Sonntag, 25. November 2012

Rushhour im Garten

Herr Grünfink
Wenn drei sich streiten...
...freuen sich die Spatzen eine Etage tiefer!

Bei uns im Garten herrscht Rushhour. Mehr Starts und Landungen als am Flughafen Frankfurt. Aber mit deutlich weniger Lärm.

Obwohl besonders die Spatzen ordentlich herumlärmen können, wenn sie sich in den Haselnussbäumen zusammenrotten und zum Angriff auf unsere Futtersilos zwitschern.

Wir haben Kohl- und Blaumeisen am Futterhaus und an den selbstgemachten Futterbällen im weinberankten Zaun. Auch das Silo im Vorgarten wird von den Meisen frequentiert, denn dort ist die wilde Horde Finken und Spatzen nicht so präsent. Wir haben also allerbestes Unterhaltungsprogramm vor dem Wohnzimmerfenster.

Vom Westfenster in der Küche kann ich beim Abwaschen die Meisen im Apfelbaum bewundern, wie sie geschickt herumturnen und den Futterball dort binnen einer Woche wegpicken. Eine Etage tiefer machen sich die Amseln über die letzten Äpfel her.

Hinten im Garten tobt derweil die wilde Horde Grünfinken und Spatzen um unsere Schaukel herum. Die Spielgeräte sind für den Winter eingemottet, jetzt haben wir dort wieder die Futtersilos aufgehängt. Eines mit Gittereinsatz für gröberes Körnerfutter, wobei wir da meistens einen Mix aus Fettfutter und Sonnenblumenkernen nehmen. Im Plexiglassilo befindet sich das feinkörnigere Futter.

Am Futtersilo mit Gittereinsatz haben die Finken die Macht. Allerdings sind sie nicht wirklich schlau, damit umzugehen. Sie verbringen viel Zeit damit, sich zu streiten und anfliegende Konkurrenten abzuwehren, anstatt Sonnenblumenkerne zu picken. Die kleineren Spatzen haben dort keine Chance und werden verjagt.

Bei ihren Keilereien fällt so einiges an Futter auf den Boden, wo sich dann die Spatzen begeistert draufstürzen. Und so wird dann doch so etwas wie eine gerechte Futterteilung daraus.

Das zweite Silo mit dem feineren Körnerfutter interessiert die Finken weniger. Hier haben sich die Spatzen etabliert, die sich als sehr geschickte Kletterer erweisen. Sie sind fast so geschickte Turner wie die Meisen und versuchen ihr Glück auch immer wieder erfolgreich an den Futterbällen.

Meine Jungs und ich machen das Vogelfutter für unsere gefiederten Gäste gern selbst, denn die fertigen Futterbälle sind nicht sonderlich überzeugend. Größtenteils bestehen sie aus krümeliger Fett-irgendwas-Masse, Kerne und sonstiges findet man dort eher selten.

Unser Futterrezept:
- 500g Rindertalg (beim Fleischer erfragen, manchmal muss es erst bestellt werden und Schmalz oder pflanzliche Fette sind keine gute Alternative und gebrauchtes Brat- oder Friteusenfett ist sogar Tierquälerei!)
- 250g Haferflocken (bindet die Masse)
- 1-2 Handvoll Sonnenblumenkerne (das lieben sie alle)
- 1 Handvoll Rosinen oder Trockenobst (Amseln sind Weichfutterfresser)
- 1 Handvoll Nüsse (Erdnussbruch wird als Vogelfutter angeboten, ansonsten kann man hier auch wunderbar abgelaufene Nüsse und Mandeln aus dem Backvorrat in der Küche verwerten)
- auffüllen mit einem Futtermix aus Getreidekörnern, Sesam, Sonnenblumenkernen (gibt es fertig zu kaufen)

Fett schmelzen, leicht abkühlen lassen. Nun die Kerne dazugeben. Alles gründlich vermischen.

Als Formen eignen sich entweder die klassischen Blumentöpfe, in die man vor dem Füllen einen Stock so reinpraktiziert, dass sich die Vögel dran festhalten können. Damit bekommt man die beliebten Futterglocken.

Oder man nimmt einfach Joghurtbecher, in die man zu einer Schlaufe geknotetes Paketband reinhängen lässt und die man dann mit dem Futtermix befüllt. Klugerweise sollte das Band auf den Boden der Form hängen, denn dort wird sich beim Abkühlen das Fett ansammeln und dieses sorgt dafür, dass das Band bis zum Schluss am Futterball befestigt bleibt. Wird das Band nur in der oberen Schicht des Futtermixes eingebettet, fällt der Futterball zu früh ab.

Diese Futterbälle sind wunderbare kleine Geschenke für Familie und Freunde. Und man kann damit soviel Freude machen, wenn die Bälle so aufgehängt werden, dass man die Vögel vom Fenster aus beobachten kann.

Ich kann meine Jungs manchmal nur mit großer Überredungskunst vom Fenster wegkriegen, so toll finden sie unsere Vögel.

Und nun wünsche ich Euch viel Spaß beim Werkeln und den Vögeln guten Appetit.

1 Kommentar:

  1. Danke für die Ideen, wir haben immer nur Tauben im Garten oder Krähen... oder Möven.

    Vielleicht kann ich so andere anlocken.

    Liebe Grüße

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