Montag, 31. Oktober 2011

Herbstbetrieb

Herbstbetrieb überall in unserem Haushalt.

Es nieselt. Also toben die Jungs in Ermangelung der Gartenspielzeit über Sofa und Tische und machen mich wahnsinnig mit ständigen brüderlichen Kabbeleien. Kain und Abel auf dem Wohnzimmerteppich. Mord und Totschlag.

Die beiden haben sich wirklich lieb.
Aber wenn ihnen der körperliche Ausgleich bei Schlechtwetter fehlt, dann sind sie wahre Zimmertornados.

Wer sich nicht davon stören lässt, ist unser Fräulein Sise:

Hier liegt sie gerade auf dem Sofa. Aber wehe, man wagt sie am Bauch zu kraulen! In dem Fall sollte man das Telefon für den Notarzt bereithalten und seine Blutgruppe genau wissen.

Wird es Fräulein Sise mit den beiden Jungs zu unruhig, dann verdrückt sie sich still und leise Richtung Schlafzimmer. Und weil sie eine Papakatze ist, ist die Bettdecke meines Gatten ihr erklärtes Ziel. Aber notfalls tut es auch meine Bettdecke. Eigentlich darf sie ja nicht ins Dachgeschoss und erst recht nicht in die Betten, aber Sise ist diesbezüglich sehr eigensinnig und unbelehrbar.


Mein Mann hat mich dieses Wochenende so toll unterstützt bei der Jungsbespaßung, da konnte ich fleißig Seife sieden: Gestern wanderte "Cool Citrus Basil" in die Seifenform. Geplant war eine Gärtnerseife mit Mohn als Peelingzusatz und frischgrünem Duft.

Cool Citrus Basil riecht, wie der Name vermuten lässt, überwiegend nach frischem Basilikum. Abgerundet wird der Duft durch einen Hauch Citrusduft.

Und weil nach dem Befüllen der Form auch noch genügend Seifenleim für die kleine Blockform übrig war, habe ich also auch noch eine Partie ohne Mohn angefertigt. Natürlich als Taiwan-Swirl (diese Form ist einfach mein Ding).

Sieht die 30er Taiwan-Form nicht süß aus neben der Großen?
Ansonsten habe ich dieses Wochenende 133 Stücke Seife entgratet, gestempelt und eingewickelt.
Und oben in der Seifenküche schlummern 2 Blöcke mit "Vanilla-Caramel" und "Mens Musk" in der umfunktionierten Kühlbox, außerdem diverse Motivformen mit "Erdbeer-Champagner".
Ich werde gleich mal nachschauen, ob sie brav in der Gelphase sind und nicht überhitzen.

Und morgen wird meine Gärtnerseife dann ausgeformt und geschnitten. Darauf bin ich schon gespannt.

Bis bald,
Postpanamamaxi

PS: Es gibt in den nächsten Tagen eine Überraschung bei mir!
 Reinschauen lohnt.

Samstag, 29. Oktober 2011

101 sind die neue 100...

Herzlich willkommen als meine 100. Leserin, liebe DOREEN!
Schön, dass Du hierher gefunden hast und ich hoffe, Du wirst viel Spaß und etwas Inspiration beim Lesen dieses Blogs haben.

Und wenn man sich jetzt wundert, warum der Zähler schon bei 101 steht...ich war so doof, mein eigenes Blog als Leser zu abonnieren, und kann mich selbst nicht wieder aus der Liste löschen!

Viele Grüße von
Postpanamamaxi

PS: Heute mal wieder eine Riesenpartie Seife gesiedet, mit Mohn und Cool Citrus Basil von SP, sehr lecker! Das kleine 6,5kg-Seifchen schlummert jetzt in der Isolierbox und wird hoffentlich brav gelen (da ich Seide verarbeitet habe, sollte diese eigentlich in Kombination mit der großen Menge für genügend Selbsterwärmung sorgen).

Freitag, 28. Oktober 2011

Gästeseifen

Gestern habe ich mich ausgiebig mit dem Schneiden von Seife befasst.
Es ist gar nicht so einfach, wenn einem ein professioneller Seifenschneider fehlt, aber mit einer selbstgebastelten Schablone und sicherer Hand ist es mir gelungen, dass die Schwankungsbreite nur maximal 5 Gramm beträgt. Ich bin damit ganz zufrieden.
Das Leben ist kein Wunschkonzert und manche Anschaffungen müssen eben zurückgestellt werden.

Duft: African Tea, gefärbt mit roter Tonerde

Probestempeln auf den Reststücken
Mir gefällt diese Seife in ihrer Schlichtheit und Unaufdringlichkeit recht gut.
Gefärbt ist sie teilweise mit roter Tonerde und beduftet wurde sie mit African Tea von Behawe. Ein sehr warmer, angenehmer Duft, der mich an Vanille und Roibuschtee erinnert, und der sich als Weihnachtsseifenduft qualifiziert.

Ich wollte mal etwas machen, das von den üblichen Weihnachtsduftklassikern abweicht, weil ich letztes Jahr im Herbst zig Weihnachtsseifen in klassischen Weihnachtsdüften gesiedet hatte, die dann ab Januar nicht mehr gefragt waren.
Da ich - wie 2% der Bevölkerung Mitteleuropas - gegen Zimtaldehyd mit einer heftigen Allergie reagiere (bei mir endet es mit Atemnot), fallen für mich ohnehin diverse Düfte aus der typischen Weihnachtsduftpalette heraus. Selbst wenn ich so einen Duft durch die Sicherheitsbewertung im Labor genehmigt bekäme, hätte ich doch ein sehr ungutes Gefühl, so ein Produkt dann auf die Menschheit loszulassen. Es weiß nun mal nicht jeder, ob er allergisch ist oder auf welchen Stoff er reagiert, und insofern nützt in so einem Fall auch die ordnungsgemäße Deklaration nur sehr begrenzt.

Den weihnachtlichen Hauch von Luxus bekommt diese Seife durch die Zugabe von Seidenpulver und einen üppigen Anteil Mandelöl in der Rezeptur.
Und beim Abwaschen der Blockform konnte ich schon deutlich erkennen, wie schön diese Seife mit viel cremigem Schaum verwöhnt.

Als nächstes plane ich eine Seife mit Schoko-Pfefferminzduft, die ich dann auch wieder hier vorstellen werde.

Außerdem habe ich gestern diverse Seifen gestempelt und an den Kanten entgratet. Die angefallenen Schnipsel werde ich noch weiter zerkleinern und dann werden meine beiden Jungs und ich Seifenbälle kneten und daraus "Seife am Seil" machen. So haben sie auch das Gefühl, nicht von meinen Aktivitäten ausgeschlossen zu sein, und dürfen das Erfolgserlebnis genießen, "selbstgemachte" Seife zu Weihnachten zu verschenken. Beim Zweijährigen wird es wahrscheinlich einfach nur fröhliches Herummatschen und Anarchie in der Küche werden, aber mein Vierjähriger wird sehr viel Spaß dabei haben und bestimmt ansehnliche Ergebnisse erzielen.

Er kann so ausdauernd sein, wenn er was wirklich mit aller Hingabe erreichen will.
Beim Filzworkshop bei der Konfirmandenfreizeit hat er auch mitgewerkelt und ich war erstaunt, mit welcher Ausdauer und Geschicklichkeit mein Vierjähriges Kind zwischen all den Teenagern saß und gefilzt hat.
Es war übrigens nicht mein Sohn, der dann nach der Hälfte der Arbeitszeit gefragt hat, ob es denn noch lange dauere...insofern war jener Filzworkshop die Mühe und den Aufwand schon dafür wert, dass ich eine neue Erkenntnis über mein Kind bekommen habe.

Neben all den Grundwerten, die man seinen Kindern mitgeben sollte in dieser Welt, gehört die Erfahrung des Selbermachens unter Anleitung und später auch in Eigenregie ebenfalls zu den ganz wichtigen Schlüsselreizen.
Mir persönlich haben meine kreativen Aktivitäten und die daraus erwachsende Anerkennung in meiner Jugend sehr geholfen, die nötige Resilienz zu entwickeln, um das Mobbing in der Schule zu überstehen. Wer etwas Schönes werkeln kann, der kann nicht so mies sein, wie das Umfeld einem vielleicht weismachen möchte!

Und darum möchte ich meinen Kindern genau diese innere Kraft und Rettungsinsel weitergeben. Durch Erziehung und ein liebevolles Elternhaus, aber auch durch solche kreativen Erfolgserlebnisse.

Bastelt doch mal wieder mit Euren Kindern, Enkeln, Nichten, Neffen, Nachbarskiddies...die Herbstzeit mit den Laternen und die kommende Weihnachtszeit bietet wunderbare Anlässe für schöne gemeinsame Nachmittage! Und ihr macht sie stark und lösungsorientiert für diese Welt, auf die sie losgelassen werden.

Alles Liebe,
Postpanamamaxi

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Umtriebiger kleiner Kobold

Unser kleiner zweijähriger Kobold hat heute wieder alles gegeben:

Morgens früh war die Windel übervoll, also kam der junge Herr in den ungeplanten Genuss eines Bades in der Wanne.
Badewanne liebt er und ich grinse jedesmal glücklich, wenn ich meinen kleinen Nackedei voller aufgeregter Begeisterung Richtung Wanne flitzen sehe.

Kaum in der Wanne, stellt sich der kleine Mann mit rausgedrücktem Bäuchlein hin und lässt einen Strahl Pipi ins Wasser plätschern. Natürlich nicht ohne stolzen Kommentar: "Da, oooh, Pipi!"

Egal, das verteilt sich im Wasser und Urea ist ja sogar hautpflegend.


Nach Abschluss der Wasserspiele mache ich im Schlafzimmer nebenan die Betten und horche dabei immer wieder rüber, ob auch alles in Ordnung ist.

"Plitsch! Plitschhh!"

Kröti schippt andächtig das Wasser mit dem Zahnputzbecher aus der Wanne heraus.
Also Verwarnung seitens Mama, und als es nochmal "Plitsch!" machte, war der Zahnputzbecher weg.
Protestgeheul.

Während die ignorante herzlose gemeine Mama also wieder Betten macht, hört sie lautes Rufen aus dem Badezimmer: "Maaaamaaaa, bah! Maaaaamaaaaa!"

Kröti steht in der Wanne, hinter ihm treibt ein kleines braunes Häufchen. Offenbar war nicht alles in der Windel gelandet. U-Boote gejagt, Wanne geleert, ausgespült, Kind abgeseift und abgespült. Protestgeheul.
Herzlose gemeine Mama wuchtet Kind aus der Wanne und bringt es in trockene Tücher.

15 Minuten später.
Herzlose gemeine Mama ist mit der Brut in der Küche und füttert die Meute mit Müesli und Milch.
Milch aus dem Glas trinken? Iiiiihgitt! Auf was für Ideen kommt die denn? Aber im Müesli mögen sie die Milch. Heinis!

Kröti hat keinen Appetit auf Müesli und haut stattdessen mit dem Löffel rein, dass es spritzt. Mama nimmt Löffel und Schüssel weg. Protestgeheul.

Und der "Buda", also der große Bruder, bekommt auch noch beherzt eine vom kleinen Buda gelangt, weil er gewagt hat, genau den falschen Hochstuhl zu nehmen. Wobei beide Jungs abwechselnd mal den einen oder den anderen bevorzugen.
Herzlose gemeine Mama hat da einfach kein Verständnis für die Bedürfnisse einer kleinen Terrorkröte.

Mama räumt Geschirrspüler in der Küche ein und schneidet Seifenblöcke, Kröti und sein Buda sind im Wohnzimmer. Mal rübergelauscht - alles ruhig, glücklicherweise keine Keilerei zwischen Kain und Abel zu hören - also weitergewerkelt.

Nach 10 Minuten guckt die Mama dann mal in die Wohnstube rein und stellt fest, dass Kröti in wetterbedingter Ermangelung der Sandkiste eben zum Spielzeugbagger gegriffen hat und in den Blumentöpfen umfangreiche Erdarbeiten begonnen hat.

Auf meiner Fensterbank könnte man jetzt Rüben säen...
Herzlose gemeine Mama nimmt der Kröti den Minibagger weg und schimpft. Dabei ignoriert sie seine kleinkindlichen Bedürfnisse nach Erdbespaßung.

Während die Mama mit dem Staubsauger anrückt, verdrückt sich das Kröti schmollend in die Ecke.
Auf die Frage, was es dort treibt, kommt die Antwort "Malen, Mama!"
Malen mag die Kröte gern (siehe den Post über das Sofa), das beruhigt sie immer.

Was der Mama entgangen ist, ist der Umstand, dass Kröti sich die Fernbedienung vom Fernseher geschnappt hat und mit dem Buntstift eine dekorative Oberflächenverschönerung vornimmt.
Herzlose gemeine Mama entwindet der Kröti Buntstift und Fernbedienung und kommentiert es mit "Nein, Kröti, lass das bitte. Die Fernbedienung darfst du nicht anmalen. Nimm Papier zum Malen und Mama freut sich ganz doll über deine Bilder."
Protestgeheul.

Während Mama die Fernbedienung wieder herrichtet, verdrückt sich Kröti. Nach ein paar Minuten findet sich die Kröte in der Küche an, wo vor Ausbruch des Chaos gerade Seifenblöcke aufgeschnitten und zum Trocknen in die Kisten verfrachtet wurden.
Kröte hat sich netterweise nicht das Messer genommen und stattdessen vorgezogen, die Kiste mit den 3 rosa Seifensorten nach seinem eigenen System neu zu ordnen.

Herzlose gemeine Mama schimpft los, stutzt dann...und lacht einfach nur noch über die Umtriebigkeiten der Kröte. Seife wird wieder nach Mamasystem geordnet, und dann wird mit der Kröte gemeinsam auf dem Teppich gespielt, damit hier nicht noch mehr Chaos ausbricht.

Ein ganz normaler Tag als Mama von Kröti und seinem großen Buda.
Und abends frage ich mich dann, was ich eigentlich den ganzen Tag so getrieben habe.

Lieben Gruß,
Postpanamamaxi

Dienstag, 25. Oktober 2011

Begegnung am Nachmittag

Gestern nachmittag musste ich noch einige Pakete zur Post bringen.

Auf dem Rückweg zu meinem Wagen kreuzte ein Kleinwagen mit zwei sehr jungen Männern und zwei Kindern meinen Weg. Das größere Kind, geschätzte 5 Jahre jung, saß auf der Rückbank auf einer dieser sogenannten Sitzerhöhungen, die zwar lt. Norm zugelassen sind, aber praktisch keinen nennenswerten Sicherheitsvorteil bieten.

Das kleinere Kind, unter 2 Jahre jung, saß auf dem Schoß des Beifahrers.

Es gibt Dinge, da kann man nicht hinsehen.
Weil sie einem die Seele aufwühlen und den Frieden rauben.

Aber es sind genau diese Dinge, wo man nicht wegschauen darf.
Wo man hingehen muss und sich notfalls gepflegt unbeliebt machen muss.

Weil es um Kinder geht, die sich nicht selbst schützen können, und die nicht über ihre eigene Sicherheit entscheiden können.

Also bin ich zu dem Wagen gegangen und habe die beiden Männer angesprochen mit ruhigem Tonfall.

"Ihr wisst, dass das furchtbar riskant ist, was Ihr da mit dem kleinen Mädchen gemacht hat."
- "Ja, wissen wir."

"Habt Ihr denn keinen Kindersitz für die kleine Motte?"
- "Da ist die Mutter mit weggefahren."

"Das ist mir auch schon passiert, dass mein Mann mit den Sitzen für meine Jungs weggefahren ist und ich dann zuhause mit den Kindern festsaß. Aber dann bleibt man eben zuhause. Dann gibts halt kein Abendessen wie geplant, sondern Müesli und fertig, aus.
Oder ein Erwachsener bleibt dort, hütet die Kinder, und der andere erledigt dringende Besorgungen eben allein."
- "Ja, war nicht so gut..."

"Ist ja gut, dass Ihr das einseht. Denkt bitte dran, den Fehler macht Ihr, und die Kleine muss es bei einem Unfall dann ausbaden. Das wollt Ihr nicht auf Euer Gewissen laden, Ihr habt die Kleine doch lieb!"

Die Jungs versuchen, meinem Blickkontakt auszuweichen. Aber sie bleiben stehen und hören mir zu, auch wenn es ihnen nicht gefällt, dass ich ihnen ihren Fehler auf den Kopf zusage.
Ob ich zu ihnen durchdringen kann und sie auf der emotionalen Schiene erwische? Es wäre wünschenswert, denn dass sie einen Fehler gemacht haben, ist ihnen auf der rationalen Ebene durchaus bewusst.

Männer kann man gut bei ihrem meistens angeborenen Verantwortungsgefühl packen, wenn man es wecken kann. Denn oft ist es verschüttet, es fehlt ihnen am Schritt zur Mann-werdung. In unserer Gesellschaft gibt es keine Initiation mehr, die sie emotional weiterbringt und ihnen hilft, sich zu entwickeln.
Bewusste Männer wollen ihre schutzbedürftiges Umfeld beschützen, weil dies ein Teil ihres Mann-seins ausmacht. Wie oft macht die Fürsorge für ein Kind aus einem Mann einen Menschen mit Vater- und Partnerqualitäten.
Genau das habe ich vor, zu erwecken.
Denn diese jungschen Männer mögen zwar volljährig sein, aber vom Erwachsensein sind sie noch weit entfernt.

"So eine kleine süße Maus, die ist doch bestimmt noch keine zwei Jahre alt, stimmts?"
Nicken.
"Und wie vertrauensvoll sie sich an Dich kuschelt, da geht einem das Herz auf. Die hat Dich wirklich gern, das sieht man.
Die Kleine kann noch nicht selbst entscheiden, ob und wie sie im Auto gesichert werden will. Das müsst Ihr tun als Erwachsene. Sie vertraut Euch doch auch in dieser Hinsicht und ist auf Euch angewiesen.
Wenn Ihr selbst meint, unangeschnallt fahren zu müssen, und Ihr geht beim Unfall drauf, dann ist das Euer Ding. Aber wie wollt Ihr weiterleben, wenn ihr die Kleine nicht sichert und es passiert etwas? Selbst wenn der andere Fahrer den Unfall verursacht: Wenn der Kleinen was passiert, seid Ihr die Schuldigen und werdet Eures Lebens nicht mehr froh."

- "War echt nicht so schlau von uns..."

"Nee, war es nicht. Aber Ihr habt Glück gehabt, es ist nichts passiert und ich glaube, Ihr werdet Euch jetzt auch bewusster um die Sicherheit der Kinder kümmern. Ihr habt die Chance, es besser zu machen. Ich will Euch auch nicht fertigmachen.
Aber ich weiß, wie es ist, wenn ein Kind auf dem Friedhof liegt und es macht keinen Spaß, es dort zu besuchen. Das verändert einen, da kann man dann nicht mehr gelassen die Klappe halten." (Dass es "nur" 4 Fehlgeborene waren, müssen die Jungs nicht wissen. Kind ist Kind.)

Erleichtertes Grinsen. Die hatten wahrscheinlich eine hysterische Gutmenschenmuddi erwartet, als ich rüberschlenderte.

"Wenn Ihr noch einen ordentlichen und praktischen Sitz für die Lütte braucht, mein Jüngster hat einen abzugeben. Ist zwar nicht mehr der schönste Sitz und der Bezug hat etwas gelitten, aber es ist ein Markenteil, unfallfrei und genau in der Größe, die die Süße brauchen kann. Hier ist meine Nummer, und ruft mich ruhig an. Ich schenk ihn Euch von Herzen gern, wenn ich weiß, dass er die Süße beschützt."

Ich gebe ihnen lächelnd meine Nummer, und der eine junge Mann schreibt sie sich auf. Er lächelt vorsichtig.

Vielleicht ist er nur froh, dass ich ihm und seinem Kumpel nicht gleich den Kopf abgerissen habe.
Aber:
Vielleicht habe ich auch sein Herz erreicht und dort etwas in Bewegung gesetzt, das den Kindern zugute kommen wird.

Man braucht ein Dorf, um ein Kind aufzuziehen. (afrikanisches Sprichwort)
Und Leute, die nicht wegschauen, sondern handeln.

Bitte handelt auch, wenn Ihr sowas seht. Die Kleinen brauchen uns und unseren wachen Verstand, denn sie können sich nicht selbst schützen, wenn ihre Bezugspersonen nicht für ihre Sicherheit sorgen.

Nachdenkliche Grüße,
Postpanamamaxi

Montag, 24. Oktober 2011

Rosarote Zeiten

Ist dies nicht eine traumhafte Marmorierung? Ich habe mal wieder Lust auf einen Taiwan-Swirl gehabt und finde, diese ist mir richtig gut gelungen (nach dem Entnehmen der Trennstege wird erst quer, anschließend längs mit dem Stäbchen durch den Seifenleim gezogen).

Gefärbt wurde die Seife mit einem Hauch TiO im hellen und Brilliantrosa im rosafarbenen Anteil. Das Prachtstück duftet nach Erdbeer-Rhabarber, einem meiner absoluten Lieblingsdüfte. Auch wenn es vielleicht nicht in die Jahreszeit passt - ich bin von Haus aus ein Typ, der fruchtige und grüne Düfte bevorzugt.
Vor dem Anschnitt
Der 30cm-Block wird in 5cm breite Scheiben geteilt.
Ist dieses Muster nicht der absolute Traum?
Der Trick beim Taiwan-Swirl besteht aus zwei Teilen:
Das Befüllen der Form mit Hilfe der Trennstege ist der erste Trick, der zweite Trick kommt beim Aufschneiden zum Zuge.
Auf obigem Bild kann man sehen, wie die Seifenscheiben aussehen würden, wenn man sie einfach wie gewohnt vom Block abschneiden würde. Man hätte 5 mehr oder weniger sauber getrennte senkrechte Streifen.

Damit die Marmorierung richtig schön sichtbar wird, müssen wir rund 5cm dicke Scheiben vom Block abschneiden und diese wiederum waagerecht halbieren. So schneidet man quer zum Farbverlauf und bekommt ein hübsches Muster.

Diese Spezialform von Soapspace wird immer mehr zu meiner Lieblingsform!

Waterlily und Currant in the sun
Diese beiden leckeren Prinzesschenseifen habe ich ebenfalls am Samstag gesiedet. Eigentlich bin ich weder der Prinzessinnen- noch der Rosatyp, aber zu diesen Düften gibt es einfach keine farbliche Alternative.

Innenansichten der Prinzessinnenseife
Seitdem mir meine Freundin "Aromaharmonie" ihr Döschen mit TiO vermacht hat, bin ich ganz vernarrt in die Möglichkeiten dieses Stoffes. Außer in Seife finden wir TiO auch in Deckweiß und in der Wandfarbe.

Aber wusstet Ihr, dass die TiO auch in der Glasur von Zimtsternen verwenden, damit sie richtig schön weiß wird? Und ich wunderte mich immer, warum meine Glasur nicht deckend-weiß wird...

fertig geschnittene Prinzesschenseifen
Und dies ist dann das Endergebnis meiner heutigen Abendbeschäftigung gewesen. Vorher habe ich rund eine Stunde lang sämtliche Töpfe und Schüsseln in meiner Seifenküche geschrubbt und anschließend noch durch die Spülmaschine geschickt, damit es dort wieder akzeptabel aussieht und die nächste Seifenschlacht losgehen kann.

Das Aufschneiden der Seifenblöcke, was mir immer wieder ein großes spannendes Vergnügen ist, habe ich mir anschließend zur Belohnung gegönnt. Und hinterher kam dann nochmal ein Abwasch auf mich zu, denn die Seifenformen mussten schließlich auch noch gereinigt werden!

Aber es war in Ordnung. Die Kinder schliefen fest, das Telefon war ruhig. Im Radio lief ein nettes Konzert und ich konnte mit den Gedanken abschweifen, während ich meine Arbeit erledigte.
Seifenschneiden kann meditativ sein.

Viele liebe Grüße,
Postpanamamaxi

Ein ganz normaler Chaos-Samstag

Schon wieder ist ein Wochenende vorbei und ich frage mich, was ich eigentlich mit all der Zeit gemacht habe.

Ich hatte die Gelegenheit gehabt, mit meinen Wikingerfreunden zum Stoffmarkt nach Hamburg zu fahren und dort einen netten Tag zu verbringen. Mein Mann hätte bereitwillig den Kinderdienst übernommen und mir den freien Tag gegönnt (auch wenn er sicherlich Recht damit hat, dass ein Schrank voller Stoffe den Besuch des Marktes nicht unbedingt aus textiltechnischen Gründen notwendig gemacht hätte). Die simple Tatsache, dass er mich trotzdem hätte losziehen lassen, finde ich sehr liebenswert von ihm. Er weiß, wieviel Freude mir so ein Marktbesuch macht, und gönnt ihn mir, auch wenn es für ihn einen besonders stressigen Tag und noch ein paar Stoffe in meinem Schrank bedeutet.

Und dann hat mein Mann die Gelegenheit bekommen, gemeinsam mit einem Bekannten die Radlager seines Wagens zu reparieren. Weil dieser über das notwendige Spezialwerkzeug verfügte, war das natürlich ein verlockendes Angebot.
Schon seit mehreren Wochen hatte er davon gesprochen, dass er das typische Grummeln beim Fahren hören würde und dass er diese ungeliebte Reparaturarbeit nicht mehr lange aufschieben wollte. Ich habe es auch deutlich gehört mit meinen ungeübten Ohren.

Was für mich aber bedeutete, dass er einen kinderfreien Nachmittag brauchte.
Und dass damit mein freier Tag auf dem Stoffmarkt erledigt war.

Dafür hat mein Mann jetzt ein heiles Auto und mein Wagen hat wieder Winterreifen an den Rädern, und seine Freude über das viel ruhiger laufende Auto hat es mir gelohnt, auf meinen Ausflug zu verzichten.
"Hörst du, da ist kein Grummeln mehr zu hören und das Auto läuft wieder wie ein Neuwagen!"
Wer kann angesichts solcher Erfolgserlebnisse noch um einen nichtbesuchten Stoffmarkt trauern?

Am Ende lief mein Samstag dann so:
Ich hatte vormittags kinderfrei und konnte die Wäsche sortieren und maschinenweise abschicken sowie Pakete für den Versand vorbereiten. Außerdem konnte ich in aller Ruhe die Fette, Öle und Lauge für einen umfangreicheren Siedevorgang vorbereiten.

Mittags habe ich dann die Jungs übernommen und versorgt, und wäre mir nicht mein Bruderherz mit seiner Tochter und seiner Freundin unerwartet dazwischengeplatzt, hätte ich auch noch schnell den Einkauf im Großmarkt geschafft.

Als die Bruderfamilie dann hinauskomplimentiert war, war der Großmarkt natürlich schon geschlossen. Also blieb mir der Supermarkt zum Einkaufen.
Bruderherz, ruf doch nächstes Mal einfach vorher an und gib mir eine Chance, vorbereitet zu sein und Zeit für Euch freizuschaufeln. Du bist so selten bei uns zu Besuch, da wollen wir doch auch Zeit füreinander haben!

Wieder zuhause habe ich den Zweijährigen schleunigst zu einer verspäteten Mittagsstunde ins Bett verfrachtet, die er auch dankbar annahm. Dadurch, dass wir durch den Besuch eine Stunde hinter dem Plan zurücklagen, war der Kleine natürlich übermüdet. Ich versuche immer, solche Verschiebungen seiner Schlafenszeiten tunlichst zu vermeiden.

Abends waren mein Mann und ich dann zu Freunden zu einer kleinen Abendgesellschaft eingeladen anlässlich ihres Hochzeitstages. Also habe ich flott das Dessert zubereitet:


Ambrosia (nach dem Rezept von Angelika - die ich sehr vermisse)
für 6 Personen


500g Vollmilchjoghurt
100g Schlagsahne (kann auch weggelassen werden)
Saft von 1/2 Zitrone
1/2 Vanilleschote
150g (oder nach Geschmack auch mehr) Zucker
8 Blatt rote Blattgelatine
2 Schnapsgläser voll Rum
1 Glas Sauerkirschen
1 Becher Schlagsahne (200ml-250ml)
2 EL Raspelschokolade


Zubereitung:
Blattgelatine in kaltem Wasser einweichen.
Joghurt und Sahne mit dem Zucker, dem Zitronensaft und dem Vanillemark gründlich mit dem Mixer verrühren. 
Eingeweichte Gelatine abtropfen lassen, in einer Schale in der Mikrowelle vorsichtig erwärmen und auflösen.
Diese aufgelöste Gelatine langsam zur Joghurtmasse dazugeben, die dabei ständig mit dem Mixer gerührt wird (so vermeidet man die Bildung von Gelatinefäden).
Rum zufügen. 
Jetzt abschmecken.
Tipp: Wenn man Gelatine verwendet, sollte man immer nach der Zugabe abschmecken, weil sie die Wirkung von Gewürzen, Salz, Zucker und Zitronensaft dämpft.


Die Joghurtmasse in die Schüssel füllen. Für mindestens 1 Stunde im Kühlschrank erstarren lassen.


In der Zwischenzeit die Sauerkirschen aus dem Glas abgießen und abtropfen lassen.
Diese Kirschen werden auf der erstarrten Joghurtmasse verteilt.


1 Becher Schlagsahne steif schlagen, auf den Kirschen verteilen. Als Deko kann man diese Sahneschicht noch mit Schokoladenraspeln bestreuen.


Und als dann das Dessert im Kühlschrank stand, habe ich flugs die Seife fertiggemacht:

1 Block mit Waterlily
1 Block mit Erdbeer-Rhabarber (ich weiß, es ist nicht die Jahreszeit, aber der Duft wird geliebt)
1 Block mit Johannisbeerduft (Fruchtseife geht immer)
1 Block und 1 18er Divi mit Pattys Plum Pie und Christmas Spice (mein Beitrag zum "Die Schöne und das Biest"-Wichteln im NSF)
1 Dreifachblock mit African Tea (weil das für mich der absolute Herbstduft ist, lecker, sahning, warm)

An Aufräumen war natürlich nicht mehr zu denken.
Aber ich ziehe es ohnehin vor, die Gefäße erst einen Tag später abzuwaschen, denn dann hat man es nicht mehr mit einer Mischung aus Fett und Lauge zu tun, sondern mit frischer Seife. Was wesentlich angenehmer ist in der Handhabung.

Und für morgen gönne ich mir dann das Vergnügen des Ausformens und Aufschneidens der Blöcke.

Viele liebe Grüße
Postpanamamaxi

PS:
Ich möchte aus gegebenem Anlass auf eine Homepage aus meiner Sidebar hinweisen:
www.unendlich-klara.confox.net
Klara ist die Tochter einer Weggefährtin, die zur Freundin geworden ist.
Ohne Klara und die Meinen hätten wir uns nie getroffen.
Klara wäre Sonntag 5 Jahre alt geworden, wenn ihr Leben nicht schon nach wenigen Tagen geendet wäre.
Ihr Weg endete damit, dass sie ihre Eltern auf einen neuen Weg geschickt hat.

In all dem Trubel, mit dem wir uns umgeben, und mit all der Lebenfreude und Aktivität in unserem Dasein sind es oftmals diese Ereignisse und die Erinnerungen daran, die uns innehalten lassen und mit Nachdenklichkeit erfüllen.
Im besten Fall bleibt nach ein paar Jahren neben der durchlebten Trauer auch ein Gefühl der Dankbarkeit.

Klaras Eltern haben wieder leben und lachen gelernt. Es gibt eine neue Zukunft für sie, auch wenn sie ganz anders aussieht als dereinst geplant. Aber sie ist schön, diese neue andere Zukunft, und sie beinhaltet auch neues Glück und neue Freude.
Und Klaras Eltern ermutigen dazu, seinen ganz eigenen authentischen Weg durch die Trauer zu gehen, denn nur dann wird auch die Freude wieder möglich.

Klara, ich danke Dir! Und grüß die Meinen. Liebe ist, und wird es immer bleiben.
Ihr seid es, die dem Leben Eurer Eltern Schatten, Schärfe und Tiefe verleihen.
Ohne Euch wären wir nur bunte Helligkeit und zweidimensional.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Katzen und Medikamente...

...sind schon eine echte Prüfung.
Vor allem, wenn es darum geht, dem Katzentier eine Pille im Rachen zu plazieren.
Und zwar so, dass diese Pille auch wirklich im Katzenmagen landet und nicht in meinem Gesicht.
In einem Katzenforum hat mal jemand ernsthaft angefragt, ob eine Pille gegen Würmer im menschlichen Körper Schaden anrichten könne...da hatte die Katze zielsicher die Pille im Rachen ihres Dosenöffners plaziert.

Bei Sises Vorgängerkatze Luzi war dies dermaßen schwierig, dass sie fortan alles als Spritze oder, falls möglich, aufs Fell geträufelt bekam.

Katze + Pille/Wurmpaste/sonstige oral zu verabreichende Medikamente = Gemetzel & Gefetzel

Ansonsten waren die Blutverluste, die ich beim Verabreichen der Medikamente erlitt, einfach nicht mehr zu vertreten.
Mehr als einmal hat mich der Tierarzt nach Behandlung der Katze mit Sterillium eingesprüht, weil sie mich beim Festhalten zerfleischt hat.

Und unser Fräulein Sise ist nur wenig kooperativer als ihre Vorgängerin Luzi.

Trotzdem hätte ich heute, hätte ich die Wahl gehabt, lieber dreimal der Katze irgendwas an Medikamenten verabreicht, als meinem Zweijährigen den Hustensaft zu verabreichen.

"Kröti, komm mal zu Mama. Mama hat leckeren Hustensaft, der tut dir gut!"
- "Nö." (Keine Ahnung, woher er DAS hat!).
"Krümel, komm mal bitte her, ich habe hier deinen Hustensaft und ich brauche mal deine Hilfe. Kannst du ihn so einnehmen, dass dein kleiner Bruder sieht, dass der total lecker ist und gar nicht schlimm einzunehmen?"
- "Klar Mama. Gib her." Mein Vierjähriger kommt an, nimmt den kleinen Becher mit dem Hustensaft und kippt ihn kurzerhand in seinen Mund. "So, Kröte, der ist wirklich lecker, den kannst du trinken."

"Guck mal, Kröti, Krümel hat auch gesagt, dass der total lecker ist. Du kannst ihn wirklich trinken und dann geht der blöde Husten ganz schnell wieder weg. Komm, mach es für Mama."
- "Nö."
"Krööööötiiii, bitte sei lieb. Du musst das jetzt nehmen, sonst hast du weiterhin diesen blöden Husten. Ich will, dass du das jetzt nimmst."
- "Neinnein!"

Also schnappe ich mir die Kröte, setze sie auf meinen Schoß und kraule ihren Rücken. Sie ist so dünn geworden in den letzten Wochen, obwohl sie soviel gefuttert hat. Aber 5cm in 3 Monaten, das zehrt sogar meinen kleinen knubbeligen Zweijährigen ab. Er ist ein langer Spargeltarzan geworden, richtig ungewohnt.
Seine Magerkeit ist nicht beunruhigend für mich, aber sein Husten, der ihn so durchschüttelt bis zum Würgereiz. Man könnte ihm wirklich Linderung mit dem Hustenlöser geben, aber wenn er ihn verweigert, dann muss ich nach Alternativen suchen.

Probieren wir es doch mal mit einer List und körperlicher Überlegenheit, obwohl ich es immer hasse, mein Kind durch Kraft zu unterwerfen und ihm zwangsweise ein Medikament zu verabreichen. Ich fürchte dann immer um sein Urvertrauen.

Und so habe ich ihn auf meinen Schoß gelegt, seine Hände mit der einen Hand locker und zugriffsbereit umfasst und versucht, ihm mit der anderen Hand den Saft einzuflößen.
Den Lappen hatte ich schon griffbereit und die Dosis vorsichtshalber gleich verdoppelt - ich wusste ohnehin, dass er mir die Hälfte in der Gegend herumkleckern würde.

Und so kam es auch. Es wird kaum was in den kleinen Mund gelangt sein. Der Saft flog dann nämlich auch Richtung meines Gesichts. Und floss in seine Haare, seinen Halsausschnitt, das Polster des Küchenstuhls, Tisch und Fliesen...

Armes Kröti, wie soll es seinen schlimmen Husten wieder loswerden, wenn er seine Medizin nicht nimmt?
Ich kann nicht einfach sagen, dass er da jetzt durch muss. Er ist noch viel zu klein, um die Konsequenzen seiner Verweigerungshaltung zu überblicken. Und Argumente, die mein Vierjähriger versteht, versteht der Zweijährige einfach noch nicht.

Ich muss jetzt gucken, was es an alternativen Verabreichungsformen für diesen Wirkstoff gibt, der grundsätzlich sehr gut helfen würde für seine Art von Husten. Ich kann doch nicht den Kleinen zweimal täglich überfallen und mit dem Hustensaft vergewaltigen!
Der Krümel und ich kommen nämlich beide gut damit zurecht und spüren auch schon Linderung.

Der Zweijährige aber ist, was das Verabreichen von Medikamenten in angeblich kinderfreundlicher und beliebter Saftform betrifft, schlimmer als jede Katze, die ich kennenlernen durfte.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei allen für die lieben Genesungswünsche bedanken. Ich konnte heute schon wieder etwas "meckern" und musste nicht mehr zum Backblechgedengel greifen, um die Aufmerksamkeit meiner Söhne zu erringen.
Die Zeit der Anarchie ist also vorüber. Wäre ja auch schlimm, wenn die Kurzen hier im Haushalt plötzlich das Kommando übernehmen würden!

Viele Grüße,
Postpanamamaxi

Dienstag, 18. Oktober 2011

Verseucht

Wir sind erkältet.
Die lieben Kleinen husten und schnoddern schon seit dem Wochenende und in der Nacht auf Sonntag hatte unser Zweijähriger sogar leichtes Fieber. Aber dies hält sie nicht davon ab, weiterhin fröhlich herumzuwuseln und Unfug auszuhecken. Beispielsweise die Mama und den Papa einzuseuchen.

Der Papa lief heute auch schon fröstelnd und müde durchs Büro, während ich schon gestern stündlich mehr in mich selbst zusammengefallen bin und auf dem Zahnfleisch Richtung Bett kroch.

Ich habe mich auch schon gefragt, warum die Jungs, die mich ja so offensichtlich eingeseucht haben, mit der Erkältung viel besser klarkommen als ich. Schließlich habe ich mit 41 Jahren das bessere, erprobtere Immunsystem. Dachte ich.

Bis ich heute nacht zähneklappernd im Bett lag, die verwaiste Bettdecke meines Partners über meiner eigenen, ein Kirschkernkissen an den Leib gedrückt und immer noch frierend.
Und heute früh hatten wir sowas wie die Auferstehung der Toten, jedenfalls sah die Frau im Spiegel, als ich dem Zweijährigen was zu trinken holte, nicht sonderlich lebendig aus. Im Beauty-Contest hätte die Herzogin von Alba gegen mich gewonnen!

Und wie immer ist mein Kehlkopf dicht und entzündet. Ich kenne das schon.
Meine Jungs auch.
Und genießen es immer wieder auf ihre ganz eigene Art und Weise, nämlich indem sie dann meinen gezwungenermaßen antiautoritäreren Erziehungsstil bis zum stillen Wutanfall meinerseits ausreizen.

Klasse sind auch die Endlosdiskussionen, die mein Vierjähriger gern anstrengt, wenn ich nicht antworten kann. Naja, wann sonst hat er mal eine Chance dazu, das letzte Wort zu behalten?

Heute habe ich die Meute nur ins Auto treiben können, nachdem ich in der Küche mit restlos aufgeribbeltem Geduldsfaden kurzerhand mit dem Brotbrett gegen die blecherne Auflaufform gedengelt hatte. Achtmal. War ganz schön laut.

Und die Meute, die dann die Treppe runterschlich, war erstaunlich fügsam und kleinlaut.

Es gibt so Tage, da wünsche ich mir wirklich eine Trillerpfeife.

Und dann auf dem Weg zur Apotheke, um Medikamente zu besorgen, kam der Spruch meines Vierjährigen: "Mama, vielleicht macht dich die Erkältung deswegen so fertig und heiser, weil das vom Älterwerden kommt."

Danke. DIESE Diskussion wollte ich jetzt noch nicht führen müssen, vor allem nicht mit lautem angestrengten Bühnenflüstern. Mir ist schon klar, dass meine Kinder mir eines Tages vorhalten werden, dass ihre Eltern älter sind als die der anderen in ihrer Klasse. Aber heute und in meinem Zustand wollte ich das wirklich nicht hören und ausdiskutieren.

Mein Vater hat mal gesagt: "So ist das mit den Kindern. Erst zieht man sie groß, und dann fallen sie einem in den Rücken, ehe man sich's versieht."
War ich eigentlich auch so wie mein Vierjähriger? Ich befürchte, ja.

Schniefende Grüße vom Bazillenmutterschiff
(groß wie Darth Vaders Todesstern, und ich röchle auch schon so schön wie er...)

Sonntag, 16. Oktober 2011

Herbstfeuer

habe ich meine letzte Seife genannt.

Und gestern abend hatten wir dann den passenden Himmel dazu. Wieso sieht man dieses Licht immer nur dann so bewusst, wenn die Dämmerung die Dunkelheit ankündigt?


Und dies ist das Fräulein Sise, unsere Hauskatze.
Sie ist eine ordinäre Hauskatze (ja, wenn sie in die Waschküche pinkelt, dann ist sie einfach nur ordinär!) und ihre Fellfärbung wird Schildpatt genannt. Aus dem englischsprachigen Raum stammt die Bezeichnung "Tortie", die sich vom englischen Wort Tortoise für Schildkröte ableitet.

Unser Fräulein Sise ist aber nicht nur eine Tortie, sondern auch eine Torbie, weil sie  zusätzlich zum Schildpattmuster auch noch Streifen in den roten Fellanteilen (Tabby-Muster) aufweist.

Wusstet Ihr, dass nur weibliche Katzen dreifarbig sein können? Dreifarbige Kater sind die absolute Seltenheit, denn dieses beruht dann auf dem Klinefelter-Syndrom (XXY), das auch bei Menschen vorkommen kann.
Warum das so ist, findet Ihr bei Wikipedia. Ein wirklich spannendes Beispiel zum Thema Genetik und Vererbungslehre.
Wer schläft, zerkratzt keine Sofas

So, genug kluggeschnackt für heute. Sise fliegt gleich raus in den Garten und dann werde auch ich mich Richtung Bett bewegen.

Bis bald,
Postpanamamaxi

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Kusudama

Papier: Vivi Gade und Aldi-Nord
Origami: Ursprünglich aus Japan stammende, mittlerweile internationale Kunst des Papierfaltens. Bevorzugt wird mit quadratischem Papier gearbeitet und fast immer auf den Einsatz von Hilfsmitteln wie Schere oder Klebstoff verzichtet.

Kusudama: Modulares Origami. Ein größeres Objekt wird aus mehreren gleichen Modulen zusammengesetzt, auch hier vorzugsweise ohne Klebstoff und ohne Schere.
Bei obigen Objekten - wie auch bei Bascetta-Sternen - handelt es sich um klassische Kusudama, weil sie ohne Klebstoff einzig aufgrund von Form und Faltung zusammenhalten.

Von der Marke Vivi Gade gibt es seit zwei Jahren unterschiedliche Bastelpapiere in wunderschönen Designs, die jeweils Ton in Ton aufeinander abgestimmt sind: braun-beige, rot-naturweiß, hellgrau-altweiß.

Auf der Schachtel mit dem 15x15cm Faltpapier sind bezaubernde Papierkugeln abgebildet, die ich schon immer mal falten wollte.

Nun habe ich eine Anleitung gefunden:
http://deschanas.blogspot.com/2011/03/paper-ball-papier-kugeln.html
Übrigens ein insgesamt sehr lesenswertes und interessantes Blog mit tollen Tutorials und Basteleien.

Und wie man auf den Fotos sieht, funktioniert die anschauliche Anleitung wunderbar.
Diese Kugeln sehen sehr viel komplizierter aus, als die Umsetzung letztendlich ist: Man benötigt für diese tollen Objekte nur 6 quadratische Blätter Papier!
Die Verwendung eines Falzbeins ist allerdings empfehlenswert, weil das Papier teilweise in mehreren Lagen gefaltet werden muss und exaktes Arbeiten hier unerlässlich ist.

Eigentlich hatte ich das gold-gelbe Papier für Bascetta-Sterne eingeplant, aber nun habe ich beschlossen, stattdessen diese tollen Bälle als Weihnachtsbaumschmuck anzufertigen.

Der große Vorteil: Man feiert entspannter Weihnachten, weil diese Kugeln unzerbrechlich sind. Ein Vorteil, der in einem turbulenten Haushalt mit zwei kleinen Kindern von 2 und 4 Jahren und mit einer lebensmüden Katze nicht von der Hand zu weisen ist.

So, und nun wünsche ich Euch allen viel Spaß beim Nachbasteln!

Viele Grüße,
Postpanamamaxi

PS:
Am 2. und 9. November (Mittwochs) von 19:30 Uhr bis 21:30 Uhr gibt es in der FBS Heide wieder einen der beliebten Bascetta-Stern-Kurse. Unter meiner Anleitung lernen die Teilnehmer, ihren eigenen Bascetta-Stern zu falten.
Am ersten Abend lernt man das Falten der Module, am zweiten Abend werden die Sterne dann zusammengesetzt. Bitte entsprechendes Faltpapier mitbringen (30 Blatt, 15x15cm oder 20x20cm, eher festere Qualität) und ein Falzbein (die aus Knochen sind minimal teurer, aber definitiv die besten in der Handhabung!).

Infos und Anmeldung HIER
Stern nach Paolo Bascetta, Papier von Heyda (15x15cm)

"Kassel-Stern" aus Din a 3 Transparentpapier, 75cm Durchm.
Am Mittwoch, den 23.11.2011 gibt es wieder einen kostenlosen weihnachtlichen Bastelkurs in der Kirchengemeinde Wesseln im Gemeindehaus. Wir basteln Blockbodenbeutel, die sich vielseitig als Windlicht, Adventskalender oder einfach als nette Geschenkverpackung verwenden lassen. Materialkosten ca. 5,- Euro, Anmeldung im Kirchenbüro in Weddingstedt bei Frau Reimers unter 0481-5409.
Wer ein Falzbein besitzt, bringt es bitte mit!

Montag, 10. Oktober 2011

Und hier ist das Foto vom Seifenkurs!

Meine liebe H. war so freundlich, das Tray mit ihren Seifen nochmal zu fotografieren, bevor es in den Gefrierschrank wandert und einen Tag lang frieren muss, um die Seife brav freizugeben.

Dankeschön für das Bild, liebe H.!
Von oben nach unten:

Basilikumseife mit Peeling
Klassische Kaffeeseife
Kürbisseife mit Hokkaidopürree und Kürbiskernöl
Ringelblumenseife mit 3fach Ringelblume
Seidenseife mit "Rüdigers Heilkreide" (Rügener Heilkreide und rosa Tonerde)

Ich finde, meine Teilnehmerinnen haben hier wirklich tolle Arbeit geleistet und können mit Fug und Recht stolz sein über ihre Werke.

Übrigens, der nächste Kurs - Einsteiger - startet am 29.10. mit neuem Konzept.
Weniger reden, mehr rühren.

Ich freue mich auf Euch!

Viele Grüße,
Postpanamamaxi

Sonntag, 9. Oktober 2011

Kräuterseifenkurs in der FBS Heide - eine Nachlese

Samstag fand er statt, der allererste Seifenkurs mit der Schwerpunktsetzung
"Kräuter und andere nette Seifenzusätze".
In der Vergangenheit habe ich bereits diverse Einsteigerkurse gegeben, dieser Kräuterseifenkurs sollte nun besonders meine ehemaligen Teilnehmerinnen ansprechen und an neue Themen heranführen.

Gemeinsam mit 5 Teilnehmerinnen machte ich mich daran, mit den unterschiedlichsten Zusätzen für Seifen zu experimentieren.
Es waren einfachere und auch kompliziertere Rezepte darunter, die sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene eine meisterbare Herausforderung darstellten.

Nach der obligatorischen Einführung in die Sicherheitsmaßnahmen und den grundsätzlichen Ablauf haben sich meine Teilnehmerinnen an die Arbeit gemacht.
Jede hat eigenverantwortlich eines der Rezepte zubereitet. Was mir besonders gut gefallen hat, war dieser Teamgeist, der sich trotzdem untereinander vom ersten Augenblick an zeigte. Man half sich gegenseitig, schaute einander über die Schulter und begeisterte sich.

Und ich fühlte mich in meinem Element. Es macht mir jedesmal wieder unheimliche Freude, zu beobachten, wie die Teilnehmerinnen das erste Zögern abstreifen und loslegen, bis sie der Flow erwischt und sie voller Konzentration und Begeisterung aktiv werden.

Ich glaube, auch meine Teilnehmerinnen haben diesen Nachmittag genossen. Über konstruktive Kritiken freue ich mich natürlich sehr, denn nur so kann ich das Konzept noch weiter verbessern.
Und was den "drögen" Theorieteil betrifft: Ein Minimum muss sein, denn er dient unserer Sicherheit und dem erfolgreichen Sieden. Aber ich gebe mir Mühe, diesen Teil möglichst kurz und kurzweilig zu halten, damit mehr Zeit fürs Werkeln bleibt.

Und weil jede Teilnehmerin am liebsten jedes Rezept ausprobiert hätte, haben wir gemeinsam eine wunderbare Lösung gefunden: Wir haben die Seife in sogenannte Osterhasen-Trays gefüllt, so dass am Ende jede Teilnehmerin mindestens 4 Seifen von jeder Sorte mit heimnehmen konnte. Auch hier war wieder die besonders harmonische und konstruktive Stimmung dieser Gruppe zu spüren.

Meine Damen, Sie waren ein tolles Team und ich freue mich auf weitere Workshops mit Ihnen!

Leider war ich - mal wieder - so sehr dabei, alles anzuleiten, dass ich versäumt habe, diese Aneinanderreihung bunt gefüllter Trays zu fotografieren.
Dabei war es so ein toller Anblick, wie sich jedes Tray Reihe um Reihe mit einer neuen Seifensorte füllte. So müssen wir uns mit dem Foto leider bis zum nächsten Kurs gedulden.

Bei diesem Kurs ging es mir schon in der Planungsphase schwerpunktmäßig darum, dass die Teilnehmerinnen ermuntert werden, mit dem zu experimentieren, was Küche, Garten und Supermarkt alles hergeben an potenziellen Seifenzusätzen. Dies habe ich bei der Auswahl der Seifenrezepte und Zutaten berücksichtigt und ich habe das Gefühl, dass diese bunte, naturnahe Vielfalt besonders gut angekommen ist und Lust auf mehr macht.

Warum nicht mal den Kürbis weglassen und stattdessen Möhrensaft nehmen, oder statt des Basilikums einfach frische Petersilie verwenden? Alle Teilnehmerinnen bekamen die genauen Rezepte ausgehändigt und außerdem eine Liste von Zutaten, die man auch noch in der Seife verwenden könnte - und wie man sie anwendet.

Damit die Noch-Nicht-Siederinnen in meiner Leserschar Lust bekommen, es auch mal auszuprobieren, möchte ich hier die Rezeptideen kurz vorstellen:

Kaffeeseife mit starkem Kaffee als Grundlage für die Lauge und Kaffeepulver als Peelingzusatz

Einem Tipp von Aconita aus dem NSF folgend, haben wir ein wenig ätherisches Orangenöl hinzugefügt, weil dies durch die enthaltenen Terpene die Reinigungsleistung der Seife verbessert - sinnvoll immer dann, wenn es darum geht, nicht Gerüche an den Händen zu neutralisieren, sondern auch Fett- und Schmierschmutz zu lösen. Danke für den tollen Tipp, ich lern gern sowas Nützliches dazu.




Seidenseife mit rosa Tonerde und "Rüdigers Heilkreide"

Ein echtes Luxusstückchen mit feinem Duft (Sunflower von SP), mit reichlich Reiskeimöl und Kakaobutter. Hier haben die Teilnehmerinnen gelernt, wie man Seide und Tonerden in der Seife handhabt und was diese Zugaben bewirken, und wie man mittels Topfmarmorierung auch mit kleinen Einzelförmchen hübsche Ergebnisse erzielt.

Als Patin stand dafür Gartenzwergs Luxusschnitte (aber mit völlig anderem Rezept und mit anderer Optik), die mich überhaupt erst auf das Thema Tonerden gebracht hat. Auch hier danke für die Inspiration für meinen Kurs.


Basilikumseife mit frischem Basilikum und Peelingzusatz, eine klassische Gartenseife

Hier haben wir ausprobiert, was frische Kräuter in der Seife bewirken können. Die Basilikumseife duftet auch ohne große Parfümierung herrlich appetitlich. Zusammen mit einem Schuss ätherischen Orangenöls (für die Reinigungsleistung) und einem Zitrus-PÖ haben wir eine angenehm frisch-grün duftende Seife geschaffen, die später sicherlich gern benutzt werden wird. Als Peelingzusatz haben wir Mandelkern-Olivenstein-Granulat verwendet, was für einen unaufdringlichen, aber nachhaltigen Reinigungseffekt sorgen wird.


Ringelblume 3-fach

Bei diesem Rezept haben die Teilnehmer gelernt, wie die Kräuter und ihre Wirkstoffe in die Seife kommen können: Als Ölauszug, als Aufguss und in Form von zerkleinerten Ringelblumenblättern als Peelingzusatz. Beduftet mit dem PÖ Ringelblume von Behawe (übrigens ein schnell andickender Duft). Und weil noch ein paar Seidenfasern übrig waren, haben wir die kurzerhand in der Lauge für diese Seife reingetan.


Kürbis zweifarbig

Bei der Kürbisseife wird der Seifenleim zweigeteilt. Die eine Hälfte bekommt 50g Reiskeimöl und 100g selbstgemachtes Kürbispüree (für alle, die es etwas einfacher haben wollen, empfehle ich ein Babykostgläschen mit Kürbis pur), die andere Hälfte wird mit 50g steirischem Kürbiskernöl aufgewertet. Dann wird zweifarbig gearbeitet, in diesem Fall hatten wir olivgrüne Seifen mit einem orangenen Herzen.
Und bei der Frage nach einem Duft, der zu dem nussigen Kürbiskernölaroma passt, sind wir dann völlig überraschend auf Cedarwood von SP gestoßen, der mit seiner holzig-rauchigen Note einen perfekten Duftakkord bildet.


Wer jetzt Lust bekommen hat, auch mal einen Seifenkurs in der FBS Heide mitzumachen, hat in diesem Jahr noch mehrere Möglichkeiten:

Samstag, 29. Oktober 14:00-18:00 Uhr: Seifengrundkurs
Grundlagen des sicheren und erfolgreichen Seifensiedens, unterschiedliche Techniken, die TN nehmen anschließend ihre selbstgefertigte Seife mit heim.

Samstag, 5. November 14:00-18:00 Uhr: Milchseifenkurs
Wir bringen Milch und Milchprodukte auf unterschiedliche Weise in die Seife. Auch hier nehmen die TN ihre selbstgefertigte Seife mit heim.


Samstag, 19. November 14:00-18:00 Uhr: Badebomben & Co.:
Wir machen Badewellnessprodukte, die sich auch wunderbar als Weihnachtsgeschenke eignen. Und auch hier darf man natürlich die Früchte seiner Arbeit mit heimnehmen, um sie zu genießen.


Noch sind ein paar Plätze frei, Anmeldungen bitte HIER!


Und noch ein Hinweis in eigener Sache: Am 12. November verwandeln sich die Räume der FBS wieder in eine Second-Hand-Boutique für Baby-, Kinder- und Damenmode (mit Anprobemöglichkeit!).

Auch ich werde dabeisein mit gut erhaltenen Kleidungsstücken und mit meinen Bascettasternen - und ich werde die Gelegenheit nutzen, einen kleinen Seifensiederflohmarkt zu veranstalten. Wer also noch eine Holzblockform oder Düfte und Farben für sein Siederhobby benötigt, kann hier echte Schnäppchen machen.

Die Formen und Rohstoffe sind alle in Ordnung, innerhalb des MHD und teilweise sogar ungebraucht. Bei mir stehen demnächst Veränderungen ins Haus und das bedeutet, dass ich mich von diversen Sachen trennen muss, um Platz für Neues zu schaffen.

Ich würde mich freuen, wenn diese Veranstaltung gut besucht würde!

Bis bald,
Eure Postpanamamaxi

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Formentest III, Tipps und Tricks und neue Seifen

Blockformmarmorierung  
Diese Seife wurde mit Lavendel Mont Blanc beduftet und gefärbt mit Ultramarin und TiO. Zuerst wurde der dunkelblaue Seifenleim eingefüllt, dann habe ich mit Schwung den weißen Seifenleim aus rund 40cm Höhe hineingegossen.

Taiwan-Swirl von oben
Die gleiche Seifenrezeptur, nur diesmal in der Taiwan-Form von Salina (4 Trennstege eingesetzt, blau-weiß-blau-weiß-blau befüllt, mit Holzstäbchen marmoriert). Hat mal wieder sehr viel Spaß gemacht, und ich bin ganz neugierig, wie die fertige Seife aussieht.
Ich habe diese Seife nämlich noch nicht aufgeschnitten, sie ist mir noch zu weich.

Geht es Euch genauso, empfindet Ihr diesen Moment, wo Ihr den frisch entformten Seifenblock aufschneidet, auch voller köstlicher Spannung?
Und jede Seifenscheibe wird zu einer Offenbarung. Meine Freundin M. ist auch ganz verrückt danach, Seifenblöcke aufzuschneiden, und freut sich wie ein kleines Kind über die Aha-Momente.

Herbstfeuer in der überbreiten Blockform
 
Diese Seife duftet nach Mandarine Shock und Sanddorn, gefärbt mit DC Gelb, Blütenorange und TiO.

Und hier bin ich dann echt verzweifelt. Für ein paar Minuten. An meiner eigenen Unbedachtheit.
Denn die Form war dermaßen randvoll, dass ich die Platten nicht richtig anfassen konnte, um den Seifenblock zu lösen.

Der Boden ließ sich übrigens ganz problemlos als erstes entfernen, aber das lag daran, dass ich den mit einem aufgeschnittenen Gefrierbeutel ausgelegt hatte. Die Endstücke waren auch unproblematisch.
Als nächstes konnte ich mit viel Geduld die beiden Seitenteile entfernen, weil die noch einigermaßen griffig waren durch die überstehenden Kanten.

Aber dann hatte ich ein echtes Problem zu knacken, denn der mittlere Block klebte fest zwischen den beiden Trennstegen. Und weil diese genauso breit waren wie der Block und dieser noch weich war, hatte ich nun die Wahl zwischen Einfrieren oder Plan B.

Mein Gefrierfach ist aber noch von den Eiscremebeständen des Altweibersommers belegt, also musste Plan B ran: Ich habe früher getöpfert, und wenn man das fertige Gefäß von der Scheibe abheben wollte, nahm man einen Schneiddraht und schnitt damit das Gefäß möglichst nah an der Scheibe ab.

Draht wollte ich wegen der Metallproblematik bei Seifen und wegen der Formen nicht verwenden, also griff ich zu einem festen Faden aus Knopflochseide und schnitt damit an der einen Trennstegplatte entlang. Diese ließ sich nun ganz wunderbar abheben. Alles ging kinderleicht.
Mit meinem Schneidspachtel und einer Schablone habe ich dann gleichmäßige Scheiben vom Block abgeschnitten, mit dem Spachtel abgehoben und in den Korb zum Trocknen verfrachtet.

Merke:
* Niemals die Form überbefüllen. Das ist nicht nur schlecht für das Topping, sondern auch unnötig stressig beim Entformen, weil man nichts hat, wo man anfassen kann.

* Manchmal kann das (teilweise) Auslegen der Form mit einem Gefrierbeutel durchaus seinen Sinn machen, weil es das Entformen erleichtert.
Aber: Wenn Nuten im Boden einer Form eingefräst sind, die den Trennstegen Halt geben sollen, dann ist es nicht so klug, Folie darüber zu legen. Man muss also gründlich abwägen, was wichtiger ist.

* Einfrieren eines Seifenblocks kann hilfreich sein, wenn die Seife sich weigert, die Form zu verlassen.
Darum ist es wichtig, die Form beim Kauf nicht nur passend zu den üblichen Chargengrößen, sondern auch passend zum Gefrierfach zu wählen.

* Bevor einem der Geduldsfaden reißt, nimmt man lieber einen dünnen festen Faden (Angelsehne oder Drachenschnur, Knopflochseide tut es zur Not auch) und "schneidet" damit den Seifenblock von der festklebenden Platte der Form. Der Form schadet es nicht.

Und so sieht die komplette Charge aus:
Ich bin am Ende ganz glücklich und zufrieden, wie diese Charge geworden ist. Die Seife riecht gut, die Stücke sind schön gleichmäßig geworden und die Form hat sich bewährt.

Wenn ich die Form das nächste Mal benutze, werde ich statt des Bodens die Trennstege mit Gefrierbeutel beziehen. Dann passen die Trennstege in die Nuten am Boden und ich habe gleichmäßigere Blöcke. Auch das Festkleben der beiden Trennstege am mittleren Block sollte damit nicht mehr vorkommen.
Wie sich die neue Vorgehensweise auf das Entformen auswirken wird, werde ich beizeiten berichten.

"Resteverwertung" im 18er-Divi von Salina
Und weil ich von dem sonnengelben und dem weißen Seifenleim noch einen Rest hatte, habe ich diesen kurzerhand in den aufgebaut gelagerten Divi gefüllt und marmoriert.
Auch hier habe ich mir die Arbeit beim Entformen erleichtert, indem ich den Divi vorher schon mit einem aufgeschnittenen Gefrierbeutel ausgelegt habe.

Salina empfiehlt Frischhaltefolie, aber ich finde Gefrierbeutel etwas einfacher in der Handhabung (mit Frischhaltefolie komme ich auch in der normalen Küche nicht zurecht, das Zeug klebt überall, nur nicht dort, wo es soll).

Wichtig: Die bedruckte Seite des Gefrierbeutels sollte auf der von der Seife abgewandten Seite sein, sonst hab Ihr hinterher einen "beschrifteten" Seifenblock...der Druck färbt nämlich ab!
Es funktioniert beides gleich gut.

Noch ein Tipp, falls mal wieder alles schiefläuft und man weder Gefrierbeutel noch Frischhaltefolie zur Hand hat: Notfalls kann man den Divi auch mit Backpapier auslegen. Das klappt fast genauso gut, kann aber mal die eine oder andere Welle schlagen.

So, ich hoffe, es war für Euch unterhaltsam UND informativ zugleich.
Mir macht dieser Test richtig viel Spaß und die Gelegenheit, mitzutüfteln und in der Anwendung zu optimieren, nutze ich mit Begeisterung aus.

Wenn ich beim Testsieden irgendwelche Tricks und Kniffe zu den Formen herausfinde, dann bekommt ihr dieses Wissen natürlich beim Erwerb Eurer Formen mitgeliefert, damit Ihr von Anfang an Freude und Erfolg mit den neuen Formenmodellen habt.
 
Alles Liebe,
Postpanamamaxi

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Ratten und Mäuse und mein Vierjähriger

Eine Episode mit meinen Jungs:

Teil I:
Unsere Katze hat eine große Maus erlegt und auf die Auffahrt gelegt. Mein Vierjähriger findet sie und schreit ganz aufgeregt "Mamaaaa, das liegt eine riesige Ratte!"
Ich habe ihm dann erklärt, dass eine Ratte noch viel größer ist, und das tote Viech entsorgt.


Teil II:
Die Jungs essen so gern die Kinderwurst von Aldi. Auf der Schachtel ist eine niedliche kleine Maus abgebildet.
Ich parke vor dem Markt, mein Vierjähriger will lieber im Auto bleiben und Sendung-mit-der-Maus-Geschichten auf dem Smartphone gucken (der WDR-Podcast ist sehr empfehlenswert!). Als ich ihn frage, was ich ihm mitbringen soll, antwortet er:

"Mama, ich möchte bitte gern die Rattenwurst!"

Ich hänge mit Schnappatmung lachend und japsend an der Autotür und erkläre ihm, dass es sich bei dieser Ratte um eine Maus handelt.

Als ich nach dem Einkauf die Lebensmittel ins Auto räume, rufe ich ihm durch die Kofferraumklappe laut zu "Krümel, ich habe Dir Deine Rattensalami mitgebracht!" - "Lecker, Mama!" jubelt er.

Als nächstes sehe ich, wie die ältere Dame auf dem Gehweg neben uns einen sehr irritierten Gesichtsausdruck davonträgt...einen Penny für ihren Gedanken! Es hat noch so einige Zeit gedauert, bis ich mit dem Grinsen aufhören konnte.

Ob mein Vierjähriger das mit den Mäusen und den Ratten jetzt auseinanderzuhalten gelernt hat?


Die Antwort gab es dann in Teil III:
Der Junge ist nämlich gerade mitten im schönsten Märchenalter und weil wir uns gerade durch "Städtemärchen" hindurcharbeiten (Die BREMER Stadtmusikanten, Der Hase und der Igel in BUXTEHUDE), habe ich ihm kurzerhand eine etwas entschärfte Version des Rattenfängers von Hameln erzählt.

Meistens verlangt er dann in den folgenden Tagen, dass ich ihm die Geschichte noch ein paarmal erzähle.

"Mama, erzählst Du mir nochmal das Märchen vom MÄUSEfänger von Hameln?"
- "..."

Ich warte jetzt eigentlich auf die logische Fortführung dieses Themas. Vielleicht schon am nächsten Sonntagmorgen um 11:30 Uhr. Ob er dann die "Sendung mit der Ratte" gucken will? Oder ob er beim Einkaufen ein "Mickyrattencomicheft" haben möchte?

Viele Grüße,
Postpanamamaxi

Erntedankwichteln im NSF - eine Danksagung

Am letzten Sonntag war der Auspacktag vom Erntedankwichteln im NSF, das von Rapunzel und mir organisiert wurde.
Es ging darum, den Sommer einzufangen und festzuhalten - in Form von leckerem Eingemachtem, Selbstgewerkeltem und natürlich durch eine Seife zum Thema Sommer.

Und ich hatte insgeheim gehofft, dass man sich durchs Werkeln nochmal bewusst macht, wie gut wir es haben. Früher (für unsere Großmütter und Mütter) war Einmachen überlebensnotwendig oder einfach eine Sparmaßnahme zur Entlastung der Haushaltskasse, heutzutage ist es leckerer Luxus, kreatives Vergnügen und einfach ein wunderbares Geschenk an Mitmenschen, die solche Sachen noch zu schätzen wissen.

Start war am Weißen Sonntag, dem Sonntag nach Ostern - und Auspacktermin war sinnigerweise am Erntedankfest.

Es hat mich tief berührt, zu erleben, mit wieviel Hingabe und Begeisterung die Teilnehmerinnen diese selbstgestellte Aufgabe erfüllt haben.
Und offenbar war ich nicht die einzige, die in diesem Sommer einen ungeahnten Höhenflug in Sachen (Küchen)kreativität erlebt hat. Netterweise durften wir parallel zum Wichtelthread auch einen Rezeptethread aufmachen, wo sich dann höchst inspirierende Küchenplaudereien entwickelten - und wo sich zu meiner großen Freude auch Leute einbrachten, die nicht direkt zur Wichtelrunde gehörten. Dieser Kreativschub ist offenbar ansteckend.

Fazit: Diese Erntedankwichtelei muss auf jeden Fall wiederholt werden. Und wenn ich die Zeit dafür finde, werde ich auch wieder die Orga machen. Es hängt ein bisschen davon ab, wie meine anderen Aktivitäten im nächsten Jahr anlaufen werden. Wir werden sehen.

Na, und jetzt seid Ihr doch sicherlich neugierig, was in dem Päckchen war, was ich bekommen habe (was ich so reingepackt habe, könnt Ihr anhand der bisher geposteten Rezepte und Fotos erahnen):

Lecka Likörken und Bananenseife von mama-niki

Der Kirsch-Zimt-Likör hat dann auch den Sonntagabend nicht überstanden, mein Mann schwirrte schon mittags höchst unauffällig-hochinteressiert um diese Flaschen herum und schlug eine abendliche Spontanverkostung vor.
Ergebnis: Lecker! Und pur kommt eher die Zimtnote durch, während der Likör als Schorle mit Mineralwasser eher nach Kirsche schmeckt.

Und ist dieser Hintergrund, auf dem die Flaschen liegen, nicht wunderschön? So sieht ein wahrgewordener Traum aus. mama-niki weiß, dass ich bekennende Stricklegasthenikerin bin (1 1/2 Hüttenschuhe liegen seit der 7. Klasse unvollendet in meinem Elternhaus herum) und deswegen solche Kunstwerke umso höher achte.
Aber so ein Tuch ist so kostbar, dass ich es nie gewagt hätte, einer Strickkünstlerin einen Tausch gegen etwas Selbstgewerkeltes aus meiner Nähstube oder Küche anzubieten. Und dann bekomm ich sowas GESCHENKT! Und dann war noch so ein lieber Brief dabei, ich war wirklich etwas erschlagen von diesem tollen Erntedankwichtelpäckchen. Aus ganzem Herzen dankeschön dafür!

Handgesponnen, pflanzengefärbt, handgestrickt!
Dies ist übrigens mein neuer Herbstmantel aus der Werkstatt der Stiftung Mensch in Meldorf, aus handgewebter Beiderwand und in Kleinserie gefertigt. Noch so ein Traum, der unverhofft wahr geworden ist...und der perfekt zu diesem Tuch passt, weil mama-niki selbst mal Beiderwand gewebt hat.

Das war aber nicht das Einzige, was meine Postbotin mir letzte Woche ins Haus brachte. Ein Paket mit Münchner Absender wurde abgegeben, und es gluckerte leise. Nun war aber keine Münchner Teilnehmerin in meiner Runde, ich musste mich also gedulden bis zum Auspacktag, bevor ich rausfinden konnte, wer sich dahinter versteckt.

Als ich es Sonntag auf den Küchentisch stellte, um es zu öffnen, da musste ich an Rosenmaid denken. Aber die wohnt nicht in München. Trotzdem war sie ganz stark präsent in meinen Gedanken.

Und dann öffnete ich das Paket, sah die selbstgebastelte Karte und wusste, dass ich richtig vermutet hatte.
Köstliche Liköre, Gewürzöl und Chutneys/Relishes von Rosenmaid
Man beachte diese tollen Tags und Flaschen, und wie hübsch das alles verpackt ist. Da kann ich noch so einiges lernen, denke ich mir. Besonders auf das Kürbisrelish freue ich mich, denn ich mag Kürbis in allen Variationen. Das wird also als erstes getestet werden und somit die Essensplanung fürs kommende Wochenende entscheiden. Danke für das tolle Überraschungspaket, liebe Rosenmaid, und danke für die lieben Worte in der Karte. Das hat mich sehr berührt.

Pfotig-sonnige Glücksmomente
Heute kam noch ein Überraschungsbrief bei mir an, der verlockend gut duftete...enthalten war eine nette Sonnenblumenkarte von der lieben Seifenpfote und wunderschöne Badeherzchen, auf die meine beiden wasserrattigen Jungs gleich ein gieriges Auge geworfen haben (kriegen sie aber nicht, da ist die Mama mal egoistisch!).
Dankeschön, ich freue mich sehr darüber und ganz besonders auch über die Sonnenblume.

Leckere Hochzeitsgrüße
Post aus Österreich von der lieben Freyseife: Kulinarisch umgesetzte nachträgliche Hochzeitsgrüße, über die mein Mann und ich uns sehr gefreut haben. Besonders die Marillenmarmelade verlockt uns, denn wir Deutschen kriegen nur Aprikosenmarmelade hin, Marillen gibts nur im schönen Österreich. Ich kenne sie als Bestandteil der weltberühmten Sachertorte oder als süßes Herz der Buchteln (die ich leider auch nicht so hinkriege wie ich sie aus dem Urlaub kenne).

Und Bügelwasser mit tollem Duft. Im NSF gibt es einen aktuellen Thread dazu und ich verfolge ihn immer als stille Leserin, weil ich eher zur "ordentlich aufgehängt-ordentlich zusammengelegt-spart das Plätteisen"-Fraktion gehöre. Bügelfreie Hemden sind nur für mich erfunden worden, so kommt es mir vor. Aber manchmal muss Bügeln eben trotzdem sein, gerade wenn man wie ich viel näht. Und Freyseife hat es geschafft, dass ich mich tatsächlich auf die nächste Bügelrunde freuen kann.
Danke dafür, und auch für all die anderen tollen Sachen wie Knoblauchpesto, Kuchen im Glas oder Lavendelsirup.
Und die Idee mit der Badestange ist genial, denn jetzt weiß ich, was ich mit den von meiner Freundin Aromaharmonie geerbten Eiswürfelformen anfangen werde.

Und so wurde der Erntedanktag für mich ein ganz besonderer Tag zum Danke sagen.
Danke an all die wunderbaren Menschen, die ich in den letzten Jahren kennenlernen durfte und die mein Leben mit Weisheit, Freude und ihrer Hilfsbereitschaft erfüllen.
Nicht Eure tollen Pakete, sondern Ihr macht mich reich.

Alles Liebe,
Postpanamamaxi





Disclaimer

Ich erkläre hiermit, dass ich mich ausdrücklich von allen Inhalten der von mir verlinkten Seiten in meinem Blog distanziere und mir deren Inhalt nicht zu Eigen mache.
Alle Bilder und Texte dieses Blogs sind mein persönliches und geistiges Eigentum und dürfen nicht kopiert oder veröffentlicht werden.
Sie unterliegen dem Copyright und dürfen nicht ohne meine Erlaubnis in irgendeiner Form weiterverwendet werden.