Sonntag, 28. November 2010

Schnee und Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Mein Großer taucht ein in die Märchenzeit. Und ich darf ihn begleiten auf dieser Reise, ihn mit meinen Worten und meinem Schatz an Erinnerungen verzaubern und entführen.

Rotkäppchen in der Mama-Variante kennt er bereits. Und wer mich kennt, wird feststellen, dass Rotkäppchen auch viel von Postpanamamaxi hat.

Die Mama-Variante beinhaltet, dass Rotkäppchen ein modernes Mädchen ist, das nicht auf ihre Mutter und deren Ratschläge hört und daraufhin in Großmutters Schlafzimmer vom Wolf gefressen werden soll - und dann doch noch rechtzeitig misstrauisch wird und dem Wolf geistesgegenwärtig den schweren Einkaufskorb auf die Nase haut.

Und als der Wolf dann wieder aufsteht und Rotkäppchen im zweiten Versuch verspeisen will, fliegt die Tür auf, die Mutter kommt rein und haut dem Wolf mit Großmutters Bratpfanne auf den Kopf, dass der bewusstlos umkippt.

Die Großmutter wird daraufhin befreit, und als Rache bekommt der Wolf nicht wie im alten Märchen eine Ladung Steine in den Bauch gepackt und den Tod durch Ertrinken im Brunnen, sondern er bekommt ganz viele Zwiebeln in den Bauch gelegt, die für fürchterliche Blähungen und Bauchkrämpfe sorgen und deren Gestank alle Tiere des Waldes schon auf weite Entfernung vor ihm warnen. Am Ende beschließt der Wolf, dass er nie wieder Großmütter fressen will, weil die schwer im Magen liegen und dass Rotkäppchen nur Kopfweh verursachen, aber nicht schmackhaft sind!

Aber heute saßen wir gemütlich zusammen auf dem Sofa, kuschelten und guckten uns einen anderen Klassiker meiner Kindheit an: "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", die wohl einprägsamste Verfilmung dieses Märchens.

Wobei ich auch gern "Auf immer und ewig" gucke, die amerikanische Adaption dieses Filmes. Aber diese ist dann doch schon wegen der allgegenwärtigen philosophischen Anspielungen eher für größere Kinder und Erwachsene geeignet, während die alte DEFA-Produktion kindgerechter ist. Anjelica Huston ist allerdings die perfekte "böse Stiefmutter" für mich, niemand spielt ihre Rolle dermaßen gut und gleichzeitig mit dem Mut zur Selbstironie.

Und die DEFA-Version ist gesamtdeutsche Kindheitserinnerung, genau wie Pan Tau, Luzie und der kleine Maulwurf.
Man kann sich über alle möglichen großen und kleinen Unterschiede streiten, auch 21 Jahre nach der Wende - aber bei diesem Film bekommt jeder das Glitzern in den Augen und ein Lächeln im Mundwinkel, egal ob aus Ost oder West stammend.

Viele adventliche Grüße

Postpanamamaxi

2 Kommentare:

  1. *ganzsentimentalwirdundseufzt*
    Jaaaa, ich glaub ich muß mir den auch noch mal mit meinen Kiddis anschaun. Auch wenn meine Große schon "erwachsen" ist.
    Liz, ich danke dir für diesen Beitrag!

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  2. Werde auch ganz Sentimental! Leider kann ich deutsche Filme dank Laendercode hier nicht gucken...

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