegenmilch gegeben. Das hat rund eine Stunde gedauert, dafür war die Milch immer noch eiskalt, als die Lauge aufgelöst war. Einem weiteren Tipp aus dem NSF verdanke ich das Wissen, dass die Milch-Lauge-Mischung nochmal ausgiebig mit dem Stabmixer homogenisiert werden sollte.
So wird bereits verseiftes Milchfett zerkleinert und gleichzeitig sichergestellt, dass die Laugenperlen wirklich komplett aufgelöst sind.
Natürlich geschah das unter den üblichen Sicherheitsmaßnahmen und im extratiefen Rührbehälter mit Spritzschutz!

Nach dieser Maßnahme sah die Mischung aus wie aufgeschäumte Vanillemilch, eher cremeweiß als vanillegelb. Diese Mischung habe ich dann durch ein feines Kunststoff-Haarsieb passiert und zu den lauwarmen Fetten gegeben, das Ganze mit dem Stabmixer miteinander verrührt bis der SL ganz eben begann, anzudicken - und dann habe ich den SL geteilt, eine Partie mit Rosenrot eingefärbt, beides mit dem PÖ beduftet und dann in Formen gefüllt.

Um keine Gelphase zu bekommen, habe ich die Formen dann auf die Arbeitsplatte oder direkt auf den kalten Fliesenfußboden gestellt. Offenbar hat das funktioniert, denn die Seife hat immer noch die helle Farbe von weißer Schokolade, wie eine Siederin so treffend bemerkte.

Auch die gefärbte Seifenpartie, die ich als Topfmarmorierung gestaltet hatte, ist gut gelungen. Allerdings hat sich schon beim Auswaschen der Formen gezeigt, dass der Schaum kräftig pink ist und dass diese Seifen wahrscheinlich ausbluten werden.
C'est la vie. Hauptsache, die Seife brizzelt nicht (Küsschentest ist bestanden!) und pflegt schön.

So, das war erstmal das Neueste aus meiner Seifenküche.
Weitere Seifen folgen, sobald ich wieder mehr Zeit zum Sieden finde.

Im Moment betätige ich mich nämlich als Rundumdieuhrbetreuung für unseren Großen.
Das Pfeiffersche Drüsenfieber hat ihn richtig lahmgelegt und er wird zusehends magerer.
Es zerreisst einem das Herz, wenn man sieht, wie die Beckenknochen bei ihm mittlerweile rausgucken.
Immerhin habe ich ihn heute überreden können, ein Drittel Banane, drei Löffel Apfelmus und eine Minitüte Gummibären zu essen. Dass das keine ausgewogene Ernährung ist, weiß ich auch, aber das ist mir bei seinen spitzen Knochen wirklich egal geworden. Es ist Ausnahmezustand.

"Mama, ich bin kaputt. Ich werde nie mehr heil."

Es gibt Momente, da möchte man am liebsten neben dem Bett seines Kindes knien, den Kopf aufs Kissen legen und hemmungslos weinen...aber dann reißt man sich zusammen, lächelt irgendwie, bemüht sich um überzeugende Festigkeit in der Stimme und versucht, dem Kind zu erklären, dass es sehr wohl wieder gesund werden wird, auch wenn es sich im Moment elend fühlt.
Weil die Mama sich auch schon furchtbar kaputt gefühlt hat und wieder heil wurde. Immer wieder. Und weil dieses Kind auch immer wieder heil werden wird, weil alles andere keine Option ist.

Irgendwann werde ich ihm beibringen müssen, dass es nicht grundsätzlich und immer die Aufgabe eines Schutzengels ist, einen vor schlimmen Erfahrungen zu bewahren. Manchmal muss so ein Schutzengel auch schweren Herzens zulassen, dass wir erstmal am Boden landen und unangenehme Erfahrungen machen, weil es in dem Fall nur seine Aufgabe ist, uns beim Wiederaufstehen und Lernen zu helfen.

Ich habe meinem Großen jetzt versprochen, dass er zu seinem Geburtstag am 20. bestimmt wieder gesund ist. Ich hoffe, ich bin keine Lügnerin. Dass er durchaus noch bis zu zwei Wochen dermaßen platt sein kann, ist mir bekannt. Aber ich will es nicht zulassen und nicht mal dran denken und hoffe, dass positives Denken auch positive Ereignisse herbeiruft.

Nein, meine Welt ist nicht heil, und manchmal kommt es mir vor, als würde es auf mehreren Ebenen stattfinden. Meine Siederei, meine Näherei ist das eine, mein Humor ist das Bindeglied, meine Liebe hält alles wie eine Klammer zusammen - aber da sind halt auch die Ängste, die man hat, wenn man bereits erlebt hat, was Verluste bedeuten. Ich möchte es nicht Zerrissenheit nennen, denn das ist es nicht. Es hat eher etwas von buntem, sehr vielschichtigen Patchwork, das durchaus stabil ist.

Leise Grüße
von Postpanamamaxi

Dienstag, 11. Januar 2011

Geherzt!

Mama-Niki als Mit-Mensch, Mit-Seifensiederin und begeisternde Handweberin hat mir diesen - meinen allerersten - Award geschickt, und ich habe mich von Herzen darüber gefreut. Vor allem für die liebenswerte Begründung. Danke.
Ihren Blog findet Ihr hier: http://derhaendekraft.blogspot.com/
oder in der linksstehenden Liste meiner Lieblingsblogs.

Und weil dieser Award davon lebt, dass man ihn an Mit-Blogger weiterreicht, möchte ich meinerseits die Gelegenheit nutzen und Leute vorschlagen, an deren Blogs ich mich immer wieder gern erfreue und die gern noch etwas bekannter werden sollten.

Zum Ersten ist da Friesenfan, dank der ich jetzt auch weiß, dass es Sommer-, Winter- und Glanzrappen gibt und dass Friesen nicht immer schwarz sein müssen. Ich habe mein allererstes Blogcandy bei ihr gewonnen und auch sonst viel von ihr lernen dürfen. Und ich liebe ihre Naturfotos, weil sie einem den Blick aus einer völlig neuen Perspektive ermöglichen: Vom Pferderücken aus geschossen! Prädikat: Sehens- und lesenswert. Und schöne Seifen siedet sie auch noch. http://seifenwerk.blogspot.com

Zum Zweiten ist da Gartenzwerg mit ihrer geballten Kreativität, die sich im Blog Bahn bricht. Da geht es nicht nur um Seife, Selbstständigkeit, Kreativität, Inspiration, Begeisterungsfähigkeit, Alltägliches, Filzen, alles Mögliche und Unmögliche - mir gefallen auch der kritische Standpunkt, die scharfsinnige Beobachtungsgabe und das Rückgrat, das da hinter den freundlichen warmherzigen Farben durchschimmert. http://gartenzwergstun.blogspot.com
 
Und wenn man wissen möchte, wessen Blogs ich sonst noch so verfolge, kann sich gern mal meine Lieblingsblog-Liste ansehen. Dass ich nur zwei extra benenne, soll keine Bevorzugung sein, genausowenig wie sich andere bitte nicht zurückgesetzt fühlen mögen. Übrigens stehen längst nicht alle Links in meiner Liste, ich bin da etwas luschig gewesen in letzter Zeit.

Und noch etwas zum Thema Awards und Schneeballsysteme:
Es ist toll, einen Award zu bekommen.
Aber die Auswahl meiner Blogempfehlungen hat mir auch aufgezeigt, dass es schwer ist, eine Entscheidung zu fällen. Erstens gibt es soviele, die wirklich empfehlenswert sind, zweitens muss man immer befürchten, dass ein Nichtnominierter sich zurückgesetzt fühlen könnte.
Dabei sagt Nichtnominiertsein nichts über die Qualität eines Blogs aus.

Awards im Schneeballsystem bergen also immer ein gewisses Risiko und ich kann mir gut vorstellen, warum manche keine annehmen mögen und auf das Lob verzichten, um keinen Unmut zu schüren.

Und weshalb nehme ich ihn trotzdem an und gebe ihn gerne weiter?
Weil ich der Meinung bin, dass es niemandem etwas nützt, tief zu stapeln. Weder man selbst noch sein Umfeld haben einen Nutzen davon. Man erreicht damit nur, dass letztendlich alle hinter ihren Leistungsmöglichkeiten zurückbleiben. Ungenutztes Potenzial. Vergeudung.

Un weil ich glaube, dass ein Award etwas sehr Positives sein kann, wenn man ihn richtig bewertet und als Ansporn nimmt, weiterhin an einem qualitativ hochwertigen und lesenswerten Blog zu arbeiten.

Denn nichts motiviert einen stärker als eine positive Bestätigung.
Und als solches reiche ich den Award jetzt an Euch weiter. Entscheidet selbst, was Ihr daraus machen wollt. Ihr seid zu nichts verpflichtet. Es ist ein Geschenk.

Und keine Sorge, der Himmel stürzt nicht ein, wenn Ihr dankend ablehnt...aber er wird auch nicht einstürzen, wenn Ihr freudig annehmt.

Liebe Grüße
Postpanamamaxi

Und hier sind die Regeln:
Du bist getaggt worden & möchtest teilnehmen?
Erstelle einen Post, indem du das Liebster-Blog-Bild postest & die Anleitung reinkopierst (= der Text den du gerade liest). Außerdem solltest du zum Blog der Person verlinken, die dir den Award verliehen hat & sie per Kommentar in ihrem Blog informieren, dass du den Award annimmst & ihr den Link deines Award Posts da lassen. Danach überlegst du dir 3- 5 Lieblingsblogs, die du ebenfalls in deinem Post verlinkst & die Besitzer jeweils per Kommentar - Funktion informierst, dass sie getaggt wurden und hier ebenfalls den Link des Posts angibst, in dem die Erklärung steht. Liebe BloggerInnen: Das Ziel, dieser Aktion ist, dass wir unbekannte, gute Blogs an's Licht bringen, deswegen würde ich euch bitten keine Blogs zu Posten, die ohnehin schon 3000 Leser haben, sondern talentierte Anfänger & Leute, die zwar schon ne Weile bloggen, aber immer noch nicht so bekannt sind
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Montag, 10. Januar 2011

dicke Backen reloaded

Mein fast Vierjähriger hat Pfeiffersches Drüsenfieber.

Juchhu. Jetzt vermute ich fast, dass diese ominöse Krankheit, die sein Bruder vor Beginn der Adventszeit mitgemacht hatte, auch das gewesen sein könnte. Mumps/Ziegenpeter war es nämlich nicht, was bei ihm dicke Backen gemacht hat, waren extrem geschwollene Lymphknoten.
Und der Große sieht nun genauso aus, hat richtig dicke Backen bzw. dicken Hals.

Ich hoffe sogar, dass der Kleine das bereits hatte, denn dann kann ich das Pfeiffersche Drüsenfieber für meine Familie abhaken und muss nicht befürchten, in den nächsten 4 Wochen noch einen kleinen Patienten zu bekommen. Wenigstens bekommt man es - wie viele Viruserkrankungen - nur einmal und 95% aller Dreißigjährigen haben es bereits hinter sich.

Ich habe es noch nicht erlebt, dass mein Großer jemals dermaßen elend aussah. Der wollte in der Arztpraxis nicht auf meinem Schoß kuscheln und sich ein Märchen erzählen lassen - der bat darum, auf der Liege liegen und dösen zu dürfen! Ich habe ihn dann in seine Kuscheldecke eingewickelt und darauf gebettet. Armer kleiner Bursche. So ein Häufchen Elend. Und er ist so tapfer, er trägt das Kranksein mit solcher Fassung und ohne ungerechterweise seinen Zorn an uns auszutoben. Er ist ein gutartiger Bursche.
Ich wünschte, ich könnte etwas mehr für ihn tun als einfach Fiebermittel zu geben.

Jetzt hoffe ich, dass er zu seinem Geburtstag am 20. wieder fit ist. Denn dann bekommt er doch Besuch, wir wollen eine fröhliche Kinderparty mit Feuerwehrmotto feiern. Eine neue Feuerwehruniform in Größe 128 ist bereits bestellt, einen gebrauchten echten Feuerwehrhelm habe ich für ihn auch besorgen können.
Und ein Drehleiterfahrzeug liegt auch bereits verpackt im Seifensiedeschrank versteckt. Der wird sich bestimmt freuen und alles sofort ausprobieren wollen. Wenn er denn dann wieder genesen ist.

Alles Liebe
von einer krankenpflegenden Postpanamamaxi

Mogelpackungen

Vor einiger Zeit hatte ich mich hier bereits über die Praxis eines Windelherstellers ausgelassen, der kontinuierlich den Inhalt seiner Packungen verringert. Unvergessen auch die Begeisterung, die Verkaufsstrategen mit der neugeschaffenen 5+1-Packung bei Getränkeflaschen ausgelöst haben (das neue Fivepack).

An diesem Wochenende hatte ich wieder eine böse Überraschung.
Dieses Mal war es der Apfelstrudel der Marke "Schlecht + Teuer" vom lebensmittelliebenden Händler, der sich beim Auspacken irgendwie merkwürdig kurz geraten präsentierte (der Apfelstrudel, nicht der Händler).

Ein Blick auf die Gewichtsangabe der Verpackung offenbarte mir dann, dass die Hersteller bei gleicher Verpackungsgröße und gleichem Preis neuerdings 20% weniger reinpacken. Bei einer Verringerung von 750g auf 600g macht das eine ganze Portion weniger aus.

Ich weiß ja, dass die Lebensmittelrohstoffpreise in letzter Zeit kräftig angestiegen sind und dass das irgendwie an den Kunden weitergegeben werden muss, damit die Hersteller ihre Kalkulationen einigermaßen halten können.

Natürlich bin ich nicht begeistert, wenn ich für meine Lebensmittel mehr bezahlen muss. Aber eine offene und ehrliche Preiserhöhung würde nicht so ein fades Gefühl bei mir hinterlassen wie der Versuch, mich als Verbraucher für dumm zu verkaufen. Halten die uns Verbraucher wirklich für so dämlich, dass die Produzenten glauben, wir würden es nicht merken und uns nicht wehren?

Liebe BWLer in den Handelsketten und in den Produktionsfirmen, in Deutschland lernt man den Dreisatz und Prozentrechnung in der 6./7. Klasse.
Ihr seid also nicht die einzigen, die rechnen können. Euer Studium verschafft Euch diesbezüglich keinen Wissensvorsprung.
Bedenkt das doch bitte bei Euren zukünftigen Kalkulationen und bei der Frage, wie Ihr sie uns Verbrauchern beibringen wollt.

Unterhaltet Euch doch mal mit den Verkaufspsychologen. Die werden Euch bestätigen, dass eine Preiserhöhung zwar mit Zähneknirschen aufgenommen wird, die Kunden aber größtenteils bleiben werden, wenn der Rest stimmt.
Ein Kunde, der sich übervorteilt fühlt und das auf dermaßen plumpe Weise, wird sich garantiert einen anderen Händler/Hersteller suchen.

Niemand lässt sich gern wie einen Idioten behandeln.

Übrigens: Als Mogelpackung gilt, wo eine Umverpackung ein größeres Produkt vortäuscht (30% Leervolumen oder mehr). Eine Mogelpackung ist es auch, wenn Inhalte verkleinert werden, Packungsgröße und Preis aber unverändert bleiben. Denn dann handelt es sich um eine verdeckte Preiserhöhung.

Und wer kümmert sich darum? Die netten Leute von der Eichdirektion. Oder der Verbraucherschutz.
http://www.stern.de/wirtschaft/geld/neue-mogelpackungen-hier-kostet-weniger-mehr-1515738.html

Ich wehre mich jetzt dagegen.
Wir alle sollten das tun. Damit die Händler merken, dass sie nicht alles mit uns als Verbrauchern anstellen können.

Viele Grüße
Postpanamamaxi

echt krank

Guckt mal, was ich gefunden habe:

http://www.etsy.com/listing/59138740/soap-h-influenzae-on-chocolate-agar

Da verkauft ein Texaner Seifen mit Seifenschale, die aussehen wie ein Bakterienkultur in einer Petrischale.

Dieser Erreger hier verursacht übrigens gerne lebensgefährliche Lungenentzündungen, besonders wenn er vom B-Typ ist.
Aber auch die anderen Stämme sind nicht ohne. Mein Großer hatte mal einen Non-B-Typ im Auge und ich konnte quasi zugucken, wie es binnen 2 Stunden dermaßen entzündet war, dass es zuschwoll und dicke grüne Eiterflatschen absonderte. Da half dann nur noch ein starkes Antibiotikum.

Aber zurück zur Seifenidee: Auf sowas muss man erstmal kommen. Eine echt kranke Idee!

Na, ich will auf jeden Fall weder mit Haemophilus Influenzae unter die Dusche noch mit Escherichia Coli in die Badewanne steigen. Egal ob als echten Keim oder als Seife im Bakterienkulturlook.

Aber falls jemand von Euch mit den Hygienebeauftragten aus dem Krankenhaus oder Medizinstudenten befreundet ist, wäre das doch mal eine nette Geschenkidee zum nächsten Geburtstag. Oder beglückt doch mal Euren Professor zum Valentinstag mit einem netten Kulturgut.

Bäh, wenn ich sowas sehe, kriege ich Waschzwang!

Saubere Grüße
Postpanamamaxi

Sonntag, 9. Januar 2011

Blogcandy-Verlosung: And the winner is...

Hellcat!

Dein Gewinn:
Frau Holle-Seife mit Goldmarie und Pechmarie
frühlingsgefühlsechte Melonenseife mit Fruchtkonfetti

Und weil es soviel Spaß macht, nette Päckchen zu packen, gibts auch noch zwei
weitere Gewinnerinnen, die jeweils ein Stück Frau Holle-Seife gewonnen haben:

Dörte
Katsura

Ich gratuliere zu Eurem Gewinn.

Liebe Gewinnerinnen,
bitte sendet mir Eure Adresse (beispielsweise über die Kommentarfunktion, ich werde den Kommentar nicht veröffentlichen oder per PN im NSF an Lovelylizard), damit ich Euch beizeiten Euren Gewinn zusenden kann.


Da beide Seifen noch ganz frisch sind, versende ich sie erst Anfang Februar. Also habt bitte etwas Geduld, es lohnt sich!


Ich möchte mich bei allen TeilnehmerInnen meines allerersten Blogcandys bedanken.



Ansonsten ist hier nicht viel Spektakuläres passiert, ich habe am Wochenende meine Siedeküche komplett durchgekramt, neu organisiert und extremgeputzt. Mein Schatz kam rein, riss die Augen auf und meinte dann nur, dass ich denselben Ehrgeiz gern auch mal im Nähzimmer oder in der normalen Küche walten lassen könnte.
 
Nach dem Motto:
Sie: "Schatz, sag was Schmutziges zu mir!"
Er: "Küchenfußboden!"

Scherz beiseite. Mein Schatz hat mir eine neue Arbeitsplatzleuchte installiert, und während er werkelte, habe ich ihm Gesellschaft geleistet und angefangen, meine Seifenbestände im Lagerregal zu kontrollieren und platzsparend umzupacken. Dann folgten die Rohstoffe, die Farben, PÖs, das Verpackungsmaterial. Der Rohstoffschrank ist jetzt auch eins a aufgeräumt und pieksauber.

Und als mein Schatz mit der Lampe fertig und mitsamt seiner Bohrmaschine entschwunden war, habe ich die vollgestaubte Küchenzeile saubergemacht und seine Arbeitsspuren beseitigt.

Jetzt bekomme ich noch eine zweite Arbeitsplatzleuchte über der Spüle, weil wir von der anderen neuen Leuchte so begeistert sind. Außerdem wird er mir eine neue Deckenlampe installieren. Meine alte Lampe sieht zwar sehr hübsch aus, ist aber eine Energieschleuder und bringt nicht genügend Leistung. Wahrscheinlich läuft es auf eine simple und hässliche, aber helle und sparsame Leuchtstoffröhrenlampe hinaus. Ich denke, etwas glattes zum unkomplizierten Abwischen ist allemal besser als ein hübscher putzintensiver Staubfänger.

Diese Woche soll auch mein zuständiger Prüfer aus dem Urlaub zurückkommen, also werde ich mal bei ihm vorsprechen und fragen, was er so für Grundvorstellungen hat von einer Siedeküche.

So, Ihr Lieben, das wars für heute.

Alles Liebe
Postpanamamaxi

Donnerstag, 6. Januar 2011

Frau Holle und die Frühlingsgefühle

 Und hier ist sie, meine Frau Holle-Seife mit Goldmarie und Pechmarie:
So hässlich, wie ich sie zuerst tituliert hatte, ist sie dann doch nicht geworden. Also doch keine Frau Hölle-Seife!
Nach dem Abhobeln sah sie ganz manierlich aus und die Luftlöcher, die ich beim verzweifelten Herumrühren im Divi da hineinpraktiziert habe (marmorieren konnte man das beim besten Willen nicht mehr nennen) sind netterweise an der Unterseite, wo sie nicht weiter negativ auffallen.
Diese Seife hätte viel schlechter werden können, aber ich bin auch der Meinung, dass ich sie noch besser hinkriegen könnte. Aber man lernt ja aus jedem Siedevorgang etwas Neues dazu.


Als Duft wählte ich Cotton Fresh, weil mich dieser Duft an frisch aufgezogene Bettwäsche erinnert. Frau Holle lässt bekanntlich Goldmarie und Pechmarie im Märchen die Federbetten ausschütteln, damit es auf der Erde schneit. Insofern schien mir der Duft sehr gut passend (er dickt leider recht flott an, sobald da Kakaobutter im Rezept ist).
Frau Holle wird auch durch die ungefärbte Seifenschicht symbolisiert und durch die Tatsache, dass ich Schneewasser verwendet habe.

Pechmarie wird symbolisiert durch die dunkle Schicht, die ich mit medizinischer Bucheholzkohle gefärbt habe.

Goldmarie findet sich nicht nur in der mit Goldmica gefärbten Schicht wieder, sondern auch in Form eines Ringelblumenaufgusses zum Anrühren der Lauge. Ringelblume heißt auf Englisch Marigold, mir erschien diese kleine Wortspielerei sehr angebracht. So steckt also etwas von der guten Goldmarie in der gesamten Seife, auch der Pechmarie-Anteil ist damit durchsetzt.

Und das finde ich sehr schön, denn im Märchen bekommt zwar die Pechmarie die verdiente Ladung Pech ab, aber sie lernt ihre Lektion, bittet ihre Schwester Goldmarie um Verzeihung und bessert sich. Und mit jeder guten Tat fällt etwas von dem Pech von ihr ab. Dieses versöhnliche Ende gibt einem Hoffnung für den realen Alltag. Gerade auch für die Tage, an denen scheinbar alles schief läuft und das Pech scheinbar an uns klebt. Irgendwo innendrin wartet das Gold darauf, von uns entdeckt zu werden. Auch wenn wir es nicht immer sofort sehen können. Aber es ist immer da.

Also: Wer noch ein Stückchen von meiner Frau Holle, Goldmarie und Pechmarie-Seife gewinnen möchte, kann noch bis heute 24:00 Uhr einen Kommentar hierzu hinterlassen. Das Blogcandy läuft in gut 9 Stunden aus.
 Und diese Seife habe ich gestern abend gesiedet. Natürlich lief mal wieder alles ganz anders als geplant. Geplant war eine Topfmarmorierung mit pastelligem Brilliantrosa und zartem Maigrün, beduftet mit Super Melon von Henry und in Einzelförmchen gefüllt.
Unplanmäßigerweise entwickelte sich nach Zugabe des PÖs daraus eine spontane Mutation. Es war sagenhaft, ich drehte mich nur für 1 Sekunde von den Töpfen weg, um die bereitgestellten Formen zu greifen und als ich mich wieder dem Seifenleim zuwandte, hatte ich Blitzbeton und Grießbrei.

Also stellte ich die Einzelförmchen wieder weg und verfrachtete den Seifenleim in die Mikrowelle. Während die Not-OHP ein paar Runden auf dem Drehteller meiner Uraltmikrowelle drehte, bereitete ich die gesammelten Seifenschnipsel mit Fruchtdüften für eine Konfettiseife vor.

Dank der Zugabe von 2 Löffeln Zucker und etwas saurer Sahne (das war das einzige verfügbare Sauermilchprodukt, wenn man vom Kirschjoghurt mal absieht) war der Seifenleim dann so fließfähig, dass ich sogar Einzelformen damit hätte befüllen können. Aber jetzt war mir der Sinn danach vergangen, der Seifenleim wurde nur nochmal etwas kräftiger grün gefärbt und etwas PÖ wurde nachdosiert, dann kamen die bunten Schnipsel dazu und alles wanderte in die Blockform.

Ich finde, das Ergebnis sieht nicht nach einer Not-OHP aus. Diese Konfettiseife mit leckerem Melonenduft erinnert mich an eine fröhlich blühende Frühlingsblumenwiese und macht sofort gute Laune.
Und ich bin der Meinung, dass grünrosa marmorierte Melonenseife in Einzelförmchen längst nicht solche Frühlingsgefühle machen könnte.

Übrigens schäumt die Seife sehr schön, das hat sich bereits heute mittag beim Abwaschen der Formen gezeigt.

Und weil uns allen der Schnee doch schon wieder zum Halse heraushängt und die Sehnsucht nach Frühlingsgefühlen in uns schlummert, gibts ein Stück dieser frühlingsgefühlsechten Seife als Zugabe zum Frau Holle-Blogcandy dazu!

Viele Grüße
Postpanamamaxi
PS: Liebe dicke Maus, wenn Du das hier lesen kannst: Alles Liebe zum 2. und ganz viel Spaß mit Deinen Freunden, da wo Du jetzt bist. Ich hoffe, Ihr backt Pizza und spielt schön. Ich habe Dich lieb und bin dankbar, Dich kennengelernt zu haben. Aber das weißt Du ja ohnehin.

Dienstag, 4. Januar 2011

Armageddon im Kinderzimmer

 Ich möchte Euch heute mal über meinen Tag berichten.

Gestern abend wurde es etwas später. Im Fernsehen lief Armageddon und zu dem Zeitpunkt, wo Bruce Willis die Welt rettete, konnte ich noch nicht ahnen, dass "der globale Killer" bei mir im Haus einschlagen würde.

Nach dem Film machte ich gewohnheitsmäßig noch eine Visite im Kinderzimmer und fand meinen fast Vierjährigen tief schlafend ein einer Pfütze Erbrochenem im Bett vor. Lecker!

Kind geweckt, im Halbschlaf in die Wanne gestellt, ausgezogen, abgeduscht, neu angezogen, in Wolldecke gewickelt und auf Teppich abgesetzt. Bett abgezogen, komplett neu bezogen. Kind beruhigt, ins Bett zum Schlafen niedergelegt.

Verschmutzte Bettwäsche vorgereinigt, sortiert, eine Waschmaschinenladung abgeschickt, den Rest verkotzter Wäsche im Wäschekorb vor die Hintertür in den Garten gestellt. Ich musste mir nicht antun, am Morgen in die Waschküche zu kommen und von dem Geruch erschlagen zu werden. Dabei ist die Katze aus der Waschküche (ihrem Übernachtungszimmer) getürmt.

Nach ausgiebiger Jagd wurde die Katze unterm Doppelbett im Schlafzimmer verhaftet und abgeführt. Katze zur dreckigen Wäsche in den Garten gestellt, denn wenn sie mit der laufenden Waschmaschine in der Waschküche übernachten muss, habe ich anderentags immer eine Protestpipipfütze auf den Fliesen - und das musste ich mir auch nicht antun.

Durch die Katzenjagd wachte der Kleine auf, hielt mir fordernd die leere Wasserflasche hin und schmatzte. Okay, also gab es die Morgenmilch nachts um eins...darauf kam es auch nicht mehr an.

Nachtruhe.

Morgens früh aufgestanden, den Großen geweckt und in die Badewanne verfrachtet. Nach zwei weiteren Haarwäschen roch er nicht mehr säuerlich. Die Kinder tagesfertig gemacht, dann zwei Stunden die Tochter meiner Freundin gehütet. Weitere Waschmaschinenladungen angestellt, getrocknet und zusammengelegt und derweil die krabbelnde Meute beaufsichtigt und bespaßt.

Termin mit dem Gynäkologen vereinbart wegen der Schmerzen in der Brust. Wollen Ultraschall machen, weil nichts zu tasten ist. Such mal eine Erbse im Kopfkissen, zwecklos. Und nein, ich will mir jetzt keine Gedanken machen, warum da jetzt plötzlich was wehtut. In meiner Familie sterben die Leute an anderen Krankheiten.
Musste dazu in den Garten gehen, um zu telefonieren, denn im Haus war es zu laut.

Dann rief mein Schatz an: Er hatte leicht verschlafen und kam zu spät in die Firma. Wobei ich festhalten muss, dass man über seinem Bett eine Atombombe zünden könnte und er hinterher sagen würde, er hätte sie nicht gehört.

Nachdem ich am Vortag nicht zum Einkaufen gekommen bin, wollte ich heute kurz vor Mittag unbedingt die Besorgungen erledigen.
Also zwei Kinder unter den üblichen Suchaktionen und Protestgeschrei in Schneeanzüge gesteckt, ins Auto verfrachtet, Auto vom Schnee befreit, eingestiegen und nicht gestartet. Nach zwei Wrummwrumm des Anlassers war nichts mehr zu hören. Batterie leer!

Netterweise ist meine bessere Hälfte begeisterter Autoschrauber. Also angerufen.
Batterieladegerät in einer Garage gesucht und gefunden. Garage sieht ungefähr genauso aus wie der Tischlerschuppen in den Petterson-Büchern. Autobatterie an Ladegerät angeklemmt.

Aus Frust den Hof gefegt.

Kinder mit Kühlschrankresten abgefüttert, den Kleinen zur Mittagsstunde hingelegt, den Großen mit Zeichentrickfilm ruhiggestellt und selbst eine halbe Stunde gedöst. Irgendwie lässt mich fehlender Nachtschlaf rapide altern und bevor man mich anspricht, ob ich mit den Enkeln auf Tour sei...nee, das muss ich mir nicht antun.

Spätnachmittags war das Auto wieder startbereit. Letzte Waschmaschinenladung abgeschickt, Kinder in Klamotten gesteckt, mit dem Großen eine der üblichen Diskussionen zum Schneeanzug geführt (der gewohnte Overall war von der Mittagsaktion noch nass, und die Kombi Schneehose+Jacke war dem jungen Herrn aus irgendeinem Grund nicht genehm).

"Wenn Du jetzt nicht Jeans und Jacke oder Schneehose und Schneejacke anziehst, dann fahr ich ohne dich los!" Gottseidank hat sich meine kleine Kaspernase überlegt, dass Schneehose und Jacke dann doch genehm waren.

Kinder ins Auto verfrachtet, losgefahren. Einkäufe erledigt. Im Buchladen festgestellt, dass das gewünschte Buch 5 Euro teurer ist als im Prospekt angegeben.
Heimgefahren. Die Meute abgefüttert, bettfertig gemacht, eine elend lange Geschichte vorgelesen, eine Runde Hustensaft ausgegeben - und um 20:15 Uhr wollte ich Jennifer Lopez gucken und einfach nur entspannen.

20:35 Uhr. Ich höre Husten aus dem Kinderzimmer. Komme gerade rechtzeitig, um meinen speienden Sohn zu erleben.
Wieder das Bett vollgespien. Wieder zwei Waschmaschinenladungen voll stinkender Wäsche, wieder ein weinendes Kind zu trösten, zu säubern und zu ermutigen, dass ich ihn trotz der Kotzerei liebhabe. Schließlich bin ich seine Mama!

Als ich unten im Wohnzimmer wieder aufs rettende Sofa kletterte, explodierte mir noch eine Flasche Limonade. Das hatte ja auch eigentlich noch gefehlt, um den Tag abzuhaken.

Armageddon im Kinderzimmer. Und in meinem heutigen Tag. Weltuntergangsstimmung habe ich trotzdem nicht, ich zeige dem Schicksal die Zähne und grinse es aufmüpfig an.

Noch 2 Stunden und 7 Minuten Rest...ich hoffe, dass der morgige Tag besser wird. Eigentlich kann er nur besser werden. Noch 2 Stunden und 6 Minuten.

Lieber Mr. Willis, könnten Sie, wenn sie das nächste Mal die Welt retten wollen, in meinem Alltag anfangen?

Alles Liebe
Postpanamamaxi

Samstag, 1. Januar 2011

Meine Tarotkarte zum Neujahr

Heute habe ich mir eine Karte aus meinem Osho Zen Tarot gezogen.

Es ist die 8 in der Farbe des Wassers: Loslassen

Ein Tropfen, der von einem Lotusblatt ins Wasser fällt. Im stillen Wasser spiegelt sich das rosige Licht eines Abendhimmels - oder ist es ein Morgenhimmel?

Diese Karte steht für Abschied und Neubeginn, und zwar der einschneidenderen Art. Ein großer Umbruch steht bevor. Etwas Altes und Liebgewonnenes, das jahrelang sehr wichtig für mich war, geht zu Ende, und das kann auch mit Trauer, Wehmut und Abschied verbunden sein. Gefühle, die zulassen muss, denn ohne ordentliches Ende kann es auch keinen Neubeginn geben.

Denn diese Karte bedeutet auch, dass etwas Neues den freigewordenen Platz in meinem Leben einnehmen wird, das ich freudig annehmen darf. Und das Neue wird schön sein, mir neue Möglichkeiten eröffnen und mir das Loslassen erleichtern.

Es kann alles Mögliche sein - Veränderungen im Freundes- und Familienkreis, im Berufsleben, in meiner Selbstdefinition.

Diese Karte ist eine Warnung, aber sie macht keine Angst. Sie macht Mut, und sie macht mich neugierig. Ich vermute ganz stark, dass die Umbruchsprozesse, die im letzten Jahr begonnen haben, sich fortsetzen und manifestieren werden. Und das sind eigentlich Veränderungen, die mir durchaus wünschenswert erscheinen.

Als ich vor 4 Jahren das erste Mal Mutter wurde, musste ich auch vieles loslassen, ohne das ich mir mein Leben eigentlich kaum vorstellen konnte. Und jetzt genieße ich mein Leben als Familienmutter und es erscheint mir unvorstellbar, auch nur eine Woche so leben zu müssen, wie ich es jahrelang getan habe. Mein ganzes Leben hat sich damals gedreht und ich bin glücklich darüber - und darum sehe ich diese Karte auch eher als Aufbruch in ein unbekanntes Abenteuer denn als Bedrohung.

Für mich bedeutet diese Karte also nur im ersten Schritt ein Loslassen, im nächsten Schritt wird sie Neuentdeckung bedeuten.


Ich wünsche allen ein glückliches neues Jahr voller Neuentdeckungen.
Wer heute noch eine Karte zum Jahresbeginn ziehen lassen möchte, darf sich gern bei mir melden. Die ersten 3 bekommen von mir eine ganz persönliche Neujahreskarte gezogen.

Alles Liebe
Postpanamamaxi

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