Montag, 25. Juli 2011

BriMa hat mir einen Award geschickt!

Danke, liebe BriMa!

Für alle, die jetzt erstmal grübeln müssen, was "versatile" auf Deutsch bedeutet, habe ich hier mal die Übersetzung rausgesucht (ich hatte zwar eine Vermutung, wollte dann aber doch nochmal genau nachschlagen):
wendig
bewandt
gewandt
beweglich
vielseitig
vielfältig
veränderlich
frei beweglich
vielseitig begabt
vielseitig brauchbar
vielseitig einsetzbar
vielseitig verwendbar
wandlungsfähig 

(Quelle: www.dict.cc Englisch-Deutsch. Mein Lieblingswörterbuch, wenn mir mal die (englischen) Worte fehlen sollten!)



Und hier die Regeln:
1. Schreibe einen Post und verlinke ihn zu der Person, die Dir den Award verliehen hat (einschließlich der Adresse der Website).
2. Erzähle in diesem Post sieben zufällig ausgewählte Dinge aus Deinem Leben, über Dich und Deine Wünsche.
3. Gib den Award an sieben kürzlich von Dir entdeckte Blogger weiter und lass sie wissen, dass sie gewonnen haben.
 
1. erledigt!
2. 7 (Tat)Sachen über mich
- Ich bin heute furchtbar müde mit Augenschatten groß wie Grönland, weil meine Jungs sich darin abgewechselt haben, mich alle 90 Minuten aus dem Nachtschlaf zu reißen.
- Ich bin sehr diskussionsfreudig und stark im Argumentieren, was Leute manchmal etwas abschreckt. Aber ich bin gleichzeitig in der Lage, gute Argumente von anderen aufzunehmen und meinen Standpunkt ggf. zu verändern. Und ich kann zu meinen Fehlern stehen und über mich selbst herzlich lachen.
- Ich liebe meine beiden Jungs und meinen Mann und bin der Meinung, dass sie das Beste sind, was mir in meinem Leben passieren konnte.
- Ich könnte ein Haus mit 10 Zimmern bewohnen und würde trotzdem binnen kürzester Zeit jeden Raum mit einem anderen Hobby belegt haben (mein armer Mann!). Ich habe so ziemlich alles an Kreativtechniken ausprobiert, was es so gibt. Das größte (und älteste) Hobby ist aber die Schneiderei, die ich seit meinem 6. Lebensjahr betreibe. Seifensieden ist mit 2 Jahren eine noch relativ junge Leidenschaft, aber eine sehr große und intensive!
- Ich kann sogar stricken und liebe Selbstgestricktes - aber ich habe nicht den Nerv dazu, weil es einfach nicht meine Technik ist. Und schiele deswegen immer sehnsüchtig in den Strickerinnen-Blogs auf die tollen Lace-Schals und Tücher, von denen ich wohl nie eins besitzen werde.
- Zwei Seelen wohnen in meiner Brust: Ich mag Sci-Fi (Alle Enterprise-Filme und Serien), aber ich betreibe auch leidenschaftlich Wikinger-Reenactment.
- Meine Wünsche für die Zukunft: Dass wir alle gesund bleiben und von irgendwelchen Tragödien verschont bleiben, und dass ich in der Seifensiederei und Dozententätigkeit eine Zukunftsperspektive für mich finden werde.
 
3. Ich soll den Award an 7 weitere BloggerInnen weiterleiten, was ich für die schwierigste Bedingung halte.
Mittlerweile haben immer mehr gerade wegen dieser Problematik beschlossen, keine "Stöckchen und Awards im Schneeballsystem" anzunehmen. 
Den einen stört man damit, wenn man ihm einen Award verleiht, der andere wiederum ist traurig, wenn er keinen bekommt. Es ist schwer, da alles richtig zu machen und niemanden vor den Kopf zu stoßen. Und hat nicht jeder, der sich die Mühe macht, regelmäßig und interessant zu bloggen, eine Anerkennung für diese Mühe verdient?

Nach drei Runden sind bei so einem System über 300 Blogger mit einem Award versehen worden und dann ist ein Award kein Award mehr, sondern ein Kettenbrief. In meiner Leseliste stehen nämlich nur 150 Blogger (nur um mal die Relation klarzustellen).

Aus diesem Grund möchte ich den Award nicht weitergeben, sondern frei zum Mitnehmen anbieten. Wer für sich das Adjektiv "versatile" als passend empfindet, darf ihn sich gern hier abholen und freudig aus dem Nähkästchen plaudern.

Liebe BriMa, ich hoffe, Du bist damit einverstanden. Ich habe mich sehr gefreut, dass Du mich für "versatile" hältst, aber ich möchte niemandem mit einer Awardverleihung auf die Füße treten und gehe meinen eigenen Weg bei der Weitergabe.

Alles Liebe,
Postpanamamaxi
 

Sonntag, 24. Juli 2011

Pawlowsche Hunde und mein Zweijähriger

Die Geschichte zu den berühmten Pawlowschen Hunden ist sicherlich allgemein bekannt.
In einem Verhaltensexperiment wurden Hunde immer erst gefüttert, nachdem eine Glocke geläutet wurde.
Irgendwann hatten die Hunde gelernt, dass es nach dem Glockenläuten etwas zu Fressen gab. Wenn man nun die Glocke läutete, begannen sie reflexartig zu sabbern, so wie sie es normalerweise erst beim Anblick des Futters taten.

Dieses antrainierte Verhaltensmuster ging als "Pawlowscher Reflex" in die Geschichte ein. Im Grund handelt es sich um eine Konditionierung.


Bei uns läutet der Eismann die Glocke an seinem Eiswagen...jeden Abend zwischen 19:45 und 20:00 Uhr fährt Vittorio, unser unverwüstlich gutgelaunter italienischer Eismann, mit seinem Eiswagen bei uns vorbei und hält ein paar Meter entfernt.

Bei schönem Wetter gönnen wir uns ein, zweimal die Woche eine Kugel Eis.

Gestern läutete wieder die Glocke des Eiswagens. Und was passiert bei meinem Zweijährigen?

"Da Mama, Kuu', Njamnjam!" stand er vor mir und gestikulierte aufgeregt.
Und dann brach ich vor Lachen fast zusammen: Er machte seinen kleinen Mund auf und streckte die Zunge raus, als wollte er genüsslich an einem Eis schlecken.

Ich konnte nicht anders. Ich musste meinem Pawlowschen Zweijährigen ein Eis spendieren.

Viele Grüße,
Postpanamamaxi

PS: Hat jemand den Sommer gesehen und könnte ihn wieder zurückbringen? Meine Nackschnecken im Garten tragen mittlerweile Gummistiefel und die Ameisen basteln etwas, was verdächtig nach einer Arche aussieht.

Donnerstag, 21. Juli 2011

Bei den Wikingern in Haithabu...

wird dieses chice Ensemble sicherlich in Zukunft häufiger zu sehen sein:

Anklicken zum Vergrößern!
Für eine Freundin habe ich diese Variante eines Klappenmantels entworfen.
Weil sie als Bogenschützin auch in unwegsamem Gelände unterwegs ist, trägt sie kein Kleid, sondern Hosen und Tunika.
Das ist für ihre Zwecke sicherlich praktischer.

Aus diesem Grund habe ich in meiner Eigeninterpretation der Forschungsergebnisse von Inga Hägg zwar den Verschluss des Damenmodells genommen (die Herren trugen vermutlich V-Ausschnitt), den Mantel aber als Kurzmantel ausgeführt (die Damen trugen mindestens knöchellang). Der Oberstoff besteht aus anthrazitfarbenem dichtgewalkten Loden aus reiner Wolle, das Futter aus einem zweifarbigen wollenen Gleichgratköper in terracotta und grau.

Darunter trägt die Bogenschützin von heute eine wärmende Tunika aus passendem leichten Wollstoff und für besonders widriges Wetter wird die wärmende Gugel angelegt.

Viele Grüße,
Postpanamamaxi

Mittwoch, 20. Juli 2011

Schlecht zu Fuß

Auf gleich zweierlei Weise sind wir in der Familie momentan schlecht zu Fuß:


Unser Vierjähriger hat seine Lieblingssandalen gemeuchelt. Ausgerechnet diejenigen mit dem Feuerwehrauto.
Das ist jetzt das dritte Paar Schuhe, die dem Bobby Car oder dem Laufrad zum Opfer fallen.
Als erstes musste ein Paar Gummistiefel dran glauben, die hernach inkontinent waren.
Als zweites wurden die Sommerhalbschuhe zu Sandalen umgearbeitet, jedenfalls konnte man nachher durch die viele Löcher in der Kappe die Zehen ausgiebig besichtigen.

Und jetzt sind die Feuerwehrauto-Lieblingssandalen hinüber. Sie haben ihr feierliches Grab in der Restmülltonne gefunden.

Hat noch zufällig jemand holländische Holzklompen Größe 31 zu vergeben? Ich weiß langsam nicht mehr, was mein Sohn noch zum Draußenspielen anziehen soll, wenn er alles mit dem Bobby Car oder dem Laufrad ruiniert.
Natürlich könnte er auch mit dem Kinderfahrrad fahren, schließlich kann er seit 4 Wochen ohne Stützräder fahren. Aber solange der kleine Bruder mit dem Bobby Car herumheizt, will der Große natürlich auch noch mit seinem herumdüsen.


Und das ist mein Fuß. Sieht auch nicht viel besser aus als die lädierten Sandalen meines Vierjährigen.
Tut aber eindeutig stärker weh.
Verdacht auf Ruptur der Außenbänder.

Immerhin ist mir dieses Malheur erst nach der Hochzeit passiert und insofern ist es nicht ganz so tragisch für mich, dass die Mode für den restlichen Sommer 2011 wohl austodschickem grünen Tapeverband bestehen wird.

Viele lädierte Grüße,
Postpanamamaxi

PS: Glück im Unglück: Es ist der linke Fuß. Den rechten kann ich also noch zum Treten des Gaspedals meiner Nähmaschine benutzen. Alles halb so wild!

Montag, 18. Juli 2011

Gartenideen

Ich wollte Euch heute mal zwei sehr hübsche Selbstmachideen für den Garten vorstellen.

Als erstes unseren umgestalteten Terrassenbrunnen:


Die Kugel mit der Schale haben wir bereits seit 2001 im Garten, allerdings war dieser Brunnen im Blumenbeet zur ebenen Erde platziert. Als Auffangbehälter diente bislang eine eingegrabene Maurerbalje.
Mittlerweile sind die Stauden drumherum allerdings so hoch gewachsen, dass er dort nicht mehr zur Wirkung kommt. Außerdem haben wir Probleme mit dem Stromanschluss mitten im Blumenbeet.

Also stand recht schnell der Entschluss fest, diesen Brunnen auf die Terrasse zu verlegen.
Das Problem: Welchen Unterbau sollten wir verwenden?

Es gibt fertige Terrassenbrunnen mit Unterteilen aus Kunststein oder aus Holz, um das Wasserbecken unterhalb der Schale zu verkleiden. Aber diese Teile sind entweder sehr teuer oder in der falschen Größe.

Gestern hatte ich ein bisschen freie Zeit, also bin ich mit den Kindern in den Baumarkt gefahren und habe außerhalb der Springbrunnenabteilung geschaut, was man als Unterbau zweckentfremden könnte für unseren zukünftigen Terrassenbrunnen.

Und ich wurde fündig in der Blumenabteilung. Dieser wunderschöne Blumenkübel in Form eines Kugeltopfes kostete günstige 29,90 Euro und passte wunderbar unter die Wasserauffangschale unseres Brunnens. Statt der großen Maurerbalje habe ich einfach einen 20-Liter-Mörteleimer hineingestellt.
Jede andere Lösung hätte uns mindestens das Dreifache gekostet und hätte trotzdem noch wie ein Kompromiss gewirkt.

Flugs war alles auf die Terrasse geschafft und aufgebaut. Es sah sehr vielversprechend aus. Beim Probelauf plätscherte das Wasser aber neben dem Eimer herunter und lief heraus.

Und hier kam nun mein Mann zum Zuge. Meine grundsätzliche Idee mit dem umfunktionierten Blumenkübel gefiel ihm. Und für das Wasserproblem hatte er schon eine Idee parat.

Wenn ich die Visionärin bin, dann ist er der Macher. Ich MAG praktisch begabte und lösungsorientierte Menschen, und wenn sie sich auch noch so effektiv ergänzen wie wir beide, dann ist das wunderbar.

Er hat dann am unteren Rand der Schale eine Abtropfkante aus Silikon angespritzt, damit das Wasser dort runterkommt, wo es soll: Im Eimer und nicht daneben! Ich durfte auch mal mit Silikon herumspritzen und habe festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist, eine ordentliche Linie damit hinzukriegen. Umso mehr respektiere ich diese Fertigkeit bei anderen Leuten.

Heute war diese Silikonkante getrocknet und wir konnten einen weiteren Probelauf starten. Und diesmal mit sichtbarem Erfolg!


Diese hübsche Pflanzsäule möchte ich Euch nicht vorenthalten. Unsere Nachbarin hat seit zwei Jahren so eine Konstruktion auf ihrer Terrasse stehen und ich hatte ihr im Frühling erzählt, wie toll ich diese Idee finde.
Vor allem sind diese Sukkulenten mal was ganz anderes als die ewig gleichen Balkon- und Terrassenpflanzen.

Wenn ich das richtig identifiziert habe, handelt es sich bei diesen Pflanzen um irgendwelche Arten der Hauswurz (es gibt derer sehr viele).
Im Mittelalter wurde diesen Pflanzen gar wundersame Wirkung zugeschrieben.

Karl der Große hat in seinem berühmten "Capitulare de villis", seiner Landgüterverordnung, vorgeschrieben, dass man diese Pflanze auf den Dächern der Häuser anpflanzen solle zum Schutz vor Blitzen.
An den Kamin gehängt sollte diese Pflanze vor Hexen schützen, auf das Dach des Viehstalls gepflanzt auch als Mittel gegen Viehseuchen dienen. Manche interpretierten die Blütenfarbe dieser Pflanze auch als Vorbote für freudige oder traurige Ereignisse.

In einem Hexensalbenrezept von 1485 (da war das Mittelalter in den meisten Gegenden schon vorbei und man nannte diese neue Epoche "Neuzeit" oder "Renaissance", um sich von dem angeblich ach so finsteren Mittelalter abzugrenzen) wird diese Pflanze verwendet. Um wirksam zu sein, musste sie unbedingt Donnerstags gepflückt werden.

Und Hildegard von Bingen empfahl in Ziegenmilch eingelegte Hauswurz als Mittel gegen männliche Zeugungsunfähigkeit.

Man sieht, diese Pflanze ist ausgesprochen vielseitig in der Anwendung. Ich beschränke mich dann aber doch auf den rein dekorativen Zweck.


Ich freue mich sehr über diese tolle Pflanzsäule und all die liebevollen kleinen Details, die ich darin entdecken konnte: Kleine rundgeschliffene Kiesel mit einem farbigen Strich darin, kleine Muscheln und die Vielfalt dieser anspruchslosen Pflanzen mit ihren hübschen Rosetten.

Man kann sehr gut erkennen, wieviel Liebe meine Nachbarin in dieses Geschenk reingesteckt hat.
Und ich hoffe, sie weiß, wie sehr ich mich über ihr tolles Geschenk freue!

Was es sonst noch zu berichten gibt?
Ich habe einen gebrauchten Herd mit Backofen und Ceranfeld geschenkt bekommen und heute haben wir das alte Gerät aus der Seifenküche gegen das jüngere und vielseitigere Modell ausgetauscht.
Sagenhaft, wieviel Dreck man dabei machen kann!
Und damit sich der Dreck auch lohnte, haben wir dann noch den Handtuchspender und den Spender für die Handdesinfektion aufgehängt. Die blöde Brandschutzdecke haben wir vergessen - vielleicht kann ich meinen Gatten davon überzeugen, dies morgen nachzuholen.

Denn ausgerechnet die Brandschutzdecke hätten wir heute beinahe gebraucht.

Unser Kleiner, dieser Brandstifter, hat sich einen Riesenspaß daraus gemacht, an den Herdknöpfen zu drehen und den Herd einzuschalten. Dummerweise stand da ein Tablett drauf. Wir haben es dann erst gemerkt, als es schon deutlich angekokelt war. Der Rauchmelder ging noch nicht los, er wäre dann unsere nächste Sicherheitsinstanz gewesen.

Bislang war der Herd nie ein Thema für uns. Unten in der normalen Küche ist ein Induktionsherd mit obenliegendem Bedienfeld und Kindersicherung. Außerdem ist der Herd ein generell verbotener Gegenstand bei uns daheim und außer Haus.

Ich versuche, bei der Erziehung meiner Kinder dem Motto zu folgen: Sowenig Verbote und Regeln wie möglich, aber soviele wie notwendig und sinnvoll. Und es gibt Regeln und Verbote, die werden nicht ellenlang ausdiskutiert, sondern die stehen fest.
Am Herd herumspielen gibt richtig Ärger, da werde ich auch mal laut und energisch - dagegen bin ich die Gelassenheit in Person, wenn da ein Glas versehentlich umkippt.

Ich bringe meinen Kindern lieber den richtigen Umgang mit Feuer und sonstigen Gefahren bei, als sie von der Welt fernzuhalten und in künstlicher Sicherheit einer überkontrollierten Umgebung aufwachsen zu lassen.

Und sie werden an den Herd randürfen, sobald sie in der Lage sind, dies Gerät zu beherrschen. Aber nicht früher!
Mein Vierjähriger darf übrigens schon beim Kochen und Backen aktiv mithelfen und den Herd bedienen, aber auch da immer mit meiner Begleitung.
 In letzter Zeit nutzt der Kleine jede Gelegenheit, sich in die Seifenküche zu stehlen und dort herumzuspuken. Und dort ist jetzt ein Herd mit leicht drehbaren Bedienknöpfen!

Nachdem wir das rauchende Tablett gerettet hatten, gab es erstmal Mamaärger (und die Papavariante) für den Kleinen. Was dann ungefähr 5 Minuten lang vorgehalten hat, dann war wieder ein Kochfeld angeschaltet.

Es gibt übrigens kaum wirklich brauchbare Lösungen, um die Bedienknöpfe am Herd kindersicher zu machen, ohne die Bedienung durch die Erwachsenen zu behindern.

Ich habe jetzt einfach kurzen Prozess gemacht und die Bedienknöpfe kurzerhand abgezogen. Wenn ich jetzt den Herd zum Seifensieden benötige, stecke ich sie einfach wieder drauf. Das ist zwar umständlich, aber in der Seifenküche vertretbar.
Und das mache ich solange, bis der Kleine verstanden hat, was sein vierjähriger Bruder bereits seit längerem weiß: Der Herd ist ein Gerät, das nur mit Verstand bedient werden darf.

Und ich freue mich noch ein bisschen mehr über meinen tollen Induktionsherd in der Haushaltsküche, der uns allen viel Stress und ein Sicherheitsrisiko erspart.

Übrigens, habt Ihr schon überall in Euren Wohnräumen die vorgeschriebenen Rauchmelder installiert? Abgesehen davon, dass diese Dinger immer mitten in der Nacht auf die Idee kommen, wegen einer schwächelnden Batterie zu piepen, sind sie ein echter Sicherheitsgewinn für uns alle. Ob nun mit kleinen Kindern im Haushalt oder nicht.

Alles Liebe,
Postpanamamaxi

Freitag, 15. Juli 2011

Vor 2 Jahren und 1 Tag...

...wurde unsere kleine Kuschelkröte geboren.

Es war einer der heißesten Tage des Jahres 2009.
Nach vier Stunden und 15 Minuten Wehen wurde er geboren.
Meine Freundin war die Hebamme und sein Papa und seine Oma waren auch dabei.

Und dann war er endlich da.
Wie lange haben wir auf ihn gewartet und gehofft, und am Ende wurde unsere Hoffnung belohnt.
"Ich kannte dich schon, bevor du geboren wurdest." Jeremia 1, 4-5
 
Als unser Jüngster geboren wurde, war es wie eine Ankunft nach einer langen, teilweise auch sehr schwierigen und traurigen Reise.
Aber diesem Weg verdanke ich auch die Freundschaft zu besonderen Menschen, die ich sonst nie kennengelernt hätte. Allesamt Lebenskünstler, die aus den Scherben des Lebens wunderschöne Mosaike anfertigen, anstatt aufzugeben. Und mein Partner und ich haben gelernt, dass wir auch durch die schlechten Zeiten gemeinsam gehen können, ohne einander dabei zu verlieren.

Gleichzeitig ist da so eine große Unternehmungslust und Aufbruchstimmung, die uns seitdem begleitet.

Schön, dass wir unsere kleine Krötennase, Kuschelkröte, il Puffo, Puffolino haben. Er hast viel Lärm und Chaos, vor allem aber Gelächter und Lebensfreude in dieses Haus gebracht.
 
Du und Dein Bruder, Ihr seid unser Glück.

Viele Grüße,
Postpanamamaxi

Mittwoch, 13. Juli 2011

Die "Leere" nach der Hochzeit?

Ich wollte Euch doch noch ein paar Fotos zeigen rund um die Hochzeit.
Hier sind ein paar:
Das Dadmobil: unser Leihwagen für einen Tag

Als wir heimkamen, hatten unsere Nachbarn unsere Tür geschmückt.
Von mehreren Seiten wurde mir die berüchtigte "Leere nach dem großen Tag" angekündigt, die wohl eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Wochenbettdepression aufweisen soll.
Jahrelang hat man auf den großen Tag gewartet, monatelang dauerten die Vorbereitungen und dann ist nach einem wahnsinnig anstrengenden Tag alles vorbei - und was kommt danach?

Tatsächlich sind der Druck und die Erwartungshaltung verschwunden und man muss sich erstmal innerlich sortieren, um mit der veränderten Situation zurechtzukommen. Zum Glück kann ich mich als Muttertier zweier Kleinkinder nicht über einen Mangel an tagesfüllendem und nebenbei auch strukturierendem Alltag beschweren.

Dennoch ziehen sich die Spuren der Hochzeitsfeier noch wie Nachwehen durch die Tage. Die Kleidung muss gewaschen bzw. zur Reinigung gebracht werden, die letzten Geschenke werden in aller Ruhe ausgepackt, notiert und fotografiert. Wir haben uns vom geschenkten Geld eine Gartenbank gegönnt (die uns gestern prompt aus dem halboffenen Kofferraum rausgefallen ist und mitten auf der Straße landete - zum Glück ist keiner Person etwas passiert und die Bank hat es auch überstanden).

So langsam gewöhne ich mich an den neuen Nachnamen. Trotzdem verplapper ich mich am Telefon erschreckend häufig. Die Meldung am Telefon "Soundso - ach Scheibenkleister nein, ich heiß jetzt ja Diesunddas!" sorgt für fortgesetzte Heiterkeit am anderen Ende der Leitung. Vielleicht hätte ich doch einen Doppelnamen nehmen sollen...

Wir müssen das Stammbuch im Kirchenbüro abholen, ich muss mit den Jungs zum Fotografen für neue Passbilder und zum Amt für neue Ausweise für uns alle. Und ich muss zur Bank, die Kontobezeichnungen für die Kinder und umschreiben lassen. Neue EC- und Kreditkarte, neue PINs. Dann muss ich die Zulassung meines Wagens ändern lassen, sämtliche Versicherungen informieren und jede Menge lästigen (und teuren) Papierkram vornehmen. Hach wie ich das liebe!

Tatsächlich ähneln sich die Tage nach der Hochzeit denen nach einer Entbindung. Alles ist irgendwie anders und gleichzeitig ist doch erstaunlich viel beim Alten geblieben. Und beides wird gern mit Erwartungen an ein völlig verändertes Leben überfrachtet. Wer sich dieser Situation mit Pragmatismus stellt, kann auch nicht in die gefürchtete "Leere danach" hineinfallen. Es klingt vielleicht unromantisch, aber es ist auch ein wirksamer Selbstschutz.

Ich habe niemals einen Rosengarten erwartet und versprochen.
Und so geht es mir sehr gut mit der jetzigen Situation. Ich verspüre keine Leere, sondern das warme Gefühl des Angekommenseins - und gleichzeitig große Unternehmungslust, mit meiner Familie Neues zu schaffen und zu entdecken. Alles ist gut, so wie es ist.

Genug philosophiert. Ich hatte Euch noch ein paar Fotos versprochen, hier sind sie:

Ohne Euch wäre dieser Strauß nicht möglich gewesen!

Danke, liebe Stefanie, für diese traumhaften Figuren!

Findet Ihr Eure Knöpfe wieder?

Dieser Strauß wurde auf der Feier öfter fotografiert als mein Mann und ich.

Jeder Knopf ein Wunsch, ein liebevoller Gedanke, eine Geschichte, eine Erinnerung und vor allem: Liebe!

Rosabella hat uns ein bezauberndes Gedichtbändlein geschickt.
Evangeline hat ein kunterbuntes Päck gepackt. Danke!
Und dann habe ich noch folgendes entdeckt, als ich meine Leseliste durchgearbeitet habe:
Die Textilprojektgruppe der Seniorenakademie Dithmarschen hat am 8.7. diesen Beitrag gepostet und mir damit große Freude bereitet.

http://textilprojekt.blogspot.com/2011/07/die-braut-die-sich-heut-traut.html
Den TeilnehmerInnen dieses Projektes sowie "Dr. Knopf" verdanke ich einige sehr schöne Knopfschätze, die sich auch im Brautstrauß wiederfinden lassen.
Mein ganz besonderer Dank gilt auch den Damen vom Barkenholmer Frauenstammtisch für ihr wunderschönes Hochzeitsgeschenk. Ich war sehr überrascht und bewegt.

Die beiden Brautsträuße für Standesamt und kirchliche Trauung werden übrigens gegen Jahresende Teil der Ausstellung im Dithmarscher Landesmuseum sein, in der die Gesamtergebnisse des Textilprojekts der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Eine Tatsache, die mich mit Freude und Stolz erfüllt.


Und ohne Euch alle wäre dies nicht möglich gewesen!

Liebe Grüße,
Postpanamamaxi

PS: Wegen der Fotos vom Kleid bin ich noch dabei, eine Lösung zu erarbeiten. Ich möchte so private Fotos nicht komplett öffentlich machen, was Ihr sicherlich verstehen könnt. Gleichzeitig sollt Ihr, nachdem ich Euch so neugierig gemacht habe, natürlich auch was zu sehen bekommen. Darum bitte ich noch um etwas Geduld, bis ich eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung gefunden habe.

Samstag, 9. Juli 2011

Geschafft!

Rückmeldung aus dem Hochzeitstrubel:

Es ist jetzt offiziell!

Es war eine Traumhochzeit, bei der von vorn bis hinten alles stimmte. Und dies ist nicht meine Formulierung, sondern die meines Gatten heute früh um 02:15 Uhr, als wir das Fest mit unserem Eröffnungslied auf der Tanzfläche ausklingen ließen.

Gegen 04:00 Uhr waren wir endlich im Bett. Ich bin übrigens kurzerhand aus dem Reifrock gestiegen und habe unseren Kombi gen Heimat gesteuert. Ich hatte nämlich außer einem Glas Begrüßungssekt keinen Alkohol getrunken. Und ihn auch nicht sonderlich vermisst.

Heute früh um 08:30 Uhr kam mir das zugute: Ich war topfit. Abgesehen von der bleiernen Schwere in meinen total durchgetanzten Füßen und Beinen und der totalen Müdigkeit. Wahrscheinlich hatte ich Augenschatten groß wie Grönland und die Frisur, mit der ich erwachte, erinnerte mich ein wenig an die von Amy Winehouse. Vielleicht war es doch nicht so klug, sich nachts noch zu duschen und mit nassen Haaren ins Bett zu legen.

Um 12:00 Uhr hatten wir dann zu fünft den Festsaal wieder in einen präsentablen Zustand gebracht, um die Schlüsselübergabe zu machen.

Es war eine gute Idee, in diesem Dorfgemeinschaftshaus zu feiern. Auch wenn es bedeutet, dass man viel Arbeit selbst erledigen muss bzw. dafür die Freunde und Familie einspannen muss. Wir haben wunderbar entspannt gefeiert und alles war genau so, wie wir es uns vorgestellt hatten - oder auch nicht: Es war noch viel schöner!

Meine Schwägerin und ihr Mann haben uns dabei sehr viel geholfen und dank des Blumenschmucks und der liebevollen Tischdeko zum Gelingen beigetragen. Und als wir heute aufgeräumt haben, waren sie auch mit Rat und Tat dabei.

Und eine andere Freundin der Familie hat uns ein Tortenbüffet mit 8 Traumtorten hingestellt, das in Rekordzeit verschwunden ist. Die Schokoladentorte ist trotz der subtropischen Hitze praktisch "verdunstet", so schnell war weg.

Zwei Freundinnen meiner Nichten machten den Service und wirbelten in der Küche herum, damit das dreckige Geschirr sich nicht bis zur Decke stapelte und jeder Gast wohlversorgt war.

Danke, Ihr habt alle miteinander tolle Arbeit geleistet und ohne Euch wäre das Fest nicht so toll geworden.

Und unser DJ Udo war ein absoluter Glücksgriff. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich vorher 7 andere DJs abtelefoniert hatte und keiner mehr frei war. So wurde ich praktisch von Kollege zu Kollege weitergereicht und fand dann "unseren DJ".
Wir waren alle miteinander einig, dass es keinen besseren hätte geben können. Der Mix, die Lautstärke und vor allem seine unaufdringliche Moderation hat beste Stimmung garantiert. Danke!

Ein Dank gilt auch unserem Standesbeamten für seine sehr persönliche und humorige Ansprache und unserer Pastorin, der es deutlich anzumerken war, wieviel Freude ihr diese Aufgabe machte. Selbst die "Nichtkirchgänger" unter unseren Gästen waren berührt von ihre Art, uns zu trauen.

Bei beiden scheinen sich Beruf und Berufung wunderbar zusammenzufinden. Und dazu im Hintergrund das wichtige Wirken der beiden "Unsichtbaren", unserer Küsterin und unserer Organistin. Danke für die Gestaltung unserer Hochzeit!

Große Freude hat mir der Besuch meiner lieben Kindergottesdienstlehrerin bereitet. Ich weiß, wieviel Kraft es sie gekostet hat, zu kommen. Und ich weiß, dass sie das letzte Lied wiedererkannt hat. Sie hat es mir damals beigebracht.

Als wir nachts heimkamen, fanden wir dann noch eine Überraschung vor unserer Haustür vor: Unsere Straßenmitbewohner (das ist der Spitzname für die indirekten Nachbarn 2 Häuser weiter) und unsere direkten Nachbarn hatten ein bisschen Geschirr gepoltert und uns zwei halbmetergroße Eheringe aus Buchsbaum aufgehängt. Wir werden also demnächst zu einer gemütlichen Kaffeerunde einladen.

So, und wenn Ihr jetzt auf Bilder wartet, dann geht es Euch genauso wie uns. Die meisten haben nämlich analog, also mit Film, fotografiert, und das kann noch dauern. Kaum zu glauben, wie sehr man sich schon an die schnelle Verfügbarkeit der digitalen Fotografie und der vollautomatischen Kameras gewöhnt hat!

Lernen wir also wieder warten...

Liebe Grüße
und Dank für all Eure guten Wünsche für uns

Postpanamamaxi

Donnerstag, 7. Juli 2011

Ich bin dann mal verheiratet...

So stand das in dem Glückskeks, den ich Silvester 2010 geöffnet habe.

Bis nach der Hochzeit...ich melde mich zurück mit einem Bericht!

Eure Postpanamamaxi

Dienstag, 5. Juli 2011

Honeymoon-Blogcandy vom 8.7.2011 bis 8.8.2011!

Bevor wir uns in den Hochzeitstrubel stürzen, möchte ich hier noch ein paar kleine Dinge verkünden:

1. Das Brautkleid ist fertig! Fotos folgen.
2. Der Brautstrauß ist auch fertig.
3. Ich veranstalte ein Blogcandy!



Und dieses Schmuckstück gibt es zu gewinnen. Als zweiten Preis, wohlgemerkt!
Einen dritten und einen ersten Preis gibt es natürlich auch noch, aber damit werde ich vor der Hochzeit nicht mehr fertig.

Regeln:
Verratet mir, was Ihr ganz persönlich unter Glück versteht.
Ist es ein gemütlicher Abend vorm Kamin, das Sonntagmorgenfrühstück mit der kompletten Familie oder vielleicht auch einfach ein schöner Sonnenuntergang, den man auf dem Heimweg von der Arbeit am Himmel sieht?

Und, falls Ihr einen Blog haben solltet, verlinkt bitte dieses Blogcandy. Die Fotos dürft Ihr dafür gern verwenden.
Nichtblogger können auch einfach so einen Kommentar hinterlassen.

Das Blogcandy läuft genau einen Monat nach der Hochzeit aus. Bis dahin habe ich Preis 1 und 3 auch noch fertiggemacht. Ich versende auch ins schöne Österreich oder sonstige EU-Länder.

Viel Spaß beim Mitmachen!

Eure Postpanamamaxi

Überraschungsaktion beim NSF

Ich bin überwältigt. Immer noch. Ich will versuchen, das, was mir gestern passiert ist, in Worte zu fassen.
Gestern nachmittag klingelte es an der Haustür. Ich wollte gerade einen Beitrag zum geplanten Honeymoon-Blogcandy verfassen, der jetzt eben erst etwas später erscheinen wird.

Vor meiner Haustür standen zwei nett lächelnde Damen und ein Herr, die mir nicht bekannt vorkamen. Bis dann auch noch Nordsee Anja um die Ecke kam und mir alle vorstellte.

Frau Rapunzel nebst Gemahl, Brycha und Nordsee Anja hatten sich auf den Weg gemacht, um mich zu überraschen. Da Nordsee Anja und mein Schatz sich schon seit 25 Jahren kennen (was uns Mädels aber erst nach einem Jahr Bekanntschaft aufgefallen ist), hat sie die Terminplanung vor Ort übernommen. Rapunzel als Co-Pilotin im Erntedankwichteln hat sich ihrerseits um die Organisation dieser Überraschung gekümmert. Und Brycha und ich wollten uns ohnehin schon lange mal zum Kennenlernen treffen.

Nun standen diese vier also vor meiner Haustür, mit Blumen und Geschenken in den Händen und einem Riesensack voller Päckchen. Und ich stand vor meiner Haustür, reichlich verdattert und mit total entgleisten Gesichtszügen.

Es ging hinein in die Küche, wo erstmal ausgiebig umarmt, gelacht und geschnattert wurde.
Und dann machten wir uns bei einer Kanne "Almwiesenblütentee", der bei uns aber nur "Ameisenhügeltee" genannt wird, ans Auspacken.
Anschließend gab es noch eine Besichtigung meiner Seifenküche (ist ja immer interessant, zu sehen, wie die anderen so werkeln) und ich habe natürlich dafür gesorgt, dass keine meiner Besucherinnen mit leeren Händen wieder heimfuhr.

Ich danke all meinen Bekannten aus dem NSF, dass Ihr Euch soviel Mühe gemacht habt, in aller Heimlichkeit diese Überraschung vorzubereiten. Es haben wirklich alle dichtgehalten!
Und mir fehlen die Worte, um zu beschreiben, wie sich das anfühlt für mich. Ich BADE in Glück.

Ihr wisst, dass ich nun wohl die nächsten 4 Jahre im NSF aktiv bleiben werde, nur um das nach und nach bei Euch allen wieder gutzumachen, was Ihr mir und meinem Schatz Gutes getan habt.

Und weil das Auspacken uns soviel Spaß gemacht hat, lasse ich Euch jetzt einfach per Foto dabeisein und die Fotos für diese Aktion sprechen. Viel Vergnügen und lasst Euch nicht von teilweise kopfstehenden Fotos irritieren.

Liebste Grüße,
Postpanamamaxi
(Lovelylizard im NSF)

PS: Ihr seid eine Wucht!

PPS: Herr Postpanamamaxi war sprachlos (okay, die Sabbeltasche in unserer Familie bin ohnehin ich). Für ihn war Forenarbeit und Bloggen bislang etwas total Anonymes und einfach nur virtuell. Freunde konnten für ihn nur Menschen sein, mit denen man gemeinsam über zwei Tassen Kaffee sitzt. Dass es auch anders geht, habt Ihr ihm gezeigt.

Nordsee Anjas gute Wünsche, herzig Genähtes, Rosiges, Seifenschaliges und Genießerisches - und Wärmendes!

Brychas Krisen-Notfall-Rettungspäck für alle Fälle: Pflaster im Tigerlook, Gute-Laune-Glaskuchenmischung

Rapunzels Päck mit Süß und Salzig, geistiger und körperlicher Labsal und Ringelblumensalbe für alle Kratzer, die das Leben einem so beifügen mag

Kabagi schickte Lipgloss, Badelollys, ein Adressbuch (fürs nächste Wichteln?) und eine tolle selbstgemachte Karte

Rosenmaid ist momentan fußlahm, aber scheint kreativ auf Flügeln unterwegs zu sein mit selbstgemachtem Windlicht, Mittelaltermusik, Badeleckereien und dem Buch "Die Pestärztin" (ich musste gleich an den Rattenplagenthread im NSF denken und meinen Ausdruck "Ratten sind Bakterientaxis")

Helix kann Gedankenlesen und bekommt den Ehren-Trekkietitel "Deanna Troy", weil ich den schon in ihrem Blog so klasse fand - mein Vierjähriger hat den Engel heute früh am Fenster entdeckt und gefragt, ob das Gott sei!

Blubb hat garantiert kussfeste Froschprinzen geschickt - mein Prinz ist ja auch schon an meiner Seite!

"Küss den Frosch" ist auch definitiv einer meiner Lieblingszeichentrickfilme


Lipgloss und andere Leckereien von Seifenpfote

Häkelkaktus von der Kelleroma und Traumpaket von Friesenfan

Ich hätte nie gedacht, dass man SOWAS aus Seife machen kann!

Friesenfans selbstgemaltes Briefpapier (und ich habe so eine Ärztehandschrift!)

Perliges von Syra, die weiss, wie gern ich lese - und den Amor habe ich natürlich sofort entdeckt!

Heidibirn schickt entspannte Lesestunden mit Mozart und ALisavon hat DIE Brautseife gesiedet - Luxus pur!

Rosa Marmorherz, ein Hochzeitsseifentörtchen und Herziges von Yddet aus dem schönen Wien

Kazis gute Ratschläge "Bevor du heiratest, halte die Augen offen - doch hinterher drücke immer eines zu!"

Damit mein Mann im Herbst nicht mehr über meine kalten Füße meckern muss: warme Herbstsocken von Minnie May, dazu Seifchen und leckeres Gelee

Das Patchwork-Rosenkissen passt perfekt zur Couch vorm Kaminofen: Arwenarbendstern hat geschneidert und Kartenbasteln kann sie auch noch!

Ostküstengrüße von Brycha, von dieser Wattseife auf einer Austernschale hat sie uns allen ein Stück mitgebracht

Sonntag, 3. Juli 2011

Tutorial: Wie näht man ein Brautkleid III

Das Brautkleid und ich waren gestern bei der Schneiderin.

2 1/2 Stunden haben wir an dem Kleid herumgesteckt, um die Säume von Futter- und Oberstoff in Form zu bringen. Das nahm allerdings nur einen geringen Teil der Zeit ein. Am schwierigsten war es, den Stickereitüll zu drapieren und dann die schöne Spitzenborte als Abschluss darauf zu stecken. Das hat richtig Zeit gebraucht.

Wir hatten nämlich gemeinsam die gute Idee, den Stickereitüll an der linken Seitennaht ein wenig hochzuraffen, so dass sich jetzt eine schöne Drapierung ergibt. Netter Nebeneffekt: Man kann jetzt endlich sehen, dass sich unterm Tüll eine Lage edler Dupionseide verbirgt. Außerdem sieht das Kleid viel schwungvoller aus.

Kleiner Haken: Wenn man den Stoff hochrafft, verringert sich natürlich die Saumweite und der Rock wird auf der Seite, die nicht hochgerafft wird, am unteren Rand ein wenig zusammengedrückt. Wäre diese Raffung vonvornherein geplant gewesen, hätte ich einfach dafür gesorgt, dass die Bahnen beim zu raffenden Stoff unten breiter gewesen wären.
Wieder was gelernt!

Übrigens tun einem die Füße nach 2 1/2 Stunden geradem Stillstehen viel mehr weh, als wenn man dieselbe Zeit gelaufen oder getanzt wäre!

Anschließend war ich an der Reihe, am Boden zu kauern mit dem Mund voller Nadeln...wir haben nämlich spontan meine Schneiderin mitsamt Gatten eingeladen, mitzufeiern. Und weil ihr Kleid noch nicht optimal passte, haben wir geschwind die Rollen getauscht.

Das war zwar Mord für meine Knie, aber Balsam für meine Seele. Ein gutes Gefühl, wenn ein Profi einer Hobbynäherin wie mir etwas zutraut.

So, und nun will ich erstmal das lila Speednähkleid für meine Freundin ausbügeln, anschließend den hoffentlich abgekühlten Tortenboden aufschneiden und füllen und die Creme für den Überzug vorbereiten.

Langeweile? Kenne ich nicht!

Liebe Grüße,
Postpanamamaxi

Freitag, 1. Juli 2011

Pailettenshirt + Waschmaschine = Notfall!

Tja, womit fange ich heute an?
Die heiße Phase des Countdown ist angelaufen, in einer Woche genau um diese Uhrzeit werden wir uns schon für die Trauung fertigmachen.

Mein Brautkleid nimmt Form an, der gestrige Besuch bei der Schneiderin ergab nur noch minimale Passformkorrekturen im Taillenbereich und im Bereich der hinteren Achsel (Armausschnitt hinten warf noch ein Fältchen). Die habe ich mittlerweile alle abgearbeitet. Außerdem ist das Kleid jetzt ausgebügelt.

Ich muss nur noch das Innenfutter an den Kanten des Hals- und Armausschnitts festpunkten, d. h. mit winzigen, von außen nicht sichtbaren Stichen befestigen. So verhindere ich, dass der Futterstoff oben rauskrabbelt. Ich habe mich auch gegen das Besticken des Kleides mit den Perlchen entschieden, weil die zu gelb sind bei Tageslicht.

Die endgültige Länge werden wir dann morgen bei einem Open-End-Nähmarathon festlegen.

Beim Abstecken ist uns gestern nämlich aufgefallen, dass der Reifrock, den ich für sagenhafte 6,49 Euro ersteigert hatte, etwas zu schmal ist, um das Kleid zu stützen. Zwei Rockbahnen klappten immer zusammen (=sicheres Zeichen, dass der Saumumfang des Kleides für den Reifrock darunter zu groß ist).

Es gab jetzt zwei Möglichkeiten:
1. Neuen Reifrock kaufen.
Problem: Beim Brautausstatter kostet so ein Gerät um die 70 Euro und das ist mir zuviel Geld.

Die Auktionsbucht ist auch keine Alternative, auch wenn ein Reifrock dort nur 45 Euro incl. Versand kostet. Denn wie knapp vor der Feier möchte ich den Reifrock geliefert bekommen und wie wenig Zeit bliebe uns dann noch für das Festlegen und Nähen des Saumes? Denn dies kann man erst dann machen, wenn man den richtigen Reifrock darunter trägt.

2. Alternative:
Man näht eine (oder auch zwei) Lagen Tüll auf den bereits vorhandenen Reifrock und verschafft ihm damit einen moderat größeren Umfang, um das Kleid zu stützen.

Problem: Der einzige Laden im Umkreis von 50 km hat vor vier Wochen die letzte Rolle weißen Tülls verkauft und es wurde nichts nachbestellt, weil die gerade komplett umbauen.
Und über die Auktionsbucht Stoff zu bestellen dauerte mir zu lang.

Was tun? Ich habe mich an das ungeliebte alte Brautkleid erinnert. Relikt meiner Vergangenheit (jetzt wäre dramatische Hintergrundmusik sicherlich angebracht).

Es hat damals 1200 DM gekostet und war eine einzige Katastrophe, weil man die Änderungen bei der Passform falsch umgesetzt hatte. So war das Kleid letztendlich viel zu lang und gleichzeitig zu eng im Brustbereich.

Bei der Anprobe bei Abholung des Kleides habe ich das aber nicht gemerkt, weil ich morgens einen heftigen Verkehrsunfall hatte und mit Halskrause und blockiertem Hals- und Brustwirbeln ins Kleid stieg. Mein Körper fühlte sich ohnehin an, als steckte er in einem zu engen Korsett, da fiel das zu enge Kleid nicht weiter auf.

Eigentlich hätte es die Verkäuferin sehen müssen, dass das Kleid nicht richtig saß. Aber die hat fein geschwiegen, denn die wollte natürlich das Kleid endlich verkauft sehen. Eine Änderungskorrektur hätte nur den Gewinn gemindert.

Auf der Hochzeitsfeier rächte sich die schlechte Beratung:
Um 23 Uhr wurde ich wegen eines geplatzten Reißverschlusses ins Kleid eingenäht und meine Tante hat den Saum mit der Nagelschere abgeschnitten, damit ich überhaupt tanzen konnte, ohne dass mir ständig jemand auf dem Kleid herumstand. Ich war damals kurz vorm Ausflippen und wollte sogar eine Freundin per Taxi zu mir nach Hause schicken, damit sie mir mein grünes Abendkleid holt. Das durfte ich aber nicht, schließlich war das Brautkleid zu teuer gewesen, um es um 23 Uhr einfach auszutauschen. Also Zähne zusammengebissen und weitergemacht.

Nach der Hochzeit habe ich dieses teure Fiasko von einem Kleid im Kleidersack auf den Dachboden gehängt. Beim Aufräumen fiel es mir immer mal wieder in die Finger und ärgerte mich allein durch seinen Anblick und die Erinnerungen. Aber es war verrückt, ich konnte das Kleid auch nicht verkaufen oder wegwerfen, um mich davon zu befreien. Ich wagte es nicht aus Furcht, meine Mutter zu enttäuschen. Und schleppte es weiter mit mir herum.

Als meine Schneiderin und ich gestern überlegten, woher wir den Tüll zum Reifrock-Tuning herzaubern sollten, fiel mir das ungeliebte alte Kleid ein. Da war ein wunderbarer Tüllrock eingenäht mit schönem Stand.

"Hast du dich mal gefragt, warum du das olle ungeliebte kaputte Kleid so lange aufbewahrt hast, wenn nicht dazu, jetzt den Tüll daraus einem neuen und besseren Zweck zuführen zu können?" Ich hätte sie küssen können dafür, dass sie aussprach, was ich in dem Moment auch gerade überlegte.

Geradezu karmisch.

Ich hatte zwar noch ein etwas komisches Gefühl, die Schere zu zücken und etwas vom alten Kleid im neuen zu verwenden, aber mit jedem Schnitt fühlte es sich besser und richtiger an.

Es war, als schnitte ich mit jedem Schnitt etwas Belastendes ab. Es war ein guter Moment, ein Abschnitt geht zu Ende und macht Raum für einen Neubeginn. Leichtherziger Abschied von dem, was mich in Zukunft nicht mehr belasten soll.

Dann steckte ich den Tüll auf den Reifrock, nähte ihn fest und machte eine Anprobe mit Kleid - perfekt. Auf Anhieb! Besser gehts nicht.

Das "richtige Gefühl" verstärkte sich immer mehr. Ich nehme nur das Gute und die Lehre aus meiner Vergangenheit mit, aber nicht die Traurigkeit. Ich darf es mir selbst aussuchen, was ich loslasse und festhalte.

Heute habe ich den Rest des ollen Kleides betrachtet und festgestellt, dass da noch sehr schöne weitere Verwertungsmöglichkeiten vorhanden sind.
Und dann habe ich meiner Mutter, die das Kleid damals bezahlt hatte, meinen "Abschnitt" gebeichtet. Sie findet es gut und richtig, auch wenn mein Pragmatismus sie sicherlich etwas überrumpelt hat. Und sie hat mir auch grünes Licht gegeben, alles Brauchbare vom Kleid fröhlich und kreativ zu recyceln!

Es fühlt sich richtig an. Es fühlt sich so an, als läge ein besonderer Segen auf der Arbeit an diesem Kleid, denn alles läuft erstaunlich gut und die auftauchenden Probleme sind keine echten Hindernisse, sondern eher Herausforderungen, noch kreativer zu werden. Herrlich. Ich habe einen Flow erwischt und im richtigen Moment mit dem Kleid losgelegt.

Und dann war da gestern noch ein kleiner Notfall. Eine Freundin hat mir letzte Woche stolz ihr Pailettentop gezeigt, das sie auf der Hochzeit tragen will. Und dann hat sie es gewaschen. Jetzt glitzert die Waschmaschine...die ließ sich zwar retten, aber das Top war dahin. Und nun?

Ich habe letzte Woche beim Ausverkauf im Stoffladen sagenhaft günstigen fliederlila Crashtaft mitgenommen. Zu dem Preis und in der tollen Farbe rief er mir zu "Nimm mich mit, ich bin billig und man kann mich irgendwann gebrauchen!" Meinen Einwand, dass ich bereits ein Abendkleid in fast demselben Farbton habe, hat der Stoff einfach beiseite gewischt. Also habe ich ihn gekauft. Und in den Stoffschrank gepackt.

Ich bin also gestern zum Stoffschrank, holte den Stoff raus und zeigte ihn meiner Freundin. Funkelperlenaugen. Spontanes Habenwill.

Und dann habe ich losgelegt. Um 17:25 Uhr bin ich mit dem Vermessen meiner Freundin angefangen, um 18 Uhr war der Papierschnitt fertig gezeichnet und der Stoff zugeschnitten. Um 19:05 Uhr war das Kleid soweit fertig, dass ich jetzt nur noch den Reißverschluss einsetzen, die Nähte ausbügeln und den Saum nähen muss. Die endgültige Passform steht und auch die Länge ist bereits festgelegt.

Meine Freundin saß mit offenem Mund bei mir im Nähzimmer und staunte nur noch, wie mir da binnen 1 1/2 Stunden ein fast fertiges Kleid aus der Nähmaschine fiel.

Und für eine Stola ist auch noch genügend Stoff übrig! Auf dem Foto sieht es natürlich nicht so gut aus wie in real, ich muss es noch ausbügeln und die Schneiderpuppe hat nicht die passende Größe. Aber man bekommt zumindest einen Eindruck, wie es mal aussehen wird.

Nach 100 Minuten Speednähen habe ich dann abends noch meinen Junggesellinnenabschied mit meinen Mädels erlebt. Das war richtig gemütlich. Kein Stripper, kein Cindy-aus-Marzahn-Kostüm, kein wilder Zug durch die Kneipen. Stattdessen haben wir nett gegessen bei meinem Lieblingsitaliener und anschließend noch in der einzigen Kneipe im Ort gesessen.

Um Mitternacht war ich wieder zuhause und ziemlich nüchtern, was sich heute früh auch als Vorteil herausstellte: Unser Kleiner hat jetzt einen Durchschlupf im Kinderbett und war heute um 6:17Uhr der Meinung, es seit heller Tag und höchste Zeit zum Aufstehen, Frühstücken und Herumtoben im Elternbett.

Mein Plan für die nächsten Tage sieht so aus:
Heute 16:00 Uhr Traugespräch bei unserer Pastorin
Morgen 14:30 Uhr Oben-End-Nähen bei meiner Schneiderin
Montag 10:30 Uhr Speed-Nähen Teil 2  mit meiner Freundin (die besorgt den Reißverschluss und dann gehts weiter)
Mittwoch Schlüsselübergabe für den Saal, Tische stellen und eindecken, Donnerstagfrüh Blumendeko aufstellen.
Freitag dann 9:30 Uhr Standesamt, 17:00 Uhr Kirche und irgendwann Samstagfrüh Saal putzen, denn morgens müssen wir das Gebäude wieder aufgeräumt, mit sauberem Geschirr und besenrein übergeben, weil nachmittags schon die nächste Feier startet. Das klingt für mich nach einer kurzen Nacht und einer Speedputzaktion am frühen Morgen.

Irgendwann nächste Woche dann noch Vorgespräch wg. des Essens für die Feier, Einkaufen der Getränke und Anzug zur Reinigung bringen und wieder abholen. Schuhe einlaufen. Jungs nochmal zum Friseur schicken.

Und ganz wichtig: Meinen neuen Namen schreiben üben, damit ich nicht so eine Kinderunterschrift auf der Urkunde mache.

Ich werd mich sowieso noch zigmal mit falschem Namen am Telefon melden...

Liebe Grüße,
Postpanamamaxi

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