Sonntag, 14. Oktober 2012

Erntedankwichteln 2012 zweiter Teil

Natürlich habe ich nicht nur ein tolles Erntedankwichtelpaket erhalten, sondern auch eines verschickt. Eigentlich sogar zwei, denn aufgrund einer kleinen Verwechslung hatte eine Teilnehmerin zwei Pakete erhalten und eine andere gar keines. Aber zum Glück bin ich unter Druck ja am kreativsten!

Hier seht Ihr also den handwerklichen Teil des Erntedankwichtelpakets für Yddet. Schon im Frühsommer ist mir ein heller Leinenstoff mit einem frischgrünen Apfelprint in die Hände gefallen. Daraus wollte ich eine meiner beliebten Knotentaschen anfertigen.
Und dann war da zufällig ein passender Reißverschluss, also habe ich da eine praktische Innentasche eingebaut. Und beim Herumkramen fand ich noch einen Karabinerhaken für den Schlüsselbund, der einem sonst immer ganz unten in der Tasche verschwindet und dann mühsam unter allen anderen Sachen herausgekramt werden muss!
Nun war da noch soviel Stoff übrig, als die Tasche zugeschnitten war. Und einen zweiten Reißverschluss hatte ich auch noch gefunden. Also "fiel" mir flugs noch eine Kosmetiktasche aus der Nähmaschine.
Dann war da immer noch soviel Stoff, der mir zum Wegwerfen viel zu schade war.
Also habe ich noch eine Taschentüchertasche gemacht, sowas ist ja schnell erledigt.

Und wo ich dann schon im Schwung war, habe ich noch ein kleines rollbares Etui für die Nagelpflegeutensilien genäht. Sowas ist immer praktisch und die empfindliche Glasfeile ist darin optimal geschützt.

Und dann fand natürlich noch das Übliche den Weg ins Erntedankwichtelpäck: Eine schöne Karte mit plattdeutschem Rezept für "Birnen, Bohnen und Speck", ein kleines Kochbüchlein mit regionalen Rezepten aus Norddeutschland und ein bisschen Eingemachtes.
Yddet kommt aus dem schönen Österreich, darum war es mir sehr wichtig, etwas zu verwichteln, das meine norddeutsche Heimat widerspiegelt.


Tja, und dann war da noch Rona...Empfängerin des zweiten Erntedankwichtelpakets.
Da habe ich dann improvisiert, war mir aber nicht schwergefallen ist, da wir ähnliche Hobbys pflegen.
Binnen eines Nachmittags hatte ich alles zusammen, was man für ein liebevoll und persönlich gepacktes Paket braucht.

Rona hat ebenfalls eine Knotentasche bekommen, allerdings mit rotem Futter und einem witzigen Katzenprint auf dem Leinenstoff (zum Glück habe ich immer ein paar Werkeleien auf Vorrat liegen, um stets ein schönes Geschenk oder Mitbringsel parat zu haben).

Außerdem wanderte ein Sack mit Zwiebelschalen ins Paket. Rona färbt nämlich Stoffe und eigentlich hatte ich vorgehabt, auch mal eine Zwiebelfärbung zu versuchen. Leider war die Ausbeute eines Jahres Zwiebelschalensammelns gerade mal ausreichend, um als alternatives Polstermaterial für die Einmachgläser und Leckereien zu dienen, die ich verwichtelt habe. Bei Rona sind die Zwiebelschalen in besseren Händen!

Ähnlich war es mit dem Goldlahn, der mir mal bei Ebay in die Hände gefallen ist. Geplant war damit eine dekorative Stickerei auf meinem Wikingergewand, aber ich bin irgendwie nie dazu gekommen. Außerdem habe ich zwischenzeitlich erfahren, dass die Wikinger zwar Zierstiche wie den Hexenstich kannten, aber nicht die Art von Stickerei, die ich mir vorgestellt hatte.

Ich wusste aber durch das letzte Weihnachtswichteln, dass Rona Brettchenweben kann. Und da gibt es die Broschiertechnik, bei der ein Metallfaden während des Webvorgangs auf einem Trägergewebe befestigt wird. Ein Großteil der Borten, die man in Grabfunden entdeckt hat, bestand aus broschierten Borten. Denn es war der Metallkontakt, der die Bodenchemie so beeinflusst hat, dass sich die Fasern besser erhielten.
Nun besteht das meiste "Metallgarn", das man heutzutage erwerben kann, aus metallisierter Viskose, also Kunstfaser. Mit diesen modernen Fasern kann man aber keine authentisch wirkenden Borten weben, es wirkt einfach nicht. Und Lahn, also mit feinstem Blattmetall umwickelte Seide, wird heute nicht mehr hergestellt. Man verwendet die Restbestände nur noch für klerikale Gewänder oder historische Trachten - oder eben in Reenactmentkreisen für antike Handarbeitstechniken.

Tja, und dann ist mir beim Recherchieren zur Alamannendarstellung noch aufgefallen, dass Bernstein ein gern gehandeltes und sehr beliebtes Gut war. Also wanderte noch eine Handvoll kleiner getrommelter Bernsteinchen in ihr Paket.

Und auch wenn ich jetzt kein Angeberfoto zeigen kann - ich bin sicher, Rona hat sich über ihr in 3 Stunden zusammengepacktes Paket genauso gefreut wie Yddet über ihr monatelang vorbereitetes.
Und mir hat es auch viel Freude bereitet, zwei so liebgewonnenen Frauen eine schöne Überraschung zu bereiten.

Und das ist ja auch der Hintergedanke gewesen bei dieser Wichtelei...Freude zu haben, indem man jemand anderem Freude bereitet. Stolz zu spüren über das Schöne, was man kunstvoll erschafft. Zu teilen. Zu genießen. Und wenn man Glück hat und selbst auch so ein schönes Paket bekommt (wie ich bereits gezeigt habe), dann rundet es das Ganze nochmal ab.

4 Kommentare:

  1. Schön, wie Du das gemacht hast..
    Habe schon lange kein Wichteln mehr mitgemacht..
    Aber möchte auch gern mal wieder, die Zeit muss ich mir einfach nehmen
    Zwergengrüße

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  2. Ja, Zwerg, gönn Dir das doch mal wieder. Ich würde mich freuen, Dich in einer der nächsten von mir organisierten Runden dabeizuhaben. Die Anmeldung fürs Erntedankwichteln findet in der Woche nach Ostern statt, kannst Du Dir schon mal vormerken und egal wieviel Stress ich haben werde nächstes Jahr - diese Orga mache ich weiter!

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  3. Schnell mal ein paar "Täschchen" genäht...
    Na ja, wer sein wunderschönes Hochzeitskleid selber näht, macht solche "Kleinigkeiten" natürlich mit links ;-)
    Wirklich schön sind sie geworden, deine verwichtelten Sachen.
    Ich glaube ich mach nächstes Jahr auch wieder mit bei einigen Wichteleien - irgendwie "vertrockne" ich hier sonst noch.
    Liebe Grüsse von Marlene

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  4. Oh man ist das schön geworden:)Und irgendwann möchte ich auch mal mitmachen..:)

    Lieben Gruß von der die dich schon seit einer gefühlten Ewigkeit einmal anrufen wollte...;)

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