Freitag, 29. April 2011

4 Taschen

Ich habe heute kinderfrei und das muss genutzt werden. Gestern abend habe ich ein paar Taschen zugeschnitten und heute habe ich sie zusammengenäht. Das hat Spaß gemacht und war eine willkommene Abwechslung zu meiner Blumenkinderkleidchennäherei!

Die Taschen sind zweilagig, die Riemen sind mit einem Knoten verbunden und am stabilen Innenfutter habe ich zwei kleine, aber tiefe Taschen angebracht: Für das Portemonnaie, Schlüssel und das Mobiltelefon.

Jetzt habe ich wieder ein paar nette Mitbringsel auf Vorrat liegen für alle diejenigen, die schon mit meiner Seife eingedeckt sind.

Viele Grüße
Postpanamamaxi

Die Frage aller Fragen: welchen Hut soll ich tragen?



Da liegt sie vor mir, die kleine Auswahl aus meiner Hutsammlung. Und angesichts der Vermählung von Prince William und seiner Kate muss ich natürlich sorgfältig auswählen, welchen ich heute tragen werde.

Mein Favorit ist der schwarze hinten rechts auf dem Bild, wobei ich mir vorstellen kann, dass er beim Autofahren im alten Golf etwas hinderlich sein könnte.
Auch im Supermarkt könnte ich damit etwas unglücklich auffallen, denn die Krempe ist an der rechten Seite so breit, dass sie über meine Schulter hinausragt. Ich könnte versehentlich das Chipsregal abräumen!

Ich habe heute also meinen Royal Day und betrachte das ganze Tamtam mit großer Skepsis.

Als damals Charles und Diana heirateten, klebte ich auch am Bildschirm und träumte davon, einmal so ein wunderschönes Kleid zu tragen wie sie. Und jetzt möchte ich keine Geschmacksdiskussion entfachen. Ich war damals 11 Jahre alt und war überzeugt, SO muss eine Prinzessin aussehen. Wie ein Baiser.

Jahre später trug ich dann mein erstes Brautkleid (natürlich nicht mit kilometerlanger Schleppe und mit Puffärmeln, die jedem Heißluftballon zur Ehre gereicht hätten)...ich weiß es noch genau, ich stand im Elternschlafzimmer vor dem Spiegel, fertig herausgeputzt und angekleidet, und auf allen Fernsehgeräten in meinem Elternhaus flimmerte die Übertragung der Beisetzung von Lady Diana. Diese armen Jungs, die mit ihrem Vater hinter dem Sarg ihrer Mutter gingen.
Kein gutes Omen, auch wenn ich nicht abergläubisch bin. Es ging dann auch gründlich schief. Aber es machte mich auch zu dem Menschen, der ich heute bin.

Dieses Mal habe ich klüger gewählt. Oder bin ich klüger gewählt worden und habe es gar nicht selbst entschieden, sondern eine gute Hand hat uns zusammengeführt?

Seit gestern sind wir übrigens offiziell verlobt, denn wir haben endlich das Aufgebot für unsere eigene Vermählung im Juli bestellt. So einen schicken Ring wie Kate/Diana habe ich nicht, aber dafür kann ich ihn beim Nähen, Seifeln und meinen sonstigen Aktivitäten weitertragen.
  
Wir sind jetzt in die heiße Phase der Hochzeitsplanung eingetreten und angesichts des riesigen teuren Tamtams, der einem in Filmen wie "Wedding Planner" oder "Vier Hochzeiten und ein Todesfall", aber auch in den allgegenwärtigen Hochzeitszeitschriften als unbedingt notwendig eingeredet werden soll, kann ich nur den Kopf schütteln. Wer braucht bitteschön ein Brautkleid für weit über 1000 Euro? 
Und braucht man wirklich ein blumengeschmücktes schickes Auto für einen Weg, den man auch zu Fuß zurücklegen könnte? Ich werde den uralten verbeulten Passat am Vortag waschen und dann ein Schleifchen an die Antenne binden, das reicht völlig aus.

Die einzige Extravaganz werden unsere Blumenkinder sein, denen ich einheitlich hübsche selbstgenähte Kleider und Westen spendiert habe. Und meine persönliche bildhübsche Brautjungfer Nou, um mir den tonnenschweren Knopfbrautstrauß abzunehmen. Weil jedes kleine und auch große Mädchen einmal im Leben Prinzessin sein sollte.

Und ich finde, das reicht auch an Schnickschnack.

So, nun will ich das Kleid angucken, das Kate trägt. Nachtrag: Das sieht sehr schön aus und mit meiner Idee, Spitze für mein Kleid zu verwenden, war ich offenbar nicht allein.

Viel Spaß bei der Prinzenhochzeit!
Postpanamamaxi

PS: Aber DAS will ich auch haben: eine Marschkapelle, die um die Kirche marschiert und dazu den Marsch der imperialen Sturmtruppen aus Star Wars spielt! Ich dachte zuerst, ich hätte mich verhört, aber mein Vierjähriger hat sie auch erkannt und rief begeistert "Mama, Darth Vader kommt! Cool!"

Ob unsere Organistin das auch hinkriegt? Vielleicht zum Einzug der Braut in die Kirche, damit der Gatte gleich weiß, was Sache ist?

Samstag, 23. April 2011

kritische Ostergedanken, trotzdem fröhlich

Tage wie heute machen mich nachdenklich. Mitten im Trubel fällt ein Satz und ich trage ihn dann mit mir herum, nehme ihn immer wieder gedanklich in meine Hände und bewege und knete ihn, bis ich daraus etwas geformt habe, das zu mir selbst passt.

Ich war heute im Ostersamstäglichen Einkaufsgetümmel, die letzten Besorgungen für den morgigen Osterbrunch zu erledigen.
Als die Jungs und ich uns eine Bratwurst an der Bude genehmigten, flog ein ADAC-Rettungshubschrauber über unsere Köpfe hinweg Richtung Krankenhaus.
Unser Krankenhaus ist seit Jahren eine Baustelle. Als ich meinen Großen bekam, wurden gerade eine neue Eingangshalle als Verbindung zu diversen Flügeln sowie ein kompletter neuer Gebäudeflügel gebaut und überall werkelten Handwerker und schweres Baugerät.
Als mein Kleiner geboren wurde, konnten wir schon die neugestaltete Eingangshalle nutzen und in der Cafeteria Cappuccino trinken und dabei zuschauen, wie sie den Eingangsbereich pflasterten und umgestalteten und über dem Schockraum und den zukünftigen OPs eine Hubschrauberlandeplattform errichteten.

Momentan wird das gesamte Haus D entkernt und teilweise abgerissen, und "unseren Kreißsaal und unsere Entbindungsstation" gibt es nicht mehr in der Form. Als Interimslösung ist alles in einem anderen Flügel untergebracht worden, während wieder einmal mit schwerem Gerät geackert wird.

Im letzten Jahr ist dann endlich der alte Hubschrauberlandeplatz am Ende des Geländes aufgegeben worden, weil von nun an die Hubschrauber direkt auf dem Dach des Krankenhauses landen können und die Patienten direkt mit dem Fahrstuhl eine Etage tiefer schnellstmöglich behandelt werden können.
Früher mussten die Patienten, die vom Rettungshubschrauber angeliefert wurden, draußen hinter dem Parkplatz auch noch in einen Rettungswagen umgeladen werden, der sie wiederum einmal über das Gelände in die Notaufnahme brachte. Das hat wertvolle Zeit gekostet und war häufig ein Entscheidungskriterium, Patienten aus unserem Kreis lieber in benachbarte Krankenhäuser zu bringen.

Unser Krankenhaus ist der drittgrößte Klinikbetrieb in Schleswig-Holstein. Und es ist ein beruhigendes Gefühl, zu wissen, dass man für viele Dinge nicht mehr unbedingt nach Kiel in die Uniklinik gehen muss und sie nun auch heimatnah, kompetent und ohne Umwege behandeln lassen kann.

Heute an der Wurstbude kam dann eine Beschwerde, dass das wieder so ein Krachmacher sei und dieses Krankenhaus mit seinen nun häufiger gewordenen Helikopteranflügen und auch Anflugübungen eine echte Belästigung geworden sei.

Sicherlich, so ein Rettungshubschrauber macht reichlich Lärm und wenn man gerade gemütlich auf der Terrasse am Kaffeetrinken ist, unterbricht das für ein paar Sekunden die häusliche Idylle und übertönt sogar die nachbarlichen Rasenmäher, Laubsauger und Gartenhäcksler, Holzspalter und Kreischsägen.

Aber muss ich nicht damit rechnen, wenn ich ein Haus in der Nähe des Krankenhauses beziehe? Darf ich als Anwohner auf Erhaltung eines technischen Status Quo aus den 70ern beharren, damit mein Recht auf Ruhe gewahrt bleibt?
Und ist dieses Ruhebedürfnis schützenswerter als die Tatsache, dass durch den neuen Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach der Klinik tagtäglich mehreren Patienten minutenlanges Leid erspart wird und eine schnellere Erstversorgung gewährt wird?

Ich habe nur ganz trocken geantwortet: Wer am Teich baut, darf sich auch nicht über Mücken beschweren, und wer beim Krankenhaus siedelt zieht, der muss halt etwas größere Flugobjekte in Kauf nehmen. Dafür wird man jetzt noch besser versorgt und das KH ist schließlich auch ein großer Arbeitgeber (lustigerweise heißt die Wohngegend, wo sich die meisten Anwohner beschweren, seit Jahrzehnten schon Ärzteghetto: große schicke Häuser und erstaunlich viele Ärzte und auch sonstiges KH-Personal, das dort wohnt, also direkte Nutznießer des Krankenhauses auch als Arbeitnehmer).

"Meinetwegen soll mal so ein Hubschrauber denen aufs Dach stürzen, das geschieht denen nur Recht."

Mir wurde eiskalt. Ich habe dann nur gesagt, in ebendiesem KH arbeiten Freunde von mir, die sich auch an Feiertagen, Wochenenden und nachts im Schichtdienst für ihre Patienten einsetzen.
Auch für undankbare egozentrische Typen, die man am liebsten links liegenlassen würde.

Und wenn er mal mit Herzinfarkt oder Schlaganfall ins KH muss, dann sollte der Rettungshubschrauber vielleicht tatsächlich draußen am Ende des Geländes landen und damit 10 Minuten von der "golden hour" vergeuden, damit seinesgleichen beim Kaffeetrinken nicht gestört wird.

Ist er wirklich so weltfremd, ein Egozentriker oder einfach nur charakterlich stark verbesserungsbedürftig?

Ich bin auf jeden Fall froh, dass es Menschen in unserer Gesellschaft gibt, die sich in Berufen wie Arzt/Ärztin, Schwester/Pfleger, Hebamme, MTA, Altenpflege, als Rettungsassistenten und sonstigen Heilhilfsberufen für mehr Lebensqualität, Gesundheit und Gesundung einsetzen.

Ihr seid das Salz der Erde! Und wenn Ihr lärmen müsst, um jemanden zu retten, dann lärmt, denn es ist guter Lärm.

Ich bin froh, dass es Euch gibt, und wenn einer gegen Euch wettert, dann stehe ich an Eurer Seite.

Noch so ein Aufreger: Wusstet Ihr, dass man den Hebammen die Kosten für die Berufshaftpflicht dermaßen erhöht hat, dass viele sich nun nicht mehr leisten können, als Beleghebamme zu arbeiten? Man kann diese erhöhten Versicherungskosten nur damit kompensieren, dass man entsprechend viele Patientinnen annimmt. Und je mehr Patientinnen eine Hebamme hat, desto größer das Risiko, dass sie plötzlich zwei Frauen gleichzeitig entbinden muss, übermüdet ist oder stressbedingte Fehler macht.

Das Ganze läuft darauf hinaus, dass es bald nur noch die festangestellten Hebammen in den Krankenhäusern geben wird, weil die wenigen noch als Beleghebammen arbeitenden Frauen dermaßen ausgebucht sind, dass sie ausbrennen.
Und auch in den Krankenhäusern wird die Personaldecke immer dünner.

Wenn wir also unsere Hebammen nicht schützen, werden alle werdenden Mütter mit ihren Kindern die Rechnung dafür zahlen müssen...

Mehr Infos darüber gibt es auch hier.

Irgendwie sind beide Themen heute symptomatisch für eine Haltung in unserer Gesellschaft, die mir immer mehr Sorgen bereitet. Immer weniger Leute sind bereit, die Verantwortung für etwas zu übernehmen, gleichzeitig werden die Forderungen, dass "irgendwer" sich gefälligst drum zu kümmern hat, immer lauter!

Die Gesellschaft lebt immer mehr nach dem Motto, "essen will ich, aber nicht abwaschen". Jeder will feiern, aber keiner bezahlen.

Und dann kommt die Ostergeschichte ins Spiel.
Jesus ist für uns gestorben, für unsere Sünden, und hat uns damit freigekauft. Er hat die Zeche übernommen, die die Menschen durch ihre großen und kleinen Fehler auf ihre Rechnung gehäuft haben.

Die Auferstehung gibt uns Hoffnung, aber wir müssen uns trotzdem vor Augen halten, dass Gottes Opfer für uns kein Freifahrtschein ist. 

Ostern ist vielmehr eine Einladung an uns, dass wir uns mehr Mühe geben sollen und uns mehr Gedanken darüber machen, was wir tun und sagen.
Es wird uns nicht mit der Hölle gedroht und nicht jeder Fehler wird gnadenlos bestraft werden. Aber letztendlich wird alles, was wir tun oder nicht tun, auf uns zurückfallen.

Ostern bedeutet: Wir haben eine Chance bekommen.
Und das ist schön.

Ich wünsche Euch allen frohe Ostern
reichlich Sonnenschein, laue Luft,
wunderschöne Wichtelpäckchen für alle Wichtelteilnehmerinnen aus dem NSF

Postpanamamaxi

Donnerstag, 21. April 2011

Die Kamera und ich: Weißabgleich

Der Weißabgleich und ich...bei der Kamera war beim Fotografieren der Blüten der "automatische Weißabgleich" eingestellt, aber sie bietet noch viel mehr Möglichkeiten der individuellen Einstellung.
Der hohe Anteil an Blautönen kam übrigens zustande, weil die Aufnahmen gegen 19.00 Uhr aufgenommen wurden und die Tulpe zu dem Moment schon im Schatten stand. Einen Blitz habe ich nicht verwendet.



Ich erinnere mich an alte analoge Zeiten und meine heißgeliebte EOS 500N, damals galt die Regel, dass Kodak-Filme eher rotstichig waren und Agfa eher den grünblauen Bereich wiedergab. Ausgleichen konnte man das, falls gewünscht, mit entsprechenden Filtern, wobei ich mir lieber die Filme passend zum Fotothema auswählte und damit ganz gut fuhr. So ein 36er Film war ja schneller durchfotografiert als man das nötige Geld dafür verdienen konnte.

Meine alte EOS...1995 war sie eine der besten Einsteigermodelle überhaupt mit einer idiotensicheren Automatik, aber auch reichlich Einstellmöglichkeiten zum Experimentieren.
Ich habe sie geliebt und ich verdanke ihr sehr schöne Erinnerungsfotos gerade auch von meinen Großeltern. Und auf wievielen Hochzeiten war ich mitsamt Kamera eingeladen, mit der dringenden Bitte, doch die Fotografie zu übernehmen. Das waren immer sehr willkommene Geschenke und statt Blumen überreichte ich dann schon mal ein Dutzend vollfotografierter Filmspulen.

Mit Einzug der ersten wirklich leistungsfähigen Digitalkompakten und meinen Kindern war die Große dann abgeschrieben. Zwischendurch gab es 2001 ein Intermezzo mit einer 3.3 Megapixel Konica, aber das führte mich nur zu dem Schluss, dass die digitale Kompaktkameratechnik noch nicht das Richtige für meine Bedürfnisse war. Ich blieb bekennende Analogfotografin.

2007 kam dann die Fuji ins Haus und es war sofort Liebe zwischen uns. Wenn man mit Kinderwagen, Wickeltasche, Freßbeutel, Ersatzklamotten und einer Hundertschaft essentieller Kuscheltiere und dem dazugehörigen Kind unterwegs ist, tut man sich die schwere Kameratasche mit dem ganzen Fotogeschleuder nicht mehr an.

Und so muss ich nach einigen Jahren Fotografie, wo ich mich nur aufs Motiv und kaum auf die Technik konzentrieren musste, nun wieder neu anlernen.

Aber es macht Spaß, mich wieder tiefer in die Fotografie einzufuchsen. Ich denke schon, dass ich einen ganz guten Blick für Motive, Bildkomposition und Farben habe und diesen nur mal richtig schulen muss.

Und dieses kleine Kameraschätzchen ist eine echte Wundertüte, wenn man bedenkt, wieviel Leistung die da reingequetscht haben.

Übrigens hat mein leidender Ingschenjör es tatsächlich fertiggebracht, die alte Fuji wieder hinzukriegen. Er ist jemand, der nicht so leicht aufgeben kann.

Und nun kommt der Kracher: Er hat eine Kamera in der Größe einer Zigarettenschachtel gereinigt. Aber nicht mit dem Druckluftspray, das ich auch für Computer oder meine Nähmaschinen benutze.
Nein, das ist zu langweilig. Da muss Heavy Metal ran, schließlich ist er ein Kerl und keine Sissy.
Und was nimmt Kerl? Den Kompressor aus der Garage. Das Gerät ist ungefähr so groß wie ein Bernhardiner, wiegt gefühlt eine Tonne und hat Betriebsgeräusche beim Laden wie ein Schiffsdiesel.


Das ist ungefähr so, als würde ein Uhrmacher eine Uhr mit dem 18er Schraubenschlüssel reparieren.

Was niemand gedacht hätte: Er hat sie damit hingekriegt.
Aber er hat ja auch meine Overlockmaschine wieder hingekriegt, ohne Reparaturanleitung. Und unsere Autos kriegt er auch immer wieder hin.
Ich bin dermaßen stolz auf ihn!

Fotografie ist übrigens eine gemeinsame Leidenschaft von uns. Wir sehen dieselben Motive, aber unsere Herangehensweise ist häufig unterschiedlich. Trotzdem gefallen uns die Blickwinkel des anderen genausogut wie die eigenen Aufnahmen.


Alles Liebe
und einen schönen Gründonnerstag wünscht
Postpanamamaxi

Mittwoch, 20. April 2011

Rote Tulpe - Versuch einer Annäherung

von der Seite aufgenommen - Schärfenebene auf der Blüte, mittige Bildkomposition - nett, aber langweilig
Im Garten, halb verschüttet vom umgestürzten Feuerholzstapel, reckt sich eine einsame Tulpe in die Höhe. Auf den ersten Blick unscheinbar, wird der aufmerksame Betrachter mit einer fragilen Schönheit belohnt. Sollte ich ihre Farbe beschreiben, so wäre es blaustichiges Rot mit einem Hauch Violett. Und träfe es doch nicht wirklich.

Eine Seife in dieser Farbe, beduftet mit meinem Liebling "Sweet Tulip" von SP, das wäre es!

schräg von oben fotografiert, Schärfenebene liegt auf den Kelchblättern, Spannung in der Bildkomposition - schon besser!
mein Lieblingsfoto: direkt von oben aufgenommen, geringe Tiefenschärfe, Freihand ohne Blitz


Ich muss festhalten: Auch wenn ich im Moment immer noch das Gefühl habe, meine neue Kamera zu 90% nicht zu verstehen, lassen sich mit den restlichen 10% schon mal recht gute Fotos machen.
Bearbeitet wurden sie nur mit den einfachen Picasa-Tools, kein Photoshop oder sonstige hochwertige Programme haben nachgeholfen.

Angesichts der tollen Möglichkeiten, die die Kamera bietet, habe ich mir vorgenommen, dieses Jahr ganz gezielt Bildmaterial für die Erstellung meiner Seifenetiketten zu sammeln.

Alles Liebe
Postpanamamaxi

Dienstag, 19. April 2011

Kindertraum

Blumenkinderkleid aus Stickereitaft von Hilco, Größe 86/92
Am 29.4. heiraten Kate und Prince William. Sicherlich wird ihre Hochzeit weitaus prunkvoller als das Fest, was wir im Sommer feiern wollen.
Aber eines ist sicher: Ihre Blumenkinder werden nicht halb so hübsch aussehen wie meine!

Ich war fleißig und habe seit Samstag bereits 3 Kleider wie das obenstehende fertiggestellt. Das 4. ist fast fertig. Mittlerweile geht es mir immer leichter von der Hand. Sollte ich den Flow erwischt haben und auf dieser Kreativitätswelle weiterreiten?

Auch sonst war ich nicht gerade langweilig. In meiner Küche türmen sich Papierberge, ich habe seit gestern 36 Geschenktüten gefaltet. Auch das flutscht im Moment, dass es eine Freude ist.

Und natürlich habe ich mittlerweile sämtliche Kugelschreiber im Haushalt sichergestellt und unter Verschluss genommen. Sicher ist sicher.

Und dann möchte ich noch ein Geburtstagskind grüßen.
Hey dicke Maus, Deine Schwester ist sooo cool und macht lustigen Unfug, so wie Du es ihr wahrscheinlich in ihr Aufgabenbuch fürs Leben geschrieben hast.
Ich denke oft an Dich, wenn ich mit ihr knuddle. "Aya" ist ein Name, der auch erstaunlich oft bei uns im Haus fällt. Wir sprechen viel von Dir und können dabei sogar lächeln.
Ich hoffe, Dein Luftballon ist heute heil bei Dir angekommen.
Du wärst heute 6 Jahre alt geworden und ich hätte nichts lieber getan, als auch für Dich ein Blumenkinderkleidchen zu nähen.
Liebe Aya, Du hast Spuren in unserem Leben hinterlassen. Spuren der Liebe.
Ich wünsche Dir alles Gute. Und danke Dir für all das Gute, das Du Deiner Familie und Deinen Freunden gegeben hast.

Liebe Grüße
Postpanamamaxi

Sonntag, 17. April 2011

Türenschlagen und Narrenhände

Wir waren heute bei herrlichstem Wetter zum ersten großen Flohmarkt dieser Saison. Den Kleinen hatten wir in der Sportkarre, der Große wuselte neben uns her und maulte nach 15 Minuten, dass er müde, gelangweilt und hungrig war. Fieserweise hatten wir Eltern unseren Weg so geplant, dass die Fressbudenmeile erst nach zwei Dritteln der Strecke drankam. Das dort erworbene Eis hat dann bis kurz vor Ende des Ausflugs gereicht, um das Quengeln zu unterdrücken.

Wirklich schönen Trödel findet man auf unserem regionalen Flohmärkten kaum noch. Und wenn mal jemand schönes Porzellan oder geschliffene Gläser, bestickte alte Tischwäsche oder alten Schmuck anbietet, dann auch zu Preisen, die man auch im Antiquitätenladen bezahlen muss.

Selbst bei gebrauchtem Lego sind die Preise dermaßen hoch, dass es sich kaum lohnt, auf dem Flohmarkt zu kaufen.
Was es in Unmengen gab, waren Stände mit Neuware: billigen Klamotten, Elektroschrottnikartikel mit zweifelhafter Funktionsfähigkeit, Restpostenhändler, Fahnen, billiger Modeschmuck, Billigdessous in augenkrebserregenden Farbtönen und schrottige Armbanduhren. Außerdem die üblichen Fressbuden mit Wurst, Nackensteak vom Schwenkgrill, Süßigkeiten, Eiscreme und Backwaren.

Und ansonsten gab es sehr viel von dem, was ich als Konglomerat aus Altkleidern und Gerümpel bezeichnen möchte. Es tut mir Leid, aber der Anblick von blinden Gläsern oder verstaubten, dunkel angelaufenen Messingsachen veranlasst mich schon, gar nicht erst näher an den Stand heranzutreten. Auch ein Stand, der aussieht, als hätte man den Inhalt eines Altkleidercontainers darüber ausgeschüttet, schreckt mich ab.

Ich frage mich, warum es so erschreckend wenige Stände von Privatleuten gibt, die ihre ausgemusterten Haushaltsgegenstände und Kleidungsstücke ordentlich, sauber und gepflegt auf übersichtlichen Ständen und mit einem freundlichen Lächeln anbieten. Funkelnde Gläser und blankes Messing hat eine weitreichende Signalwirkung und zieht, genauso wie ordentlich gemangelte Tischwäsche oder übersichtlich gestapelte Kleidung, interessiertes Publikum an.
Sicherlich, es macht mehr Arbeit im Vorfeld, aber dafür hat man auch zahlungswilligere Kundschaft und viel mehr Spaß auf dem Flohmarkt.

Ich finde es einfach nur schade, dass der Sperrmüll-Altkleideranteil immer größer wird, während der Trödel auf dem Rückzug ist.
Trotzdem war ich heute noch erfolgreich auf der Jagd, ich habe an sehr gepflegten Ständen eine gut erhaltene Hose für den Vierjährigen und zwei Schlafanzüge und nagelneue Gummistiefel für den Kleinen ergattert und für mich selbst war noch ein schönes dickes Buch von Sandra Paretti dabei. Ich bin neugierig, wie es ist.

Hochgestimmt vom tollen frühlingshaften Flohmarktbummel schoben wir dann Richtung Parkplatz. Und während ich die Sportkarre zusammenfaltete (mein GöGa kriegt das einfach nicht hin), hatte unser Vierjähriger es eilig und riss die Tür mit Schwung auf - und knallte gegen die Tür des benachbarten Tourans. Der Kratzer ist minimal, es ist auch keine Delle zu erkennen. Mit etwas Glück kann man es wegpolieren, im schlimmsten Fall muss man diese Stelle neu lackieren. Trotzdem wird das eine teure Angelegenheit werden, denn für die Bereinigung solcher Schäden kann man hohe Kosten ansetzen. Vorsichtshalber haben wir mit der Kamera ein paar Fotos von dem Schaden aufgenommen, damit wir beweisen können, dass die Beule an der Heckklappe und die Steinschlagschäden auf der Fronthaube NICHT von uns stammen. Sicher ist sicher.

Wir hinterließen also unsere Adresse und Telefonnummer, notierten das Kennzeichen und fuhren erstmal ins Krankenhaus, um unsere neugeborene Nichte zu besuchen. Hinterher hätten wir die Polizei kontaktiert, hätte sich der Geschädigte bis dahin nicht bei uns telefonisch gemeldet. Aber auf dem Parkplatz des KH klingelte dann auch schon mein Mobiltelefon. Es folgt das Übliche: Kostenvoranschlag von der Werkstatt, anschließend Ausgleich des Schadens nach BAT (Bar Auf Tatze) bzw. der Reparaturrechnung.

Insgesamt ein teurer Nachmittag, wenn man es so sieht...aber unsere neue Nichte ist süß und soweit körperlich gesund, und das ist dann auch wieder ein Lichtblick. Alles gut. Es ist wichtiger, dass die Dinge im Leben gut laufen, für die es KEINE Versicherung abzuschließen gibt.

Und ansonsten war ich recht fleißig und erfolgreich. Ich habe bereits zwei Kleider für die Blumenstreukinder fertiggestellt.
Der Schnitt ist selbstentworfen und ich überlege ernsthaft, ob ich nicht ein Tutorial erstelle, wie man so ein Kleid möglichst unkompliziert selbst nähen kann. Aber auch da war es schwierig, den Einstieg zu finden, denn das Seidenfutter, was ich für die Kleider vorgesehen hatte, hat eine Köperbindung und ist ausgesprochen glitschig. Es verzieht sich extrem leicht und läuft mir ständig unter der Maschine weg. Aber als ich dann am nächsten Tag im Stoffladen in der Nachbarstadt einen passenden Alternativstoff gekauft habe, lief das Nähen wieder wie am Schnürchen.

Mein Problem: Ich muss nun auch für mein Brautkleid umdisponieren. Damit ich es füttern kann, brauche ich eine naturweiße oder auch weiße Seide, die nicht glitschig ist. Stoffbedarf 3m bei 1,50m Breite oder 5m bei 90cm. Entweder ein Seidentaft oder aber einfach die Dupionseide von IKEA (Brattby). Denn die habe ich auch für den Oberstoff geplant. Mein Vorrat reicht aber nicht aus, um auch die Innenseite damit zu füttern.

Falls also noch jemand die weiße Dupionseide Brattby von IKEA haben sollte und sie verkaufen möchte, bitte dringend bei mir melden! Ihr tut ein gutes Werk.

Alles Liebe
Postpanamamaxi

PS:
Kaltes Entsetzen.
Gerade will ich mich bettfertig machen und die Lampe neben meinem Sofa ausschalten, da habe ich es gesehen: Unser Junior hat die Wand im Wohnzimmer bemalt. Auf 4 Metern Länge verteilt und einmal um die Ecke herum.
Mit einem Kugelschreiber, den er irgendwo gefunden hat. Was bedeutet, dass entweder sein vierjähriger Bruder den Stift rumliegen ließ oder aber meine Wenigkeit.

Und was auch bedeutet, dass ich eigentlich die gesamte Wand plus die eine Bahn der zweiten neu tapezieren muss. Bei uns ist Tapezieren nämlich mein Job.
Und das ist keine Vliestapete, die wir hier haben. Zum Glück haben wir aber noch genügend Restrollen oben auf dem Dachboden liegen. Und da mein Junior auch schon eine Ecke der Tapete abgepult und zerfetzt hat, gehe ich mal davon aus, dass sie trocken abziehbar ist.

Die Frage: Die Tapete klebt seit Dezember 2007.
Jetzt alles neu tapezieren, weil ich diese Tapete ohnehin als Fehlkauf für einen Haushalt mit Kindern betrachten gelernt habe? Tapeten abreißen und gleich die Wand neu streichen (lässt sich ja besser ausbessern), am besten mit dieser erbspürreegrünen waschfesten Garagenfußbodenfarbe, die an den Flurwänden meiner alten Schule klebte?
Oder doch nochmal ausbessern, den Kleinen verwarnen, die Kulis wegschließen und sich still ärgern?

Ich könnte gerade echt ein bisschen sauer werden.Was für ein teurer Tag, verbeultes Fremdfahrzeug, versaute Tapete, was passiert als Nächstes? Dass die Katze Freitag und Sonntagnachmittag wieder mal die Waschküche verpieselt hat, das zähle ich schon gar nicht mehr mit.

Dienstag, 12. April 2011

Das Chaostrio reloaded: Böcke und Zicken

Es ist kaum zu glauben, aber gestern abend hatte ich tatsächlich noch die Nerven, 16 kleine Blockbodenbeutel aus Geschenkpapier zu falten. Irgendwie brauchte ich die ständig wiederholten Arbeitsschritte, um wieder runterzukommen und mich zu entspannen.

Dafür ging es heute gleich wieder los:
Morgens Baderunde für die Jungs. "Mama, ich bin übergeläuft!" begrüßte mich mein Vierjähriger mit nassem Pyjama und feuchtem Schlafsack. Und auch mein Einjähriger war durchnässt und hatte die Windel auf den Hacken hängen...also ab in die Wanne.

Es ist sagenhaft, welche Verwüstungen zwei kleine Jungs in der Wanne anrichten können. Wobei die Verwüstungen UM die Wanne HERUM viel schlimmer waren. Nach wenigen Minuten stand das Wasser auf dem Badezimmerfußboden 1cm hoch und ich musste erstmal alles aufwischen.

Nach dem Bad musste ich mich beeilen, meinen kleinen Einjährigen wieder einzufangen. Sobald er nämlich aus der Wanne herausgehoben wird, rennt er juchzend klatschnass und splitternackt durchs Dachgeschoss. Flitzeralarm!

Heute nachmittag war unsere Freundin Lilalo wieder bei uns zu Besuch. Sie ist zwar nur einen Monat älter als mein Kleiner, aber motorisch und sprachlich um einiges voraus. Und über mangelnde Willenskraft kann man sich bei ihr auch nicht beschweren, wobei das Fräulein gern mal auf die Tränendrüse drückt und bei mir jedesmal kläglich damit scheitert.
"Heulen ist kein Argument!" ist einer meiner Sprüche, den auch meine Jungs zu hören bekommen.

Ich möchte meinen Kindern gern zweierlei mitgeben: Die Einstellung, dass man Dinge lieber durch Ehrgeiz und Ideenreichtum erreicht anstatt sie sich durch den Einsatz von Wasserkraft und Geheul zu verschaffen. Und die innere Haltung, sich auch durch das Gejammer und Genörgel von anderen nicht manipulieren zu lassen.

Denn wenn ich mich so umsehe, dann stelle ich fest, dass es erschreckend viele Leute gibt, die ihre Ziele und Wünsche erfüllen, indem sie sie sich erjammern und andere dazu bringen, die Arbeit für sie zu tun.
Ich finde solche Leute nicht sonderlich angenehm, weil sie schlechte Laune und ein schlechtes Gewissen machen, um selbst glücklich zu werden.

Also wehre ich den Anfängen und reagiere auf der Quengelfrequenz mit sehr selektiver Wahrnehmung: Ich stelle mich taub.

Heute war wieder so ein Tag zum Taubwerden...weil die Kinder hier im Haus und Garten regelmäßig Le Mans auf ihren vierrädrigen Laufrädern veranstalten, hatte ich gedacht, ich treib die Meute in sturmtaugliche Klamotten und mache mit ihnen einen Ausflug zum Spielplatz. Mein Großer wollte so gern wieder zum Kletterturm.

Also zogen wir los, ich mit Proviantbeutel über der Schulter, die beiden Kleinen auf ihren Puky Wutschs und der Große auf seinem hölzernen Laufrad. 250m bis zum Ende der Straße, dann nochmal 300m und wir wären da gewesen.
Stattdessen streikte Lilalo schon nach 100 Metern. Wie jetzt? Fräulein Tonangebend wirkte plötzlich ungewohnt langsam und bewegungsunlustig, während Sohn1 schon am Ende der Straße angekommen war und Sohn2 sich wacker 50m vor uns weiterkämpfte.
Wobei zu sagen ist, dass Sohn2 einen Monat jünger als Lilalo und eher ein gemütlicher Entwickler ist, was Laufen und Sprechen angeht. Da war Lilalo, typisch Mädchen, um einiges schneller und weiter.

Mein Spätentwickler war also 50m voraus und munter am Fahren, während das Mädel recht unmotiviert herumstreikte.
Da das Anziehen der Kinder schon soviel Zeit beansprucht hatte, sollte der Ausflug nicht nach 50 Metern beendet sein. Schließlich hatte mir meine Freundin erzählt, dass sie so viel mit ihrer Tochter spazierengeht. Ich schob also Fräulein Unlustig an, damit wir den Anschluss an Sohn1 und 2 nicht verloren.
Dann habe ich umdisponiert und angesichts des feuchten kräftigen Weststurmes beschlossen, den Spielplatz sausen zu lassen und umzukehren. Eine halbe Stunde draußen hätte bei diesem Wetter auch gereicht.

Diesen Entschluss fand mein ach so agiles Kind 2 nicht gut und dieses fing daraufhin an, lautstark zu motzen.
Zuerst kamen wir noch stückweise voran, indem ich ihn immer wieder dazu bewegen konnte, ein paar Meter zu fahren. Stop, motz and go! Es hatte mehr von Spazierenstehen als Spazierengehen an sich.

Am Ende lief es darauf hinaus, dass ich eigentlich 2 Laufräder plus dazugehöriger motzender Kinder die gesamte Strecke heimwärts hätte tragen müssen. Was ich dann verweigert habe, weil es nicht gegangen wäre.

Bei der Schwangerschaft erwirbt das Muttertier ja so diverse Extras wie Schwangerschaftsstreifen, verbesserten Geruchssinn, größere Füße, einen schlappigen Beckenboden und gelegentlich sogar den 7. Sinn dafür, zu spüren, wann der Nachwuchs Blödsinn im Nebenzimmer macht (Stille ist immer verdächtig!).

Was man nicht erwirbt und eigentlich viel dringender bräuchte, wäre ein zusätzliches Paar Arme, um alles handhaben zu können.
Doch das fehlt mir auch nach der 2. Entbindung, während ich ansonsten das volle Programm erhalten habe.

Und so trug ich nur die Laufräder und schleppte wie an einer unsichtbaren Schnur gezogen ein unlustig motzendes Duo hinter mir her, immer im Respektsabstand von 10 bis 15 Metern und mit Sichtkontakt.

Lilalo hat eher leise und ausdauernd gemeckert und gezickt, während mein Jüngster lautstark geblökt und gemotzt hat. Jungs und Mädchen sind in dem Alter ziemlich gleich und ich finde es albern, wenn ich Müttern zuhöre, die behaupten, das eine oder andere Geschlecht sei komplizierter oder unkomplizierter.
Mein Fazit: Ob junge Böcke oder junge Ziegen: Gemeckert und geblökt wird auf ähnlicher Tonlage und mit ähnlicher Lautstärke. Die tun sich nichts.

Ich hatte die wechselseitigen Laufradstreiks und Unlustattacken einfach satt und habe den beiden gesagt, sie müssten selbst laufen oder dort bleiben, weil Tragen nicht geht. Ich kann nicht mit rund 25kg motzenden Kindern plus zwei Laufrädern heimlaufen.

Und siehe da, das Selbstlaufen ging dann doch irgendwie...daheim mussten die beiden dann erstmal auf die Schaukel, um sich zu erholen und wieder zu normalisieren. Dann gab es unsere nachmittägliche Obstpause mit Bananen und Weintrauben.
Übrigens ist es total witzig, zu beobachten, wie begeistert mein Kleiner in der Sandkiste spielt - und dass Lilalo Sand völlig angewidert mit "Bah!" kommentiert.

Als meine Freundin von ihrem Termin zurückkehrte und ihr Töchterchen abholte, sprach ich sie auf unseren missglückten Ausflug an und ihre schwächelnde Tochter.
"Ich denke, ihr macht immer so lange Spaziergänge?" - "Aber immer mit dem Sportwagen als Reserve dabei. Weil sie nach 50 Metern keine Lust mehr aufs Laufrad hat."

Okay, DAS habe ich nicht gewusst. Wenn es nächstes Mal mit der ganzen Meute zum Spielplatz gehen soll, kommt sie wieder in den Bollerwagen und wird gefahren, damit wir den Ausflug innerhalb eines Tages erledigen können.

Noch nie war mein Sofa so wertvoll wie heute!

Müde Grüße
Postpanamamaxi

Montag, 11. April 2011

Jungmännliche Frühlingsgefühle

Heute war einer dieser Tage, wo die Kurzen zweimal schneller Chaos verbreiteten als ich Muttertier aufräumen konnte.
Man rennt sich die Hacken ab und hat trotzdem das Gefühl, immer nur zweiter Sieger zu sein.

Kurze vs. Mama: 1:0

Während ich der Freundin meiner Kleinen noch Jacke und Schuhe anzog, machte sich mein Jüngster flugs vom Acker, rannte auf Hausschuhen nach draußen über den taunassen Rasen und stieg in die Sandkiste, um sich dort schippchenweise den Sand über das seidigblonde Haar zu schaufeln. Und in den Kragen, unter den Body...der Kleine Mann war binnen Sekunden komplett paniert.

Die anschließende Abklopf- und Entsandungsaktion fand er total blöd und kommentierte sie auch entsprechend. Anschließend wanderte er in die Wäschewanne zu einem improvisierten Vollbad.
Ich hatte der Kleinen flugs die Outdoorklamotten wieder ausgezogen und rannte wie ein kopfloses Huhn durch die Wohnung, um sandfreie Ersatzkleidung für den Kleinen zu beschaffen und gleichzeitig darauf zu achten, dass die Kleine nicht auch noch zu meinem Sohn in die Wäschewanne stieg.

Das Theater hatten wir nämlich erst letzte Woche. Da hatte mein Großer einen toilettentechnischen Unfall und bedurfte eines spontanen Vollbades, während wir Spielbesuch hatten...und irgendwie hat Lilalo es dann geschafft, mitsamt Klamotten in die Wanne zu steigen.
Was zuerst keine Begeisterung bei ihr auslöste, hinterher aber richtig toll für sie endete: Sie durfte sich nämlich das heißbegehrte Feuerwehr-Shirt meines Kleinen ausleihen und rannte den Rest des Tages glücklich "Tütata!" rufend durchs Haus.

Aber heute war ich schnell genug und habe es geschafft, meinen Kleinen zu baden und neu einzukleiden, ohne dass er Badenixenbesuch in seiner Wanne bekam.

Als ich dann die versandeten Klamotten in die Waschküche bringen wollte, roch es dort wieder so streng nach Katze...unsere Katze hat leider einen an der Waffel, um es mal nett zu formulieren. Und pinkelt gern NEBEN ihrem Katzenklo. Wir haben schon alles probiert, alle Streusorten, alle Kloformen von der offenen Wanne bis hin zur spacigen Vollkabine, Standortwechsel...aber Fräulein Sise scheint sich einen Spaß draus zu machen, immer dorthin zu pinkeln, wo es den schlimmsten Schaden verursacht.

Ich habe also die Kinder in den Flur gescheucht und die Waschküche mal wieder gründlich dekontaminiert und gewischt. Netterweise klemmt seit letztem Winter das Fenster und ich kann nur noch über die offene Außentür lüften. Wahrscheinlich sind dort jetzt Millionen Riesenspinnen reingekrabbelt, als ich Katzenmief gegen Frischluft austauschen wollte.

Heute Nachmittag war ich dann während der Mittagsstunde meines Kleinen im Garten und probierte mit der Kamera herum. Die hat doch tatsächlich ein eigenes Programm für Makroaufnahmen von Blüten und ähnlichen Objekten! Während ich Jagd auf Osterglocken machte, hörte ich ein Scheppern und dann Geschrei. Mein Großer war gestürzt und mit der Stirn auf der Stufe zur Hintertür aufgeschlagen. Dicke Beule, Blut, Rotz und Wasser. Schürfwunde und ein ziemliches Horn an seiner Stirn.

Also wieder voller Mamaeinsatz: 1. Trösten 2. Wunde versorgen 3. Arnicaglobuli verabreichen 4. Eisbeutel 5. Minieiscremhörnchen

5 Minuten später flitzte er wieder raus, in den Händen jeweils ein Eis für seine beiden Kumpels von nebenan.

Am Spätnachmittag waren wir dann noch Einkaufen und zur Post. Im Bastelladen bieten sie Kerzenfärben an. Man kann sich eine weiße Kerze in Eiform kaufen und dann fröhlich in verschiedenfarbiges Wachs tauchen, um sie zu verschönern.
Schon letzte Woche hat mein Großer begeistert 10 hühnereigroße Kerzen gefärbt. Zuhause haben wir sie dann in Zellglasbeutel gepackt, gemeinsam mit Schleifenband verziert und dann hat mein Vierjähriger jeden Besucher mit einer selbstgefärbten Osterkerze beglückt.

Es war schon toll, ihn beim Kerzentauchen zu beobachten, mit welcher Akribie er da an die Arbeit ging. Aber noch toller fand ich es, zu beobachten, wie er seinen Kerzenschatz mit vollen Händen und großzügigem Herzen stückweise verschenkt hat.
Da war soviel Stolz und Liebe in seinen Augen und ich musste so manches Mal schlucken vor Rührung über meinen Sohn. So ganz falsch kann meine Erziehung doch nicht sein. Ich will versuchen, diese Momente festzuhalten für die Phasen, wo er wieder zum bockigen Minimonster mutiert.

Gestern hat er dann die vorletzte Kerze verschenkt und weil ich ihm versprochen hatte, ihn für Nachschub sorgen zu lassen, machten wir einen Abstecher zum Bastelladen und er durfte wieder werkeln. Ich lasse ihn das dann auch weitgehend selbstständig erledigen, weil er es sehr gut macht.

Ich finde es schön, wenn meine Jungs basteln und kreativ sind. Gerade weil mein Großer so ein Malmuffel ist, finde ich es wichtig, dass er alternative Techniken kennen- und liebenlernt. Irgendeine wird genau seine Technik sein und ihm guttun. Wir müssen sie nur noch finden.

Und dann hat der Junge noch den absoluten Kracher gebracht. Um ihn zu überzeugen, doch endlich auf die Windeln zu verzichten, hatten wir ihm vorgeschlagen, dass er im Sommer gegen den Haselnussbaum pinkeln könnte. Sogar der Weihnachtsmann hat ihm diesen Vorschlag gemacht.
Und jetzt und heute war es soweit:
"Mama, ich muss mal. Und ich möchte gegen den Baum pinkeln. Darf ich?"
Klar doch.
Er hat einen tollen Bogen hingekriegt. Und nächstes Mal bleiben auch die Füße trocken, ganz bestimmt.

Ich glaube, wir haben einen lustigen Frühling und Sommer vor uns...mit meinem kleinen baumpinkelnden Jungmann.


Und hier noch ein paar Spielereien mit der neuen Kamera: Ich finde, für so eine kleine Kompakte ist das ein ganz tolles Gerät. Ich verliebe mich gerade...




Alles Liebe
Postpanamamaxi
Königin des Alltagschaos

Sonntag, 10. April 2011

Eine echte Herausforderung: Unsere neue Kamera!

Nachdem sich unsere gute alte Fuji F40 letzten Sonntag bei den Fotos meiner "Frühlingswiese-Seife" aus dem aktiven Dienst verabschiedet hatte, musste also umgehend eine neue Kamera her.


Seit gestern mittag wohnt jetzt eine Casio Exilim Fh100 bei uns.
Ich muss schon sagen, die vielen technischen Möglichkeiten, die sie bietet, wollen erstmal intensiv erarbeitet werden. In den nächsten Tagen werde ich also vermehrt mit der Kamera herumspielen und testen, was sie alles kann.

Was mir bis jetzt sehr positiv aufgefallen ist, ist das leistungsstarke Zoom, der kräftige Blitz und die Möglichkeit, kleine Videos in HD-Qualität sowie Highspeed-Serienaufnahmen aufzunehmen.

Was ich für etwas verbesserungswürdig halte, ist die Bedienungsanleitung. Vor allem die schriftliche. Ich hatte mir davon etwas mehr Umfang erwartet. "Wenn Sie wirklich Detailwissen wünschen, werfen sie die CD in Ihren Computer ein" ist irgendwie nicht das, was ich unter einer guten Bedienungsanleitung verstehe. Da bin ich dann doch altmodisch und bevorzuge ein richtiges Handbuch.

Vor allem, wenn die Bedienung nicht gerade intuitiv zu erschließen ist und eine idiotensichere Vollautomatik nicht vorhanden ist.

Die obige Collage zeigt die ersten Makroaufnahmen mit der neuen Kamera. Ich finde, dass sie ganz ordentlich geworden sind für den Umstand, dass ich eigentlich noch nicht wirklich mit ihr umzugehen gelernt habe.

Viel wichtiger war aber unser heutiger Familienausflug.
Die Freiwillige Feuerwehr in der Kreisstadt hatte ihren jährlichen Tag der offenen Tür.


Das Schöne an dieser Veranstaltung ist, dass neben der Feuerwehr auch die Rettungsdienstler vom DRK, das THW und die Polizei mit Teilen ihrer Ausrüstung vertreten sind.
Ich finde das wichtig, denn wenn eine Katastrophe abgewehrt werden muss, dann sind alle gemeinsam gefragt und müssen Hand in Hand arbeiten.





Und hier können wir das neue HLF bewundern!
Wir wünschen den Feuerwehrkameradinnen und -kameraden allzeit gute Fahrt und erfolgreiche Einsätze mit dem neuen Schätzchen. Alles Gute, Ihr Lieben, und schön, dass wir Euch haben.

Es war ein wundervoller Tag, das Wetter war perfekt, die Stimmung bestens und mir gefiel besonders gut, dass es einen bunten Mix aus Spaß, Informationen und Dienstleistung gab. Das Programm war sehenswert und jeder war mit guter Laune und großer Hingabe dabei.

Wir haben jetzt jeder eine Rettungskarte für unsere Fahrzeuge bekommen, damit die Feuerwehr im Falle eines (hoffentlich niemals eintretenden) Unfalls weiß, wo sie das Gerät einsetzen muss.
Das Größte war aber das umfangreiche Angebot für Kinder: Feuerwehrkasperle zur Brandschutzerziehung, Löschübungen zum Selbstmitmachen und auch zum Zuschauen, Rundfahrten im Feuerwehrauto und so vieles mehr!

Und das Allerbeste: Mein Vierjähriger hat gelernt, dass es auch Feuerwehrfrauen gibt. Und dann auch noch so nette und hübsche! Von wegen "Frauen sollen kochen und Kinder kriegen!"
Ha!
Ab jetzt heißt es: "Kochen, Kinder kriegen und Feuer löschen!" Mindestens!


Danke für so einen schönen Tag.

Liebe Grüße,
Postpanamamaxi

Dienstag, 5. April 2011

Hurra, gewonnen!

Gerade neulich klagte ich einer Bekannten mein Verpackungsdilemma. Angesichts der tollen Schachteln, Tags und Etiketten, die ich in der Seifensiederwelt so zu sehen bekomme, wirken meine eher wie "gut gemeint und trotzdem irgendwie vergeigt".

Dann bekam ich den Link zu Birthes kreativer Ecke zugeschickt. Birthe wohnt nur eine halbe Stunde entfernt und ist Stampin' Up-Demonstratorin. Und weil sie zufällig gerade ein Blogcandy verloste, habe ich da einfach ganz frech mitgemacht. Und prompt gewonnen. Bei der nächsten Runde "kreative Ecke" darf ich kostenlos dabeisein und hoffentlich ganz viel lernen zum Papierbasteln.

Juchhei!
Danke, liebe Birthe!

Postpanamamaxi

Sonntag, 3. April 2011

Einseitige Kommunikation

Wer mir in den letzten Tagen eine SMS geschickt hat, wird sich vielleicht gefragt haben, warum diese Frau einfach nicht antwortet.
Fakt ist, dass ich gestern erst entdeckt habe, dass mein Mobiltelefon offenbar einmal zuviel runtergefallen ist. Jedenfalls kann ich noch telefonieren und SMS empfangen, aber nicht mehr versenden. Aufgefallen ist es mir allerdings erst nach 6 Tagen.

Also sollte noch jemand auf irgendwelche Antwort-SMS von mir warten: Nein, ich bin kein sturer Hund, der plötzlich von SMS-technischer Daumenlähmung befallen ist. Es ist viel schlimmer: Mein Mobiltelefon ist kaputt.

Im Moment behelfe ich mich also mit dem abgelegten Gerät meines Schatzes, weil ich erstmal entscheiden muss, ob ich nun das supermoderne Gerät mit WLAN, WAP, WARP, 10 Mio Megapixel digitaler Spiegelreflexkamera, Fluxkompensator, QWERT-Tastatur, Harald Blauzahns legendärem "Blutooth", Schleudersitz, Mp3-Player, LED-Flachbildschirm, eingebautem Kaffeevollautomaten und Telefonfunktion nehmen soll - oder doch wieder so ein Billigteil für 10 Euro inclusive Kartenguthaben wie das alte defekte Gerät. Nur eben in heil.
Eigentlich brauch ich so ein Teil nämlich wirklich nur zum SMS-schreiben und zum gelegentlichen Telefonieren.
Ich bin der Alptraum jedes Technikverkäufers, die in dem rotangemalten Laden sind jedenfalls überzeugt davon: "Die Alte ist doch blöd!"

Da fällt mir ein, das Gerät hat eigentlich noch 1 Monat Garantie. Ich kann ja mal die Quittung ausgraben und meinen Elektrohändler heimsuchen, um ein 23 Monate altes 10-Euro-Mobiltelefon von "Motorroller" oder wie die Firma heißt zu reklamieren. Der wird mich dann auch doof finden...

Also keine Sorge, ich werde mich wegen meines Telefondingsdas bestimmt weder ruinieren noch von der nächsten Teppichkante stürzen!

Was anderes ist viel schlimmer. Unsere Digitalkamera hat den Dienst quittiert. Nach rund 4 Jahren und einer gefühlten Million Fotos ist das Objektiv blockiert und sie meldet Focusfehler. Adios, Amigos!
Es ist kein Ruin, wenn die gute Fuji jetzt hinüber ist, ihr Geld hat sie allemal abgearbeitet. Aber es wäre schade, denn sie macht so tolle Bilder und ist dermaßen praktisch und kompakt, dass ich gern noch ein paar Jahre mit ihr gearbeitet hätte, bevor wir uns eine Nachfolgerin angeschafft hätten.

Mal sehen, was die Werkstatt sagen wird.

Hier jetzt das letzte Foto, das ich mit meiner guten alten Fuji gemacht habe:
Diese Osterseife habe ich vorgestern gemacht. Mein Schatz hat mir nämlich eine neue, sehr angenehm helle Lampe in der Seifenküche installiert und das musste mit einer ganz besonderen Kreation gefeiert werden: Kugeln aus einer OHP mit Daffodil-Duft von SP, versenkt in einem zweifarbig geschichteten Untergrund (CP), beduftet mit Erdbeer-Rhabarber von Behawe.

Sieht sie nicht aus wie eine fröhliche Frühlingswiese? Sie duftet jedenfalls frischgrün-blumig und der eher rhabarberlastige Duft harmoniert wunderbar mit der schweren staubigen Süße von Daffodil.

Aufgeschnitten sieht diese Seife noch besser aus, leider hatte die Kamera da schon den Geist aufgegeben.

Auch von meiner zweiten Seife gibt es daher keine Fotos. :-(

Also lieber Osterhase, falls Du das hier lesen solltest: Ich brauche ein neues Mobiltelefon und bin da auch ganz bescheiden in meinen Ansprüchen (es ist mein Vierjähriger, der der Meinung ist, es müsse mindestens ein I-Phone sein). Und ich brauche wohl eine neue Digitalkamera. Da wäre ich dann auch gern etwas unbescheidener und würde mich über schnelle Reaktionszeit und breitangelegten Zoombereich mit etwas mehr Lichtstärke beim Objektiv freuen. Und das alles nicht größer als eine Zigarettenschachtel und nicht allzu teuer. Die eierlegende Wollmilchsau.

Naja, wünschen darf man doch mal...

Liebe Grüße
Postpanamamaxi

PS: Yddet, guck mal am 2. März nach. Es ist alles angekommen und hat große Freude gemacht (und macht es noch immer!). Danke!

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